Dollnstein

Dollnstein
Wappen Deutschlandkarte
Wappen des Marktes Dollnstein
Dollnstein
Deutschlandkarte, Position des Marktes Dollnstein hervorgehoben
48.86666666666711.066666666667395
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Eichstätt
Höhe: 395 m ü. NN
Fläche: 40,55 km²
Einwohner:

2.779 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 69 Einwohner je km²
Postleitzahl: 91795
Vorwahl: 08422
Kfz-Kennzeichen: EI
Gemeindeschlüssel: 09 1 76 121
Adresse der
Marktverwaltung:
Papst-Viktor-Str. 35
91795 Dollnstein
Webpräsenz: www.dollnstein.de
Bürgermeister: Hans Harrer
Lage des Marktes Dollnstein im Landkreis Eichstätt
Landkreis Donau-Ries Landkreis Roth Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz Landkreis Regensburg Landkreis Kelheim Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm Landkreis Neuburg-Schrobenhausen Ingolstadt Haunstetter Forst Adelschlag Altmannstein Beilngries Böhmfeld Buxheim (Oberbayern) Denkendorf (Oberbayern) Dollnstein Egweil Eichstätt Eitensheim Gaimersheim Großmehring Hepberg Hitzhofen Kinding Kipfenberg Kösching Lenting Mindelstetten Mörnsheim Nassenfels Oberdolling Pollenfeld Pförring Schernfeld Stammham (bei Ingolstadt) Titting Walting Wellheim WettstettenKarte
Über dieses Bild
Der weitgehend erhaltene, unverbaute Befestigungsring des Marktes
Luftbild von Dollnstein, dahinter die Altmühl-Schleife auf Eichstätt zu

Dollnstein ist ein Markt im Westen des oberbayerischen Landkreises Eichstätt und liegt im Naturpark Altmühltal am Schnittpunkt des Altmühl- und Urdonautales.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Gemeindegliederung

Es existieren folgende Ortsteile: Attenbrunnermühle, Breitenfurt, Bubenrothermühle, Dollnstein, Hagenacker, Eberswang, Obereichstätt, Groppenhof und Ried.

Geschichte

Vorgeschichte

Eine vor- und frühgeschichtliche Besiedlung des Gebietes von Dollnsteins ist vielfach nachgewiesen, etwa durch Funde, die eine hallstattzeitliche Eisenverhüttung belegen. Durch das Gemeindegebiet führte die wichtige Römerstraße von Weißenburg (Großkastell, Markt) über Treuchtlingen, wo eine Verbindung nach Westen anschloss, über Dollnstein, wo sich eine Altmühlfurt oder -brücke befand, eventuell gab es hier auch eine Verbindung zur Donau), weiter über Nassenfels (Markt, Verwaltungssitz) bis nach Großmehring/Pförring, wo sich Donauübergänge befanden. Reste einer Villa Rustica sind in Dollnstein gefunden worden.

Mittelalter

In der nachrömischen Zeit lag hier das Grenzgebiet zwischen Alemannen und Franken (Sualafeld) im Westen und Baiern (Nordgau) im Osten. Die Ersterwähnung Dollnsteins als Tolunstein findet sich in einer Schenkungsurkunde Heinrichs II. an das Kloster Bergen) aus dem Jahre 1007. Archäologisch ist jedoch eine Befestigung vor 1000 n. Chr. nachgewiesen. 1139 ist eine Burg im Besitz der Grafen von Grögling, den späteren Grafen von Dollnstein, dann von Hirschberg) erwähnt. Zwischen 1305 und 1309 kam es zu Erbstreitigkeiten zwischen dem Bistum Eichstätt und den Grafen von Oettingen nach dem Aussterben der Hirschberger. Das Haus Oettingen erhielt schließlich Dollnstein und verkaufte es 1360 an den Grafen von Heideck. 1387 verlieh König Wenzel Dollnstein das Marktrecht. Noch vor 1401 wurde die Marktbefestigung errichtet und der Markt um Burg und Kirche neu angelegt. Aus dieser Zeit stammen Siegel und Wappen von Dollnstein. 1440 wurde der Ort an das Hochstift Eichstätt verkauft und war zu diesem Zeitpunkt größter Marktort dieses Territoriums. Dollnstein übertraf um 1500 mit 420 Einwohnern auch die Hälfte der Städte des Hochstift Eichstätt.

Neuzeit

Im Jahre 1870 erhielt Dollnstein einen Eisenbahnanschluss, zwischen 1971 und 1978 wurde das Gemeindegebiet reformiert.

Eingemeindungen

Am 1. Januar 1971 wurde ein Teil der Gemeinde Haunsfeld eingegliedert. Am 1. Januar 1972 folgten die ehemaligen Gemeinden Breitenfurt und Eberswang.[2]

Blick in die Kirche zum freskengeschmückten Chor hin
Fresko im Chorraum

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Am 21. September 2011 bildeten die acht Kommunen Dollnstein, Wellheim, Nassenfels, Egweil, Oberhausen, Burgheim, Rennertshofen und Neuburg an der Donau die ARGE Urdonautal, eine Arbeitsgemeinschaft, deren Zweck in der Förderung und Koordinierung des Tourismus im Urdonautal liegt.

Sehenswürdigkeiten

Sehenswert sind neben der Burg Dollnstein die in weiten Teilen erhaltene Stadtmauer, die Ende des 14. Jahrhunderts erbaut wurde, die Pfarrkirche mit ihren um 1330 entstandenen gotischen Wandfresken und der schlossartige Pfarrhof (1744 vermutlich nach Plänen von Gabriel de Gabrieli errichtet). Der Altortbereich mit mittelalterlicher Struktur, teils aus dem 12., teils aus dem 14. Jahrhundert verfügt über etliche Einzeldenkmäler im typischen Baustil des Jurahauses.

Naturdenkmäler

Landschaftlich reizvoll sind die Felsformationen entlang des Altmühltals, das Naturwaldreservat Beixenhard, mehrere Trockenrasen und Wacholderheiden rund um Dollnstein sowie der Burgstein gegenüber der Bubenrother Mühle, der zu den 100 schönsten Geotopen Bayerns zählt.

Wirtschaft und Infrastruktur

Dollnstein ist als Kleinzentrum ausgewiesen (Einzugsbereich etwa 7.500 Einwohner, davon etwa 1.550 im Ort, 3000 in der Gemeinde) und bietet eine entsprechende Grundversorgung.

Verkehr

Ein ICE 3 bei der Durchfahrt durch Dollnstein

Dollnstein besitzt seit 1870 einen Haltepunkt an der Strecke München – Ingolstadt – Treuchtlingen – Nürnberg (Halt aller RB und RE). Wegen der reizvollen Landschaft und der historischen Bahnanlagen ist die Gegend rund um Dollnstein bei Eisenbahnfotografen beliebt. Im Ortsteil Obereichstätt existierte auch ein Haltepunkt, der 1985 aufgelassen wurde. Die Bahnstrecke Dollnstein–Rennertshofen wurde 1993 stillgelegt und in den Folgejahren abgebaut. Der Radwanderweg, der den Altmühlradweg von Dollnstein mit dem Donauradweg bei Rennertshofen verbindet, führt teilweise über die Trasse der ehemaligen Bahnlinie.

Das Mittelzentrum Eichstätt liegt nur rund 15 Kilometer entfernt, südöstlich das Oberzentrum Ingolstadt rund 45 Kilometer.

Persönlichkeiten

Literatur

  • Dollnstein 600 Jahre Markt. Natur, Kultur, Geschichte, Gegenwart, Kipfenberg: Hercynia 1987
  • Das Jurahaus 13/2007, Eichstätt
  • Arthur Rosenbauer: Vergessene Geheimnisse, wiederentdeckt.... wek, Treuchtlingen-Berlin 2010, ISBN 978-3-934145-81-8, Die Geschichte des Hüttenwerkes Obereichstätt mit Erzgruben und Stollenbergwerken im Umkreis von 100 km. Mit GPS- Geokoordinaten zum Finden der Highlights. Mit den Hammerwerken um Dollnstein, Hagenacker und Altendorf.

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
  2. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 456.

Weblinks

 Commons: Dollnstein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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