- Ein Mann für gewisse Stunden
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Filmdaten Deutscher Titel Ein Mann für gewisse Stunden Originaltitel American Gigolo Produktionsland USA Originalsprache Englisch Erscheinungsjahr 1980 Länge 112 Minuten Altersfreigabe FSK 16 (ursprünglich 18) Stab Regie Paul Schrader Drehbuch Paul Schrader Produktion Jerry Bruckheimer, Freddie Fields Musik Giorgio Moroder Kamera John Bailey Schnitt Richard Halsey Besetzung - Richard Gere: Julian Kaye
- Lauren Hutton: Michelle Stratton
- Hector Elizondo: Detective Sunday
- Nina van Pallandt: Anne
- Bill Duke: Leon
- Brian Davies: Charles Stratton
Ein Mann für gewisse Stunden (American Gigolo) ist ein US-amerikanischer Thriller von Paul Schrader aus dem Jahr 1980.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Julian Kaye (Richard Gere) ist ein Edel-Callboy, der in Los Angeles wohnt. Er genießt einen gehobenen Lebensstil, der sich im Besitz eines Mercedes Cabriolets, teurer Kleidung und einem Apartment mit Pool und Hotelkomfort äußert. Bei seinen beiden Zuhältern Anne (Nina Van Pallandt) und Leon (Bill Duke) aber stößt seine arrogante Überheblichkeit sowie seine ständigen Nachverhandlungen und Nebengeschäfte übel auf. Beruflich sendet Leon „seinen“ Julian zu einem seiner Stammkunden nach Palm Springs zu einem angeblich gewöhnlichen Auftrag. Schnell wird aber für Julian ersichtlich, dass der Auftrag eine sexuell- gewalttätige Art an sich hat (Julian soll die Kundin schlagen, während der Gatte zuschaut), die ihm übel aufstößt. Privat lernt er bei einem seiner Streifzüge nach potenzieller Kundschaft durch die gehobenen Etablissements L.A.s die Senatorengattin Michelle Stratton (Lauren Hutton) kennen. Sie verliebt sich in ihn und findet seine Privatadresse heraus, sie schlafen miteinander, und es beginnt sich allmählich eine Beziehung zu entwickeln. Tags darauf liest Julien kurz vor einer von Michelles Besuchen in der Zeitung, dass seine Kundin Judy Raymond von Palm Springs ermordet aufgefunden wurde, ihr Schmuck geraubt. Nachdem Mr. Raymond der Polizei einen Wink gegeben hat, heftet sich der hartnäckige Los Angeles Police Department Detective Sunday (Hector Elizondo) an Julians Fersen, der diesen vorurteilsbehaftet für den wahrscheinlichsten Täter hält. Problematisch ist, dass Kays wahre Alibi-Person Kaye nicht zu decken vermag, da der Ruf ihres Ehemanns und ihr eigener leiden würde. Während seine Beziehung zu Michelle Stratton immer tiefer wird, richtet sich der Verdacht immer mehr gegen ihn. Zusätzlich gerät Kaye nun auch ins Visier von Senator Stratton, Michelles Ehemann, der genau erkennt, dass Kaye mit seiner Frau eine Liaison unterhält, aber auch von einer rufsensiblen Klientel abhängig ist. Er bietet Kaye eine Zahlung an, wenn er fortan die Finger von seiner Frau lässt. Julian geht nicht darauf ein. Eine nächtliche Jagd Julians nach einem Alibi beginnt. Der ausstrahlungsfixierte Gigolo beginnt zusehends zu verfallen, er kleidet sich nachlässig, pflegt sich nicht mehr so, nimmt sich ein schäbiges Mietauto, gibt gar nichts mehr auf Etikette. Er erkennt, dass er in eine Falle gelockt wurde, die wohl von Leon, seinem jungen blonden Callboy-Komplizen und Mr. Raymond ausgeheckt wurde. Dieser Eindruck erhärtet sich, als Julian den geraubten Schmuck – bei ihm untergeschoben – noch vor der Polizei entdeckt. Schließlich konfrontiert Julian Leon in dessen Wohnung mit dem vermuteten Tathergang und als der noch alles leugnet, mit dem gefundenen Schmuck. In dieser verzwickten Lage beginnt Julian nun um sein Leben, seine Freiheit zu verhandeln, doch umsonst. Als Leon auf den Balkon seinen Appartementhochhauses tritt, um seinem Komplizen-Jungen zu winken, schubst ihn Julian an die Brüstung, Leon verliert das Gleichgewicht, Julian hält ihn an den Beinen – doch umsonst, Leon stürzt zu Tode. Für die Polizei ein gefundenes Fressen, landet Julian nun endgültig im Gefängnis. Zwar wird ihm wegen des Festhaltens vorm Sturz von Leon diese Tat nicht zur Last gelegt, der Mord in Palm Springs an Judy Raymond, der eine Falle war, schon. Der Film nimmt aber schließlich eine Wendung zum Guten, als die Senatorengattin Michelle trotz ihres Rufs ein Alibi stellt, zur Tatzeit mit Julian zusammengewesen zu sein. Damit entscheidet sie sich gegen ihren Ehe(-Status) und für ihre Beziehung mit Julian.
Kritiken
Roger Ebert schrieb in der Chicago Sun-Times, dass der Film eine „gewinnende Traurigkeit“ („winning sadness“) aufweise. Er sei – die Elemente der Sensation ausgenommen – eine Studie über die Einsamkeit. Dies sei durch die Darstellung von Richard Gere gestützt.[1]
Das Lexikon des internationalen Films schrieb, dass der Film „elegant inszeniert“, aber „oberflächlich“ sei und lediglich „anspruchsvollere Unterhaltung“ biete.[2]
Auszeichnungen
Giorgio Moroder für die Filmmusik sowie das Autorenpaar Giorgio Moroder und Deborah Harry für den Song Call Me wurden im Jahr 1981 für den Golden Globe Award nominiert.
Hintergrund
Der Film wurde in Los Angeles und Umgebung – darunter Beverly Hills, Hollywood, Malibu und Palm Springs – gedreht.[3] Seine Produktionskosten betrugen ca. 4,8 Millionen US-Dollar. Er spielte in den Kinos der USA ca. 23 Millionen US-Dollar ein.[4]
Soundtrack
Das Stück „The Seduction (Love Theme)“ von James Last belegte Platz 28 und das Lied „Call Me“ von Blondie platzierte sich auf Platz 1 in den US-amerikanischen Single-Charts.
Quellen
- ↑ Kritik von Roger Ebert
- ↑ Kritik im Lexikon des internationalen Films
- ↑ Drehorte für American Gigolo
- ↑ Business Data for American Gigolo
Weblinks
- Ein Mann für gewisse Stunden in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Sammlung von Kritiken zu Ein Mann für gewisse Stunden bei Rotten Tomatoes (englisch)
- Ein Mann für gewisse Stunden im Lexikon des internationalen Films
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