Ernst II. zu Hohenlohe-Langenburg

Ernst II. zu Hohenlohe-Langenburg

Ernst II., Fürst zu Hohenlohe-Langenburg (* 13. September 1863 in Langenburg; † 11. Dezember 1950 ebenda) war bis zur Volljährigkeit des Herzogs Carl Eduard von Sachsen-Coburg und Gotha von 1900 bis 1905 Regent von Sachsen-Coburg und Gotha.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Ernst wurde als erstes Kind von Fürst Hermann zu Hohenlohe-Langenburg und dessen Frau Prinzessin Leopoldine von Baden geboren.

Nach dem Abitur in Karlsruhe studierte der junge Prinz Rechtswissenschaften in Paris, Bonn, Tübingen und Leipzig, welche er mit dem ersten juristischen Examen in Naumburg 1885 abschloss. Nach seiner Offiziersausbildung in Berlin-Lichterfelde (1886–91) folgten das diplomatische Examen (1890–91) und der Dienst als Botschaftssekretär in Sankt Petersburg und London (1891–94). In den folgenden Jahren arbeitete er bei seinem Vater Fürst Hermann, dem Reichsstatthalter von Elsass-Lothringen, in Straßburg, und bereitete sich auf seine Zukunft als württembergischer Standesherr vor.

Aufgrund der Verwandtschaftsbeziehungen seiner Frau, einer Tochter Herzog Alfreds von Sachsen-Coburg und Gotha, übernahm der Erbprinz nach dem Tod seines Schwiegervaters am 30. Juli 1900 bis zum 18. Juli 1905 die Regentschaft in den Herzogtümern Sachsen-Coburg und Gotha für den noch unmündigen Carl Eduard. Nach mehreren erfolglosen Versuchen, auf reichspolitischer Bühne – als Leiter der Kolonialabteilung im Auswärtigen Amt (1905–06) sowie als Abgeordneter (1907–11) und Vizepräsident (1909–10) des Reichstages – Fuß zu fassen, trat er 1913 sein standesherrliches Erbe an. Damit verbunden war bis zur Novemberrevolution 1918 der erbliche Sitz in der württembergischen Kammer der Standesherren, der er bereits seit 1895 als Stellvertreter seines Vaters angehörte. Der Fürst betätigte sich während des Ersten Weltkriegs freiwillig in der Krankenpflege, unter anderem als Generaldelegierter an der Ostfront sowie (seit 1918) als Kaiserlicher Kommissar und Militärinspekteur. Er wurde darüber hinaus 1915 als Sonderbotschafter nach Konstantinopel und auf den Balkan geschickt.

In der Zeit des Nationalsozialismus trat er am 1. April 1936 in die NSDAP ein (Mitglieds-Nummer 3.726.902).[1] Nach dem Krieg zog sich das Ehepaar ins Privatleben zurück. Während seine Frau unter ständigen Krankheiten litt, widmete sich Ernst Kirchen- und Vereinsaktivitäten (u.a. als Abgeordneter auf Deutschen Evangelischen Kirchentagen, Kommendator der Württemberg-Badenschen Genossenschaft, Statthalter der Balley Brandenburg im Johanniterorden, Ehrenpräsident des Württembergischen Landesverbandes vom Roten Kreuz, sowie im Evangelischen Volksbund für Württemberg). Am 11. Dezember 1950 starb Ernst in Langenburg.

Ernst II. war Mitglied (IdC) der Corps Suevia Tübingen (1884) und Borussia Bonn (1886).[2]

Ehe und Nachkommen

Alexandra und Ernst (um 1900)

Am 20. April 1896 heiratete er auf Schloss Ehrenburg in Coburg Prinzessin Alexandra von Sachsen-Coburg und Gotha Enkelin der Königin Victoria.

Aus der Ehe gingen folgende Kinder hervor:

  • Gottfried (1897–1960), Nachfolger als Chef des Hauses Hohenlohe-Langenburg
  • Melita (1899–1967) ∞ 1916 Wilhelm Friedrich Herzog von Schleswig-Holstein-Glücksburg
  • Alexandra (1901–1963)
  • Irma (1902–1986)
  • Alfred (*/† 1911)

Einzelnachweise

  1. Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. S. Fischer, Frankfurt am Main 2007, S. 261.
  2. Kösener Corpslisten 1960, 129, 381; 9, 713

Literatur

  • Frank Raberg: Biographisches Handbuch der württembergischen Landtagsabgeordneten 1815–1933. W. Kohlhammer Verlag, Stuttgart 2001, Seiten 381 bis 382

Weblinks


Vorgänger Amt Nachfolger
Hermann Chef des Hauses Hohenlohe-Langenburg
1913–1950
Gottfried

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