- Eberswang
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Eberswang ist ein Gemeindeteil von Dollnstein im westlichen Teil des oberbayerischen Landkreises Eichstätt und im Naturpark Altmühltal. Der Name Eberswang setzt sich aus dem Wort Eber, was sich auf das männliche Geschlecht des Schweins bezieht und aus dem ahd. Wort Wang für „Feld, Wiese, Weide“ zusammen.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Das Dorf liegt etwa drei Kilometer nördlich von Dollnstein auf der Jurahochfläche an der 1921 gebauten Staatsstraße 2047 zwischen Dollnstein und Schernfeld bzw. Schönau.
Geschichte
Eberswang gilt als karolingerzeitlicher Rodungsort, wird aber erst in der Mitte des 13. Jahrhunderts urkundlich erwähnt. In dieser Zeit hatte das Benediktinerkloster Wülzburg bei Weißenburg Besitzungen in Eberswang, ebenso noch 1540. Vom „Sulenprunnen“ (Solabrunnen) von Eberswang ist erstmals 1377 die Rede. Bei ihm, wo eine „Figur“ (Solas?) stand, wurde 1716 zu Ehren des Heiligen eine Kapelle erbaut, die 1920 abgebrochen wurde. 1949/50 wurde die Quelle des Solabrunnens, die der Legende nach der hl. Sola entspringen ließ, gefasst und überdacht.
Eberswang hat seinen dörflich-bäuerlichen Charakter bis heute bewahrt. Im Ort stehen noch einige Gebäude vom Typ Jurahaus. Von 1818 bis zur Gebietsreform 1972 war Eberswang zusammen mit Hagenacker eine selbstständige Gemeinde. Seit dem 1. Januar 1972 ist Eberswang ein Ortsteil von Dollnstein.[1] Von 1969 bis 1978 wurde in der 360 Hektar großen Ortsflur ein Flurbereinigungsverfahren und danach eine Dorferneuerung durchgeführt. Die etwa 150 Einwohner wohnten 1987 in 35 Anwesen. Von Dollnstein aus führt ein Radwanderweg über Eberswang nach Schernfeld und weiter nach Titting ins Anlautertal.
Kirche
Die katholische Filialkirche (von Dollnstein) mit Dachreiter über dem Westgiebel, war noch 1924 dem hl. Alban geweiht, heute ist der hl. Sola der Kirchenpatron. Erbaut wurde sie 1720, konsekriert am 2. Juni 1726. Von einer Vorgängerkirche, deren Inventar vom Jahr 1672 bekannt ist, wurden eventuell Mauern wiederverwendet. Der Dachreiter stammt vermutlich aus dem 19. Jahrhundert. Im Innern findet sich ein Barockaltar von 1720 mit Holzfiguren (Vespergruppe, die hl. Alban und Sola). Eine Marien-Holzplastik aus dem frühen 16. Jahrhundert stammt aus dem Kloster Marienstein. Der Maler des Kreuzwegs im Stil des Spätrokokos (um 1770) dürfte Chrysostomus Wink sein; auf der 10. Station ist wohl sein Selbstbildnis zu sehen. Rokokoarbeiten sind auch zwei Ölgemälde, die hl. Barbara und Leonhard in Halbfiguren zeigend. Ein Kruzifix stammt aus dem späten 15. Jahrhundert, ein anderes aus dem späten 17. Jahrhundert, wohl von Christian Handschuher. Die Orgel ist eine „Fronleichnamsorgel“; sie wurde in Eichstätt bei der Fronleichnamsprozession verwendet.
Die Katholiken von Eberswang werden heute vom Dollnsteiner Pfarrer seelsorgerlich betreut; die evangelischen Christen gehören zur evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Eichstätt.
Einzelnachweise
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 456.
Literatur
- Eberswang. In: Felix Mader (Bearbeiter): Die Kunstdenkmäler von Bayern. Mittelfranken. II. Bezirksamt Eichstätt, München 1928 (Nachdruck 1982), S. 93.
- Das Eberswanger Kirchlein und der Solabrunnen. In: Heimgarten 20 (1949), Nr. 5.
- Bernhard Eder: Dollnstein Mörnsheim wandern – schauen – erleben, Kipfenberg: Hercynia 1983, S. 74f.
- Der Eichstätter Raum in Geschichte und Gegenwart, Eichstätt: 2. Auflage 1984, S. 184.
- Dollnstein 600 Jahre Markt, Kipfenberg: Hercynia 1987, S. 81f.
Weblinks
48.893511.08581Koordinaten: 48° 54′ N, 11° 5′ OAmtlich benannte Gemeindeteile des Marktes DollnsteinDollnstein | Attenbrunnmühle | Breitenfurt | Bubenrothermühle | Eberswang | Groppenhof | Hagenacker | Obereichstätt | Ried | Ziegelhütte
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