- Umgehungsbahn Mainz
-
Umgehungsbahn Mainz Kostheimer Brücke über den MainStreckennummer (DB): 3525 Streckenlänge: 15,1 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Stromsystem: 15 kV 16,7 Hz ~ Bundesländer (D): Mainz, Hessen Betriebsstellen und Strecken[1] LegendeLinke Rheinstrecke von Köln 0,0 Mainz-Mombach Linke Rheinstrecke nach Mainz Hbf (0,0) von Mainz Hbf (2,4/2,7) Mainz Nord (4,3) 2,1Mainz Kaiserbrücke (Abzw) Kaiserbrücke (Rhein, Petersaue),
Landesgrenze Rheinland-Pfalz / Hessen(5,5) 3,3Mainz Kaiserbrücke Ost (Abzw) Taunus-Eisenbahn Frankfurt ↔ Wiesbaden (6,3) nach Wiesbaden Ost gepl. Verbindungskurve Igelstein 4,4 Mainz-Kastel Igelstein (Anst) B 455 (Boelckestraße) Taunus-Eisenbahn von Wiesbaden (0,0) 9,1Kostheim (Abzw) Taunus-Eisenbahn nach Frankfurt (1,8) 10,9 Kostheim Ost (Abzw) Kostheimer Brücke (Main) B 43 (Darmstädter Landstraße) Rhein-Main-Bahn von Mainz Hbf A 671 15,1 Mainz-Bischofsheim Mainbahn nach Frankfurt Rhein-Main-Bahn nach Darmstadt Die Umgehungsbahn Mainz ist eine überwiegend dem Güterverkehr dienende Umfahrung des Eisenbahnknotenpunkts Mainz Hauptbahnhof.
Inhaltsverzeichnis
Vorgeschichte
Auch nachdem der Mainzer Hauptbahnhof 1884 an seine heutige Stelle verlegt worden war, bildete er schon bald wieder eine Engstelle für den Verkehr. Dies lag vor allem an dem mit nur zwei Gleisen ausgebauten Mainzer Tunnel.
Bau und Trassierung
Die Preußisch-Hessische Eisenbahngemeinschaft und die hinter ihr stehenden Regierungen des Königreichs Preußen und des Großherzogtums Hessen-Darmstadt beschlossen im Jahr 1900 das Problem mit einer Umgehungsbahn zu lösen. Für diese war allerdings auch eine wegen der erforderlichen Brücken aufwändige Trassierung erforderlich. Sie vermied aber den Güterzugverkehr durch den Mainzer Hauptbahnhof. Bereits am 2. Mai 1904 ging die Strecke in Betrieb.
Die Kilometrierung der 15,1 km langen Strecke beginnt im Bahnhof Mainz-Mombach. Anschließend überquert sie den Rhein auf der (damals) neu errichteten Kaiserbrücke, erreicht dort (heute) Wiesbadener Stadtgebiet und überquert die Taunus-Eisenbahn südlich des Bahnhof Wiesbaden Ost. In Richtung Wiesbaden und Koblenz bestehen kreuzungsfreie Zu- und Abfahrten.
Die Bahn umfährt in einem weiten Bogen Mainz-Kastel. In Mainz-Kostheim trifft sie erneut auf die Taunus-Eisenbahn, an der Abzweigstelle Kostheim ist der Wechsel von und zur Strecke in Richtung Frankfurt möglich.
Anschließend erreicht sie die Kostheimer Brücke über den Main, überquert die Main-Rhein-Bahn und fährt in einem weiten Bogen in den Bahnhof Mainz-Bischofsheim ein. Von dort ist die Weiterfahrt möglich über die Mainbahn nach Frankfurt (Main) Hauptbahnhof (und ehemals zum heute abgerissenen Frankfurt (Main) Hauptgüterbahnhof), und über die Rhein-Main-Bahn nach Darmstadt Hauptbahnhof.
Der Bau der Umgehungsbahn ermöglicht auch die Führung von Zügen, die linksrheinisch aus Richtung Worms kommen, ohne Richtungswechsel im Mainzer Hauptbahnhof in Richtung Frankfurt und zum Güterbahnhof Mainz-Bischofsheim. Diese Variante bedingt aber wieder die Nutzung der Mainzer Tunnel und wird so nur relativ selten befahren.
Verbindungskurve Igelstein
Seit Anfang 2011 wird im Rahmen des Sofortprogramms Seehafenhinterlandverkehr eine eingleisige Verbindungskurve vom ehemaligen Abzweig Igelstein zur Rechten Rheinstrecke gebaut.[2] Laut Ausschreibung soll eine eingleisige, 1200 m lange Verbindung entstehen, inklusive zweier Rahmenbauwerke.[3] Dank der Kurve können sämtliche Güterzüge statt durchs Stadtgebiet von Mainz-Kastel über die Umgehungsbahn geführt werden, wodurch das Konfliktpotenzial mit dem Regionalverkehr reduziert wird.
Baudenkmäler
Diese Trassierung der Mainzer Umgehungsbahn erfordert eine Reihe von Brücken. Die historischen Brücken sind alle als Überführungen der Umgehungsbahn über kreuzende Infrastrukturen und die beiden Flüsse ausgeführt. Bauzeitbedingt ist und war deren Gestaltung im Großen vom Historismus geprägt mit zahlreichen Details im Jugendstil, z.B. bei den Brückengeländern. Ein Teil dieser ursprünglichen Gestaltung ist erhalten, anderes, vor allem bei der Kaiserbrücke, im Zweiten Weltkrieg zerstört oder beschädigt worden und nach dem Krieg in stark vereinfachten Formen wieder aufgebaut. Als Kulturdenkmäler nach dem Hessischen Denkmalschutzgesetz werden davon bewertet:
- Kaiserbrücke über den Rhein
- Kostheimer Brücke über den Main
Verkehr
Die Strecke diente und dient in ihrem nördlichen Abschnitt, nördlich der Abzweigstelle Kostheim, fast ausschließlich dem Güterverkehr.
Fahrplanmäßig werden Personenzüge nur selten über diesen Streckenabschnitt geführt, etwa der Jan Kiepura, in der Zeit als er zwischen Frankfurt, Warschau (und Moskau) verkehrte. Außerdem findet Personenverkehr auf diesem Streckenabschnitt außerplanmäßig bei Betriebsstörungen oder in Bausituationen statt.
Südlich der Abzweigstelle Kostheim wird die Strecke planmäßig von der S-Bahn-Linie S 9 des Rhein-Main-Verkehrsverbundes befahren.
Literatur
- Eisenbahn in Hessen. Kulturdenkmäler in Hessen. Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Hrsg.: Landesamt für Denkmalpflege Hessen. Theiss Verlag. Stuttgart, 2005. Bd. 2.2, S. 888ff. ISBN 3-8062-1917-6
Einzelnachweise
- ↑ Eisenbahnatlas Deutschland 2007/2008. 6 Auflage. Schweers+Wall, Aachen 2007, ISBN 978-3-89494-136-9.
- ↑ Vgl. Drucksache 16/10945. Deutscher Bundestag, 14. November 2008, abgerufen am 27. April 2011 (PDF).
- ↑ Vgl. Ausschreibung der Bahn "Neubau Igelsteinkurve". Deutsche Bahn AG, 14. April 2010, abgerufen am 27. April 2011.
Kategorien:- Spurweite 1435 mm
- Verkehr (Mainz)
- Verkehr (Wiesbaden)
- Bahnstrecke in Hessen
- Bahnstrecke in Rheinland-Pfalz
- Güterumgehungsbahn
- Mainz-Kastel
- Mainz-Kostheim
Wikimedia Foundation.