Ernst Ehwald

Ernst Ehwald

Ernst Ehwald (* 11. August 1913 in Thal (bei Ruhla); † 14. August 1986 (während einer Reise) in Banská Bystrica/Slowakei) war ein deutscher Bodenkundler.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Ehwald studierte von 1933 bis 1938 Forstwirtschaft in Hannoversch Münden, Freiburg im Breisgau und München. Nach ersten Arbeiten auf dem Gebiet der Pflanzensoziologie begann er seine wissenschaftliche Laufbahn 1946 als Leiter der Versuchsabteilung für Forstliche Standortkartierung in Jena. 1951 wurde er mit der Leitung des Instituts für Forstliche Bodenkunde und Standortslehre der Humboldt-Universität zu Berlin in Eberswalde betraut. 1954 promovierte er an der Universität Jena mit einer forstklimatologischen Arbeit. 1955 wurde er zum Professor berufen.

1961 übernahm er die Leitung des neu gegründeten Instituts für Bodenkunde der Akademie der Landwirtschaftswissenschaften der DDR in Eberswalde, dem er bis 1970 vorstand. Von 1971 bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1978 wirkte er als Professor an den Sektionen Pflanzenproduktion und Gartenbau der Humboldt-Universität zu Berlin.

Ehwald hat entscheidend Richtung und Inhalt der bodenkundlichen Forschung in der DDR mitbestimmt. Er gehörte zu jenen Wissenschaftlern, die durch fachübergreifendes Denken nicht nur ihre eigenes Fachgebiet nachhaltig gefördert, sondern auch anregend in Nachbardisziplinen (Geologie, Klimakunde, Waldbau, Ackerbau, Vegetationskunde und Umweltschutz) hineingewirkt haben. Von seinen Veröffentlichungen hervorzuheben sind besonders die grundlegenden Beiträge zum Begriff und zum Wesen der Bodenfruchtbarkeit und zur Disziplingeschichte der Bodenkunde.

Für seine wissenschaftlichen Leistungen wurde Ehwald mit dem Vaterländischen Verdienstorden in Bronze und mit der Verdienstmedaille der DDR ausgezeichnet. Die Bodenkundliche Gesellschaft der DDR und die Allunionsgesellschaft für Bodenkunde der UdSSR ernannten ihn zu ihrem Ehrenmitglied.

Schriften

  • Über den Nährstoffkreislauf des Waldes. Hirzel-Verlag Leipzig 1957. Zugl.: Sitzungsberichte der Deutschen Akademie der Landwirtschaftswissenschaften zu Berlin Bd. 6, 1957, H. 1.
  • Bodenfruchtbarkeit und Ertragsfähigkeit. In: Forschen und Wirken. Festschrift zur 150-Jahr-Feier der Humboldt-Universität zu Berlin 1810-1960, Bd. 2, Berlin 1960, S. 889-908.
  • Entwicklungslinien der Bodenkunde vom klassischen Altertum bis zum 18. Jahrhundert. In: Albrecht-Thaer-Archiv Bd.8, 1962, S. 95-110.
  • Zum Begriff und Wesen der Bodenfruchtbarkeit. Sitzungsberichte der Deutschen Akademie der Landwirtschaftswissenschaften zu Berlin Bd. 12, 1963, H. 14.
  • Entwicklungslinien in der Geschichte der Bodenkunde. In: Albrecht-Thaer-Archiv Bd. 8, 1964, S. 5-36.
  • Einige philosophische Probleme in der Bodenkunde. Sitzungsberichte der Deutschen Akademie der Landwirtschaftswissenschaften zu Berlin Bd. 13, 1964, H. 8.

Literatur

  • Prof. Dr. Ernst Ehwald zum 65. Geburtstag. In: Archiv für Acker- und Pflanzenbau und Bodenkunde Bd. 22, 1978, S. 457-458 (m. Bild).
  • Immo Lieberoth: Professor Dr. Ernst Ehwald zum 70. Geburtstag. In: Archiv für Acker- und Pflanzenbau und Bodenkunde Bd. 27, 1983, S. 481-482 (m. Bild).
  • Immo Lieberoth: In memoriam Professor Dr. Ernst Ehwald. In: Archiv für Acker- und Pflanzenbau und Bodenkunde Bd. 31, 1987, S. 301-303 (m. Bild).

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Ehwald — ist der Name folgender Personen: Ernst Ehwald (1913–1986), deutscher Bodenkundler Rudolf Ehwald (1847–1927), deutscher Bibliothekar, Historiker und Altphilologe Diese Seite ist eine Begriffsklärung zur Unterscheidung mehrere …   Deutsch Wikipedia

  • Rudolf Ehwald — (* 7. November 1847 in Gotha; † 13. Juli 1927 ebenda) war ein deutscher Bibliothekar, Historiker und Altphilologe. Rudolf Ehwald legte sein Abitur am Ernestinum Gotha ab. Nach seinem Studium wurde er selbst im Jahr 1871 dort Lehrer und blieb es… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Eh — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Ruhlaer Persönlichkeiten — Stadtwappen Diese Liste enthält Persönlichkeiten, die mit der thüringischen Kleinstadt Ruhla im Wartburgkreis in Verbindung stehen. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Inhaltsverzeichnis 1 Ehrenbürger …   Deutsch Wikipedia

  • Ruhlaer Persönlichkeiten — Stadtwappen Diese Liste enthält Persönlichkeiten, die mit der thüringischen Kleinstadt Ruhla im Wartburgkreis in Verbindung stehen. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit …   Deutsch Wikipedia

  • Diedrich Schroeder — Diedrich Wilhelm Schroeder (* 16. April 1916 in Groß Augstumalmoor, Landkreis Heydekrug (Ostpreußen); † 2. März 1988 in Kiel) war ein deutscher Bodenkundler. Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Schriften (Auswahl) 3 …   Deutsch Wikipedia

  • Laokoon — Künstlerische Darstellung von Laokoon kurz vor seinem Tod (Detail der Laokoon Gruppe) Laokoon (altgriechisch Λᾱοκόων /Laːokóɔːn/) war in der griechischen und römischen Mythologie ein trojanischer …   Deutsch Wikipedia

  • Interpretation des Laokoonmythos — → Hauptartikel: Laokoon Dieser Artikel beschäftigt sich mit den zahlreichen fachwissenschaftlichen Interpretationen des Laokoonmythos. Zur Person selbst, zur Entwicklung des Laokoonmythos und zu dessen Rezeption siehe den Artikel Laokoon.… …   Deutsch Wikipedia

  • Sternwarte Gotha — Herzog Ernst II. von Sachsen Gotha Altenburg Die Sternwarte Gotha war eine herzogliche Stiftung zum Zweck der astronomischen Forschung. Sie bestand aus mehreren Forschungsstätten auf dem Stadtgebiet von Gotha. Sie wurde auf Initiative des Herzogs …   Deutsch Wikipedia

  • Seeberg-Sternwarte — Die Seeberg Sternwarte um 1800 Die Seeberg Sternwarte in Gotha war der erste eigene Sternwartenbau Europas. Sie wurde von Herzog Ernst II. von Sachsen Gotha Altenburg nach Plänen des Astronomen Franz Xaver von Zach errichtet. Sie war Teil des… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”