Q-Cells

Q-Cells
Q-Cells SE
Logo der Q-Cells SE
Rechtsform Societas Europaea
ISIN DE0005558662
Gründung 1999
Sitz Bitterfeld-Wolfen, Sachsen-Anhalt

Leitung

Mitarbeiter 2.379 (Dezember 2010)[1]
Umsatz 1,354 Mrd. (2010)[1]
Branche Photovoltaik
Website www.q-cells.de

Die Q-Cells SE mit Sitz in Bitterfeld-Wolfen ist einer der weltweit führenden Anbieter von Photovoltaiklösungen. Das Angebot reicht von Solarzellen, über kristalline und Dünnschicht-Solarmodule bis hin zu kompletten Photovoltaik-Systemen im privaten und gewerblichen Bereich sowie im Kraftwerks-Maßstab.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2010 erzielte Q-Cells mit 2.379 Mitarbeitern einen Umsatz in Höhe von 1,354 Milliarden Euro, was einem Anstieg von 71 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Das Unternehmen liefert Solarzellen an 67 Kunden in 32 Ländern.

Q-Cells ist im Technologieindex TecDax und im ÖkoDax der Deutschen Börse notiert.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Im Jahre 1999 gründeten Anton Milner, der inzwischen verstorbene Reiner Lemoine, Holger Feist sowie Paul Grunow in Berlin die Q-Cells mit dem Ziel, eine Solarzellenproduktion in Deutschland aufzubauen.[2] Lemoine und Grunow waren zuvor schon bei der Gründung der Solon AG, einem Solarmodulhersteller, beteiligt, Feist war dort beschäftigt. Im Juli 2001 nahm die erste Produktionslinie für multikristalline Solarzellen in Thalheim den Betrieb auf. Die erste funktionierende Solarzelle lief am 23. Juli 2001 vom Band.

Im Februar 2008 wurde dem Unternehmen das Siegel „Deutschlands bester Arbeitgeber 2008“ vom Great Place to Work Institute Deutschland in Kooperation mit dem Forschungsinstitut psychonomics AG, der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA) und dem Wirtschaftsmagazin Capital verliehen. Im April 2009 folgte die Auszeichnung mit dem European Business Award in der Kategorie "Business of the Year". Mit diesem Preis werden Unternehmen geehrt, die außergewöhnliche Finanzergebnisse, starkes Wachstum und Marktführerschaft in ihrem Bereich mit innovativen Geschäftsstrategien verbinden.

Im Juni 2009 übernahm das Unternehmen die „Solibro GmbH“, welche Dünnschicht-Solarmodule auf der CIGS-Technologie (Kupfer-Indium-Gallium-Diselenid) fertigten. Diese Dünnschichtmodule werden unter der Produktkategorie Q.SMART vermarktet und erreichen mit einem Wirkungsgrad von 13,4% den weltweit höchsten Wirkungsgrad für Dünnschichtmodule in Serienproduktion.[3]

Im März 2010 wurde Q-Cells für die Kommunikations-Kampagne „Sonne-Sonne-Sonne“ mit dem „Sustainable Energy Europe Award“ ausgezeichnet. Der Preis ging an die Kampagnenpartner Q-Cells, Sharp und MTV für das besondere Engagement im Bereich Energieeffizienz, umweltfreundlicher Transport und Förderung Erneuerbarer Energien.

Seit Juli 2011 ist Q-Cells Werbepartner von Borussia Dortmund. Die Partnerschaft ist auf fünf Jahre angelegt und umfasst auch die Realisierung einer Photovoltaikanlage auf dem Dach des Signal Iduna Parks. Zum Einsatz kommen werden die Q.SMART genannten Dünnschichtmodule von Q-Cells.[4]

Ebenfalls im Juli 2011 nahm Q-Cells eine Fertigungslinie für kristalline Solarmodule am Stammsitz in Bitterfeld-Wolfen in Betrieb. Damit erweiterte Q-Cells den Standort zehn Jahre nach dem Start der Zellproduktion um eine Modulfertigung. Die Produktionskapazität wird mit 130 MWp angegeben und soll vor allem für die Produktlinie Q.PEAK zur Verfügung stehen.[5]

Kennzahlen

Geschäftsjahr Umsatz
(in Mio. )
EBIT
(in Mio. )
Mitarbeiter Produktionsleistung
(in MWp)
2002 17,3 0,9 82 9,3
2003 48,8 5,3 207 27,7
2004 128,7 19,6 484 75,9
2005 299,4 63,2 767 165,7
2006 539,5 129,4 964 253,1
2007 858,9 197,0 1.707 389,2
2008 1.251,3 205,1 2.568 574,2
2009 790,4 -362,5 2.780 551
2010 1.354,2 82,3 2.379 1.014

Stand: 9. Mai 2011[6][1]

Aktie

Mit Wirkung zum 5. Oktober 2005 folgte die Erstnotierung im Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse. Am 19. Dezember 2005 rückte Q-Cells zusammen mit ErSol Solar Energy AG in den TecDAX der Deutschen Börse auf.[7]

Bei der an der Börse gehandelten Aktie handelt es sich um Inhaberstammaktien mit vollem Stimmrecht. Rund 80% befinden sich im Streubesitz. Seit 4. Juni 2007 ist die Aktie im ÖkoDAX gelistet. Der Kurswert stieg von 20 Euro bis auf rund 80 Euro zum Jahresende 2007, fiel dann aber - vor allem bedingt durch die Konkurrenz in Asien - bis auf 0,50 Euro.

Im Herbst 2011 wurde die Stammaktie zunehmend Ziel von Spekulanten.[8] So boten die Banken BNP Paribas, Commerzbank, Deutsche Bank und die DZ Bank sogenannte Call- und Put-Optionen als Hebelprodukte an, mit denen auf steigende oder fallende Kurse gewettet werden kann. Diese Hebelprodukte wurde teilweise in Millionen Stückzahlen gehandelt und übertrafen in der Summe die Zahl der tatsächlich vorhandenen Aktien. Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg unterlagen 45 Prozent der Q-Cells-Aktien auf diese Weise der Spekulation. Am 9. November 2011 wurden rund 30 Millionen Aktien an der Börse gehandelt. Daneben gibt es rund 27 Millionen Vorzugsaktien, auf die für das Geschäftsjahr 2010 eine Dividende von jeweils 0,03 Euro ausgeschüttet wurde.

Produkte

Q-Cells produziert mono- und multikristalline Solarzellen aus Silizium. Der größte Anteil entfällt dabei auf multikristalline Solarzellen, welche aktuell einen Wirkungsgrad von bis zu 17,4 Prozent erreichen.[9] Die monokristallinen Solarzellen von Q-Cells erzielen Wirkungsgrade von bis zu 18,8 Prozent.[10]

Die Solarzellen werden sowohl an externe Kunden verkauft, als auch zur Herstellung kristalliner Solarmodule verwendet, welche das Unternehmen seit Mitte 2010 unter der Marke Q-Cells vermarktet. Multikristalline Solarmodule werden in den Produktreihen Q.BASE und Q.PRO angeboten. Als Q.PEAK bezeichnet Q-Cells seine monokristallinen Solarmodule, die mit deutlich höheren Wirkungsgraden aufwarten können. Hiervon existiert auch eine ganz in schwarz gehaltene Version.[11]

Neben auf kristallinem Silizium basierenden Produkten arbeitet Q-Cells auch an Photovoltaikmodulen der zweiten Generation – den sogenannten Dünnschichtmodulen. Hierbei konzentriert sich das Unternehmen inzwischen auf die CIGS-Technologie. Diese Module werden unter der Bezeichnung Q.SMART geführt. Ende März 2011 verlautbarte Q-Cells den jüngsten einer Reihe von Weltrekordwirkungsgraden in der Serienfertigung von CIGS-Dünnschichtmodulen. Messungen des Fraunhofer ISE konnten eine Modulleistung von 100,3 Watt peak und einen Wirkungsgrad von 14,7 Prozent bezogen auf die Aperturfläche bestätigen. Dieser Wert liege nach Abgleich mit der im „Progress in Photovoltaics“ veröffentlichten Rekordtabelle an der Weltspitze für Dünnschichtmodule.[12]

Forschung & Entwicklung

Das Unternehmen hat sich wie in der Produktion auch im Bereich F&E in der Wertschöpfungskette auf Zellen und Module spezialisiert. Nur in geringem Maß werden zu Forschungszwecken Siliziumingots aus eigener Kristallisation hergestellt. Allerdings forscht das hundertprozentige Tochterunternehmen Solibro im Bereich der CIGS-Dünnschichtphotovoltaik.

Im Juli 2011 verkündete Q-Cells einen Forschungserfolg in der kristallinen Photovoltaik. So wurde ein multikristallines Modul mit einem Wirkungsgrad von 18,1 Prozent bezogen auf die Aperturfläche vorgestellt. Das Modul basiert auf einer neuen Zellgeneration, welche Q-Cells Q.ANTUM nennt. Multikristalline Zellen dieses Typs erzielten bislang Wirkungsgrade von bis zu 19,5 Prozent.[13]

Unternehmensführung

Vorstand

  • Nedim Cen, Vorstandsvorsitzender und Finanzvorstand (seit März 2010, im Vorstand seit Juni 2009, Finanzvorstand seit November 2011)
  • Andreas von Zitzewitz, Produktionsvorstand (seit August 2011)

Stand: 14. November 2011[14]

Aufsichtsrat

Seit Juni 2010 ist Karlheinz Hornung Vorsitzender des Aufsichtsrats. Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender ist Christian Reitberger.

Literatur

  • Monika Maron: Bitterfelder Bogen. S. Fischer, Frankfurt/Main 2009, ISBN 3-10-048828-8 (Beschreibung der Ursprünge bei Wuseltronik und Gründerjahre bei der Wiedervereinigung).

Einzelnachweise

  1. a b c Q-Cells SE: Geschäftsbericht 2010. Abgerufen am 29. März 2011 (PDF).
  2. Artikel im Photovoltaik-Guide vom 11. März 2010: Vorstandsvorsitzender Anton Milner tritt mit sofortiger Wirkung zurück
  3. Q-Cells SE stellt Wirkungsgradrekord für CIGS-Dünnschicht-Solarmodule auf. Abgerufen am 20. Mai 2011.
  4. Q-Cells und der Deutsche Fußball Meister Borussia Dortmund vereinbaren Partnerschaft. Abgerufen am 17. September 2011.
  5. Q-Cells startet eigene Modulfertigung am deutschen Standort Thalheim. Abgerufen am 17. September 2011.
  6. Die Kennzahlen für das Jahr 2010 sind korrigiert nach DPR-Prüfung und Umgruppierung der aufgegebenen Geschäftsbereiche.
  7. Deutsche Börse AG: Deutsche Börse entscheidet über Zusammensetzung ihrer Indizes. 5. Dezember 2005, abgerufen am 31. März 2010.
  8. Ralf Drescher: Plötzliche Kursverdopplung: Q-Cells versetzt Spekulanten in Panik. In: Handelsblatt.com. 4. November 2011, archiviert vom Original am 9. November 2011, abgerufen am 9. November 2011.
  9. Die mit bis zu 17,4 % Wirkungsgrad leistungsstärkste und ästhetischste multikristalline Standard-Solarzelle.. Abgerufen am 17. September 2011.
  10. Q6LMXP3 ist mit bis zu 18,8 % Wirkungsgrad die leistungsstärkste und ästhetischste monokristalline Standard-Solarzelle.. Abgerufen am 17. September 2011.
  11. Q-Cells Produkte Solarmodule. Abgerufen am 17. September 2011.
  12. Q-Cells stellt mit 13,4% Wirkungsgrad neuen Weltrekord für CIGS Dünnschicht-Solarmodul aus Serienfertigung auf. Abgerufen am 17. September 2011.
  13. Q-Cells SE erzielt vierten Weltrekord im laufenden Geschäftsjahr mit multikristallinem Solarmodul. Abgerufen am 17. September 2011.
  14. http://www.q-cells.com/presse/article//Q-Cells-legt-Bericht-zum-dritten-Quartal-2011-vor-1.html

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