Eisenbahnbrücke Hochheim

Eisenbahnbrücke Hochheim
Die Eisenbahnbrücke Hochheim von Westen, dahinter die Hochheimer Autobahnbrücke der A 671
Das südliche Brückenende

Die Eisenbahnbrücke Hochheim (auch als Kostheimer Brücke bezeichnet) ist eine zweigleisige Eisenbahnbrücke zwischen den südhessischen Orten Hochheim am Main und Gustavsburg, die bei Stromkilometer 3,528 den Main überspannt. Das Bauwerk liegt bei Streckenkilometer 10,72 und ist zusammen mit der Kaiserbrücke Teil des elektrifizierten Eisenbahnrings um Mainz. Die Brücke ist ein Kulturdenkmal nach dem Hessischen Denkmalschutzgesetz.

Inhaltsverzeichnis

Bezeichnung

Für das Bauwerk sind unterschiedliche Bezeichnungen belegbar. Auf einer Informationstafel an der südlichen Vorlandbrücke, die im Rahmen der Route der Industriekultur Rhein-Main angebracht wurde, steht der Name Hochheimer Brücke. Abweichend davon wird in der Literatur Kostheimer Brücke verwendet.[1][2] Als Begründung dazu wird die Vorrangstellung Kostheims angeführt, obwohl der nördliche Brückenkopf in der Hochheimer Gemarkung liegt, während im Süden die Brücke auf Bischofsheimer Gemarkung endet.[3]

Geschichte

Infotafel

Das Bauwerk wurde 1902 bis 1904 für die Umgehungsbahn als Bogen-Stahlgitterbrücke [1] im Auftrag der Preußisch-Hessischen Eisenbahngemeinschaft errichtet und am 2. Mai 1904 in Betrieb genommen. Mit ihrem Bau und der gleichzeitigen Inbetriebnahme der Mainzer Kaiserbrücke, beide Teil der Umgehungsbahn Mainz, wurde der Hauptbahnhof der Stadt deutlich entlastet.

Zur Ausführung kam ein Entwurf der Duisburger Firma Harkort, der bereits 1894 entwickelt wurde und bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs bei einer Reihe von Eisenbahnbrücken in Deutschland zur Anwendung kam. Die Herstellung und Montage der Überbauten oblag der Brückenbauanstalt der MAN in Gustavsburg.

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde sie 1945 von der Wehrmacht gesprengt. Nach Kriegsende wurde die Brücke in den wesentlichen Teilen wieder aufgebaut und ab 1947 in Betrieb genommen.

Das Bauwerk verbindet die so genannte Taunusbahn zwischen Frankfurt am Main und Wiesbaden auf der nördlichen Mainseite mit der Hessischen Ludwigsbahn, zwischen Mainz, Darmstadt und Aschaffenburg und der Mainbahn von Bischofsheim nach Frankfurt am Main auf der südlichen Seite des Mains.

Konstruktion

Die Strombrücke überspannt auf einer Länge von 293 Metern[1] den Main. Sie besteht aus vier zweigleisigen Überbauten, die als Bogenfachwerkträger mit Zugband ausgebildet sind und leicht unterschiedliche Längen, der längste misst 82 Meter, haben. An ihnen ist die Schienenebene aufgehängt. Pfeiler aus rotem Sandstein tragen die Überbauten. Aus diesem Material sind auch die Widerlager an beiden Enden der Brücke errichtet, die mit ihren gebündelten, turmartigen Aufbauten in romanisierendem Jugendstil in eine monumentale Wirkung entfalten. An beiden Enden schließen jeweils gemauerte, gewölbte Vorlandbrücken an. Bauzeitbedingt sind die großen Formen der Brücke im Stil der Neoromanik gestaltet, zahlreiche Details im Jugendstil, so z. B. die Brückengeländer. Ein erheblicher Teil dieser ursprünglichen Gestaltung ist erhalten.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c Eisenbahn in Hessen, S. 893.
  2. Hans-Wolfgang Scharf: Eisenbahn-Rheinbrücken in Deutschland. EK-Verlag 2003 Freiburg, ISBN 3-88255-689-7, S. 148
  3. Artikel der auch dieses Bauwerk behandelt in Frankfurter Neue Presse
49.9997674416678.3391594886111

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