Ersol

Ersol
ersol Solar Energy AG
Unternehmensform Aktiengesellschaft
ISIN DE0006627532
Gründung 1997
Unternehmenssitz Erfurt
Unternehmensleitung

Holger von Hebel (Vorstandsvorsitzender)
Dr. Volker Nadenau
Jürgen Pressl
Peter Schneidewind

Mitarbeiter 1.200 (Oktober 2008)
Umsatz 309,6 Mio. Euro (2008)[1]
Branche Solarstromtechnik
Website

www.ersol.de

Die ersol Solar Energy AG ist ein deutscher Wafer- und Solarzellenproduzent mit Sitz in Erfurt, der siliziumbasierte Photovoltaik-Produkte herstellt. Das Unternehmen besteht aus den Unternehmensbereichen Silicon, Wafers, Solar Cells und Modules. Die Aktiengesellschaft wurde 1997 als ErSol Solarstrom GmbH & Co. KG gegründet.

Das Unternehmen wurde im Jahr 2008 mehrheitlich von der Robert Bosch GmbH übernommen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die ErSol Solarstrom GmbH & Co.KG wurde am 12. März 1997 gegründet. Die erste Fertigungsanlage war eine Produktionslinie für multikristalline Silizium-Solarzellen im Format 100mm x 100mm.

2001 wurde das Unternehmen in eine Aktiengesellschaft mit Dr. Claus Beneking als Vorstandsvorsitzendem umgewandelt und firmiert seitdem als ersol Solar Energy AG.

Am 30. September 2005 erfolgte der Börsengang der ersol Solar Energy AG. Die Aktie notierte im Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse und war vom 19. Dezember 2005 bis Herbst 2008 im TecDax vertreten. Die Aktie wurde am 22. September 2008 aus dem TecDAX genommen. Im Rahmen einer Kapitalerhöhung trat der Ventizz Capital Fund II als Mehrheitsaktionär ein. Mit dem Erwerb des Ingot- und Waferproduzenten ASi Industries GmbH in Arnstadt, expandierte die ersol-Gruppe. Der Unternehmensumsatz wuchs auf 64 Millionen Euro und der operative Gewinn auf 9,5 Millionen Euro.

ersol Konzernzentrale in Erfurt

Im Februar 2006 erwarb ersol den kalifornischen Silizium-Recycler Silicon Recycling Services Inc. (SRS). Im Juli 2006 erfolgte daraufhin der Spatenstich für die Dünnschichtfabrik (ersol Thin Film GmbH). Ein zweites Solarzellenwerk in Arnstadt wurde später begonnen und im November 2007 eingeweiht. Zur Finanzierung der Expansion unterzeichnete ersol bereits im Oktober 2006 einen Konsortialkreditvertrag unter Führung der Deutschen Bank über 157 Millionen Euro.

Zu Jahreswende 2006/2007 kam es zu Veränderungen der Vorstandsstruktur. Auf der 22. Europäischen Photovoltaik-Konferenz und -Ausstellung (PVSEC) in Mailand präsentierte ersol im Jahr des 19-jährigen Unternehmensjubiläums zusammen mit den Projektpartnern Crystal Growing Systems GmbH (CGS), dem SolarZentrum Erfurt, der Roth & Rau AG und Day4 Energy Inc. ein Solarpanel basierend auf 16 monokristallinen SuperSize-Solarzellen. Zum 31. Dezember 2007 beschäftigte die Unternehmensgruppe mehr als 800 Mitarbeiter.

Am 2. Juni 2008 kündigte Bosch an, 50,45 Prozent der ersol Solar Energy AG zu übernehmen, um damit sein Geschäft im Bereich der erneuerbaren Energien auszubauen. Gleichzeitig unterbreitete Bosch den ausstehenden Aktionären ein freiwilliges Übernahmeangebot. Am 12. August 2008 wurde die Übernahme nach Zustimmung aller kartellrechtlich relevanten Behörden vollzogen.

Im Dezember 2008 kündigte die Bosch-Gruppe an, dass sie gemeinsam mit der ersol Solar Energy AG seine Fertigungskapazitäten für kristalline Solarzellen und Module am Standort Arnstadt bis 2010 deutlich erweitern wird. So sollen 530 Millionen Euro investiert werden und 1100 neue Arbeitsplätze entstehen.[2]

Im März 2009 kündigte Bosch an, bis 2012 weitere Fabriken für die Produktion von Solarzellen und Modulen zu errichten und die Forschungskapazitäten auszubauen. Rund 1.100 neue Arbeitsplätze sind geplant. Der Vorsitzende der Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH, Franz Fehrenbach, sprach von einer der größten und wichtigsten Einzelinvestitionen des Konzerns.

Struktur und Produkte

ersol ist nach Produktgruppen in vier unterschiedliche Unternehmensbereiche gegliedert. Den Unternehmensbereichen sind die verschiedenen Tochterunternehmen zugeordnet:

  • ersol Silicon recycelt mit dem Tochterunternehmen Silicon Recycling Services Inc. mit Sitz in Camarillo Siliziumreststücke, die als Neben- und Abfallprodukte in der Halbleiter- und Solarindustrie anfallen und macht diese wieder für die Solarzellenherstellung nutzbar.
monokristalline Solarzelle
  • ersol Wafers stellt mit dem Tochterunternehmen ASi Industries GmbH in Arnstadt monokristalline Ingots und Wafer her. Dabei werden monokristalline Ingots über einen Ziehprozess – die sogenannte CZ-Methode – produziert. Anschließend werden daraus dünne „Scheiben“ – die Wafer – gesägt. Deren Dicke ist ab 160 µm frei wählbar. ersol Wafers war eine der ersten Produktionsstätten außerhalb der USA mit eigener Aufbereitung der Schneideflüssigkeit („Slurry“).
  • ersol Solar Cells produziert Solarzellen im Format 156 mm x 156 mm und stellt den Kerngeschäftsbereich dar. Bei einer Zelldicke von 200 µm und weniger liegt der durchschnittliche Wirkungsgrad der monokristallinen ersol-Solarzellen bei rund 17 Prozent. Zunehmend wird der Anteil der Produktion an höherwertigen monokristallinen Zellen gegenüber multikristallinen Solarzellen erhöht, mittlerweile beträgt er circa 80 Prozent. Die Produktion erfolgt durch die Muttergesellschaft ersol Solar Energy AG an den Standorten Erfurt und Arnstadt.
  • ersol Modules umfasst alle mit der Produktion und dem Vertrieb von Solarmodulen zusammenhängenden Aktivitäten des Konzerns. Zum Unternehmensbereich gehört die in Erfurt ansässige Tochter ersol Thin Film GmbH, die sich der Herstellung von Dünnschicht-Solarmodulen widmet und mit Hilfe der Dünnschichttechnologie eine signifikante Einsparung des Rohstoffs Silizium erzielt. Über die Erfurter Handelstochter ersol Crystalline Modules GmbH betreibt ersol im Bereich Modules des Weiteren den Vertrieb von kristallinen Solarmodulen aus ersol Solarzellen und anderer Hersteller. Zum Unternehmensbereich gehört außerdem eine in Planung befindliche kristalline Modulproduktion.

Einzelnachweise

  1. http://de.reuters.com/article/deEuroRpt/idDELN59999220090324/
  2. Pressemitteilung der ersol Solar Energy AG vom 15. Dezember 2008

Weblinks


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