Erich Ziegel

Erich Ziegel

Erich Ziegel (* 26. August 1876 in Schwerin; † 30. November 1950 in München) war ein deutscher Schauspieler, Regisseur, Intendant und Bühnenautor.

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Erich Ziegel begann seine Bühnenlaufbahn mit achtzehn Jahren als Schauspieler in Meiningen. Später spielte er in Lübeck und Breslau. Dort leitete er von 1906 bis 1909 ein Literarisches Sommertheater.

1911 gründete er die Münchner Kammerspiele, die er bis 1916 leitete. Von München ging er als Regisseur nach Hamburg ans Thalia Theater. In Hamburg gründete er 1918 die Hamburger Kammerspiele, die er rasch zu einem der wichtigsten und bedeutendsten deutschsprachigen Theater der 1920er Jahre machte.

Unter Ziegels Leitung waren die Hamburger Kammerspiele ein Sammelbecken junger von ihm geförderter Talente. Etliche Schauspieler und Regisseure begannen durch ihn oder bei ihm ihre Karrieren, unter anderem Axel von Ambesser, Anneliese Born, Erich Engel, Gustaf Gründgens, Werner Hinz, Fritz Kortner, Victor de Kowa, Ferdinand Marian, Erika Meingast[1], Albrecht Schönhals,Carl-Heinz Schroth, Hans Otto[2], Wolf von Beneckendorff, Leo Reuss.

Von 1926 bis 1928 leitete Ziegel zusätzlich das Deutsche Schauspielhaus.

1934 versuchte er, seiner jüdischen Ehefrau, der Schauspielerin Mirjam Horwitz, zuliebe einen weiteren Neuanfang in Wien. Da er mit der österreichischen Mentalität nicht klar kam, scheiterte das Unternehmen kläglich. Daraufhin engagierte ihn sein früherer Hamburger Star Gustaf Gründgens, der nun das Preußische Staatstheater in Berlin leitete, als Schauspieler, Regisseur und Dramaturg an seinem Haus und sorgte auch für den Schutz von Ziegels Ehefrau.

Er war auch in verschiedenen Spielfilmen zu sehen, wie z. B. 1936 in Moskau – Shanghai].

Ziegel ist zusammen mit seiner Gattin auf dem Friedhof Ohlsdorf begraben.

Filmografie

  • 1920: Colombine (alternativ: Die Braut des Apachen)
  • 1921: Liebestaumel
  • 1921: Ebbe und Flut (Kaufherr)
  • 1921: Banditen im Frack
  • 1921: Die rote Nacht
  • 1936: Moskau – Shanghai (General Martow)
  • 1937: Land der Liebe (Hofmarschall)
  • 1937: Unter Ausschluß der Öffentlichkeit (Justizrat Reger)
  • 1937: Zu neuen Ufern (Dr. Magnus Hoyer)
  • 1937: Die Warschauer Zitadelle (Dr. Bogdanski)
  • 1937: Daphne und der Diplomat (Friedrichsen)
  • 1938: Ein Lied von Liebe (Intendant Görner)
  • 1938: Der Berg ruft (Verteidiger)
  • 1938: Der Maulkorb (Justizrat)
  • 1938: Heimat (Pastor des Residenzstädtchens)
  • 1938: Der Fall Deruga (Professor Vandermühl)
  • 1938: Kautschuk (Professor Hickleberry)
  • 1938: Tanz auf dem Vulkan (Fürst Sulluc)
  • 1938: Sergeant Berry (Konsul Smith)
  • 1939: Männer müssen so sein (Rasmussen, Beatrices Vater)
  • 1939: Umwege zum Glück (Dr. Wismar)
  • 1939: Johannisfeuer (Magerdick)
  • 1939: Wir tanzen um die Welt (Arzt in Kopenhagen)
  • 1940: Weltrekord im Seitensprung
  • 1940: Angelika
  • 1940: Bismarck (Preußischer Finanzminister Carl von Bodelschwingh)
  • 1941: Am Abend auf der Heide
  • 1941: Auf Wiedersehn, Franziska (Arzt)
  • 1941: Sechs Tage Heimaturlaub (Dr. Bergmann)
  • 1941: Jenny und der Herr im Frack (Bergh, Juwelier)
  • 1942: Mit den Augen einer Frau (Professor Scherbart)
  • 1943: Damals (Sanitätsrat Petersen)
  • 1943: Kollege kommt gleich (Ein Gast Roberts am Tisch der Direktoren)
  • 1944: Ein schöner Tag
  • 1944: Um neun kommt Harald
  • 1944: Die Degenhardts
  • 1947: Triumph der Liebe (Aristophanes)
  • 1947: Das unsterbliche Antlitz (Rechtsanwalt Cipola)
  • 1948: Im Namen der Menschlichkeit (alternativ: Der Prozeß)
  • 1948: Gottes Engel sind überall (Ein alter Arbeiter)
  • 1948: Arlbergexpreß (alternativ: Arlberg-Express)
  • 1948: Der Engel mit der Posaune
  • 1949: Mein Freund Leopold (alternativ: Mein Freund, der nicht nein sagen konnte)
  • 1951: Dämonische Liebe (alternativ: Der Teufel führt Regie) (Prof. Morini)

Hörspiele

  • 1949: Der fliegende Geheimrat (Der Geheimrat)
  • 1950: Kapitän Brassbounds Bekehrung (Sir Howard Hallam)
  • 1950: Prinz Friedrich von Homburg

Einzelnachweise

  1. Die verhinderte Jungfrau. Die Weltbühne 19-1 1923. Seite 168. (PDF; 41,8 MB)
  2. Margrit Lenk, Jutta Wardetzki: Hans Otto – Der Schauspieler, in: Schriften zur Theaterwissenschaft, Band 4, Henschel, Berlin 1966

Weblinks


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