Eibengewächse

Eibengewächse
Eibengewächse
Europäische Eibe (Taxus baccata), Illustration

Europäische Eibe (Taxus baccata), Illustration

Systematik
Reich: Pflanzen (Plantae)
Abteilung: Gefäßpflanzen (Tracheophyta)
Unterabteilung: Samenpflanzen (Spermatophytina)
Klasse: Coniferopsida
Ordnung: Koniferen (Coniferales)
Familie: Eibengewächse
Wissenschaftlicher Name
Taxaceae
S.F.Gray

Die Eibengewächse (Taxaceae) bilden eine Pflanzenfamilie in der Ordnung der Koniferen (Coniferales). Einige Arten werden weltweit als Zierpflanzen in Parks und Gärten verwendet.

Inhaltsverzeichnis

Bekannteste Art

Der in Mitteleuropa bekannteste Vertreter der Familie ist die Europäische Eibe (Taxus baccata), die auch in Parks oder Gärten angepflanzt wird. Die ganze Pflanze und ihre Samen sind sehr giftig, der Arillus jedoch bleibt giftfrei. Das Gift bezeichnet man als Taxin, es enthält unter anderem das Diterpen Taxol. Nach Verzehr von mehreren „Beeren“ sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Beschreibung

Vegetative Merkmale

Es sind immergrüne Bäume und Sträucher. Meist sind sie nicht harzhaltig und duften nicht aromatisch. Die Borke ist schuppig oder faserig. Die Blätter sind, bis auf Amentotaxus, wechselständig oder spiralig, wirken aber oft wie zweizeilig, an den Zweigen angeordnet und verbleiben dort mehrere Jahre. Die nadelförmigen Blätter sind abgeflacht. Die Sämlinge besitzen zwei Keimblätter (Kotyledonen).

Generative Merkmale

Die Arten der Taxaceae sind getrenntgeschlechtig: einhäusig (monözisch), aber meist zweihäusig (diözisch). Die männlichen zapfenförmigen Blüten stehen achselständig einzeln oder zu mehreren zusammen an einjährigen Zweigen; sie sind kugelig bis eiförmig. Die Sporophylle besitzen zwei bis zwölf Mikrosporangien (Pollensäcke). Die kugeligen Pollen sind nicht geflügelt. Die Verbreitung des Pollens erfolgt durch den Wind. Die achselständig an einjährigen Zweigen stehenden, weibliche Zapfen sind zu einer einzigen Zapfenschuppe reduziert, die ein oder zwei Samenanlagen besitzt.

Je Zapfen wird nur ein Same gebildet. Der Same besitzt eine harte Samenschale und ist zur Reifezeit von einem Samenmantel (Arillus) (einer fleischigen Hülle einer Beere etwas ähnlich sieht) teilweise oder ganz (Torreya) umgeben. Der Arillus kann intensiv gefärbt sein und saftig, fleischig oder ledrig sein. Von der Farbe und dem Geschmack des Arillus werden Tiere, vor Allem Vögel (Ornithochorie) angelockt. Der Arillus wird meist mit dem darin verborgenen Samen gefressen und der Same wird dann unverdaut wieder ausgeschieden.

Systematik und Verbreitung

Die Gattungen der Familie der Eibengewächse kommen hauptsächlich auf der Nordhalbkugel vor. Das Verbreitungsgebiet reicht südlich bis zu den Philippinen und Mexiko und mit der Art Austrotaxus spicata in Neukaledonien auch auf die Südhalbkugel. In China kommen vier Gattungen mit elf Arten vor.

Die Familie Taxaceae umfasst fünf Gattungen mit insgesamt 17 bis 20 Arten.[1] Man unterscheidet zwei Tribus; unter anderem auf Grund der Morphologie des Arillus:

  • Tribus Torreyea: Mit völlig oder fast vollständig von Arillus umhüllten Samen:
  • Tribus Taxeae: Mit nur teilweise von Arillus umfassten Samen:
    • Austrotaxus Compton: Ist eine monotypische Gattung, es gibt nur eine Art:
    • Pseudotaxus W.C.Cheng: Ist eine monotypische Gattung, es gibt nur die eine Art:
    • Eiben (Taxus L.): Die sieben Arten sind hauptsächlich in der gemäßigten Zone der Nordhalbkugel verbreitet, kommen aber auch weiter südlich in Mittelamerika und Südostasien vor.

Die Abtrennung von Austrotaxus (Austrotaxaceae Nakai ex Takht. & Reveal), Amentotaxus (Amentotaxaceae Kudô & Yamam.) und Torreya (Torreyaceae Nakai) als jeweils eigene Familien hat sich nicht durchgesetzt. Der Umfang der beiden Familien Eibengewächse und Kopfeibengewächse (Cephalotaxaceae) wird diskutiert. Es gibt auch Autoren, bei denen beide Familien jeweils drei Gattungen enthalten. Auch eine Zusammenlegung beider Familien mit dann sechs Gattung in den Taxaceae s.l. stand zur Diskussion. Eine phylogenetische Untersuchung bestätigt jedoch die hier beschriebene innere Systematik der Eibengewächse und den Status der Kopfeiben, verdeutlicht durch folgendes Kladogramm:[2]

Taxaceae
Tribus Taxeae


Taxus


     

Pseudotaxus



     

Austrotaxus



Tribus Torreyea

Torreya


     

Amentotaxus




Cephalotaxaceae

Cephalotaxus



Bilder

Quellen

  • Christopher J. Earle: Informationen zur Familie bei The Gymnosperm Database, 2009. (engl.)
  • Matthew H. Hils: Taxaceae bei der Flora of North America, Volume 2: Online.
  • Liguo Fu, Nan Li & Robert R. Mill: Taxaceae bei der Flora of China, Volume 4, S. 89: Online.
  • A. Bresinsky, Ch. Körner, J. W. Kadereit, G. Neuhaus, U. Sonnewald: Strasburger - Lehrbuch der Botanik, 36. Auflage, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2008. ISBN 978-3-8274-1455-7, S. 840-841.
  • Schütt (Hrsg.) et. al.: Enzyklopädie der Holzgewächse. Handbuch und Atlas der Dendrologie, Landsberg am Lech 1994 (Grundwerk; ISBN 3-609-72030-1) / Ergänzungsfolgen 1995 ff

Einzelnachweise

  1. A. Bresinsky, Ch. Körner, J. W. Kadereit, G. Neuhaus, U. Sonnewald: Strasburger - Lehrbuch der Botanik, 36. Auflage, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2008. ISBN 978-3-8274-1455-7, S. 840–841.
  2. Yuchang Cheng, Robert G. Nicolson, Kim Tripp, Schu-Miaw Chaw: Phylogeny of Taxaceae and Cephalotaxaceae Genera inferred from Chloroplast matK Gene and Nuclear rDNA ITS Region. In: Molecular Phylogenetics and Evolution. 14, Nr. 3, 2000, S. 353-365, doi:10.1006/mpev.1999.0710.

Weblinks

 Commons: Eibengewächse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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