SolarWorld

SolarWorld
SolarWorld AG
Logo der SolarWorld AG
Rechtsform Aktiengesellschaft
ISIN DE0005108401
Gründung 1998
Sitz Bonn, Deutschland

Leitung

Mitarbeiter 2.376 (Stand: 31. Dez. 2010)[1]
Umsatz 1,305 Mrd. Euro
(Stand: 31. Dez. 2010)[2]
Branche Photovoltaik
Website www.solarworld.de
Konzernstruktur der SolarWorld AG

Die SolarWorld AG ist ein deutscher Solarenergiekonzern, der Solarsilizium, Solarwafer, Solarzellen, Solarmodule und Solarstromanlagen produziert.

Das Unternehmen gehört nach dem Kauf der Shell-Solar (ehemals Siemens Solar) zu den drei größten Herstellern von Solarstromprodukten weltweit[3].

An den Standorten in Deutschland, Spanien, USA, Südafrika, Singapur und Südkorea waren 2010 über 2.300 Mitarbeiter beschäftigt. Mit dem Ausbau seiner Produktionsstätte in Hillsboro, im Bundesstaat Oregon, ist der Konzern der größte Solarstromanbieter in Nordamerika.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Frank Asbeck, heute Vorstandsvorsitzender der SolarWorld AG, gründete 1988 ein Ingenieurbüro für Industrieanlagen in Bonn. 1995 wurde der Handel mit Photovoltaik-Modulen, Wechselrichtern, Komponenten sowie Bausätzen und Systemlösungen etabliert. 1998 übernahm die neu gegründete SolarWorld AG sämtliche Geschäftsaktivitäten des Ingenieurbüros im Bereich Solarenergie.

Am 26. März 1999 erfolgte die Eintragung der SolarWorld AG in das Handelsregister Bonn. Im selben Jahr fand die erste öffentliche Kapitalerhöhung des Unternehmens statt. Der Börsengang der SolarWorld AG erfolgte am 8. November 1999.

Zentrale der Solarworld AG, Plittersdorf (Bonn)

Im Juni 2003 wurde die SolarWorld-Aktie in den Prime Standard der Deutschen Börse aufgenommen. Zeitgleich erfolgt die Aufnahme der Aktie in den internationalen ethisch-ökologischen Natur-Aktien-Index (NAI). Seit Dezember 2004 ist die Aktie im TecDax notiert. Im März 2006 wurde die SolarWorld AG in den europäischen Auswahlindex Dow Jones Stoxx 600 aufgenommen, im August 2006 in den von der Deutsche Börse neu gegründeten Index für erneuerbare Energien und am 4. Juni 2007 in den ÖkoDAX.

Seit 2003 betreibt SolarWorld durch die Deutsche Solar AG, ein 100%iges Tochterunternehmen, die einzige Recyclinganlage für Solarmodule auf Siliziumbasis in Deutschland. Der Energieeinsatz für einen Wafer aus Recyclingsilizium liegt 70 % unter dem eines neuen Wafers, bei gleicher Qualität.[4]

Das Unternehmen hatte seinen Sitz im ehemaligen Gebäude der saarländischen Landesvertretung in Bonn an der Kurt-Schumacher-Straße im Bereich des engeren Bundesviertels. Im Dezember 2008 ist die Zentrale in den Ortsteil Plittersdorf umgezogen. Domizil ist jetzt das restaurierte ehemalige Wasserwerk Bonn-Plittersdorf.[5]

Am 31. Mai 2010 weihte das Unternehmen in Freiberg eine neue Solarwaferfertigung ein. Die Kosten beliefen sich insgesamt auf circa 350 Millionen Euro.[6] Im Mai 2011 wurde ebenfalls in Freiberg die neue Fertigungsstätte "Solar Factory III" in Betrieb genommen, die täglich bis zu 6.000 Solarmodule fertigen kann. Damit können in Freiberg insgesamt Solarmodule mit einer Kapazität von 600 MW pro Jahr produziert werden.[7]

Börsengang und Kennzahlen

Im Jahr 2007 sind die Erlöse um mehr als +35 % auf 699 Mio. Euro gewachsen. Der Gewinn vor Steuern und Zinsen (EBIT) wuchs von 181 Mio. auf 202 Mio. Euro, während der Überschuss von 131 Mio. auf 113 Mio. Euro sank.

Das Geschäftsjahr 2008 schloss SolarWorld erneut mit einem Konzerngewinn von 148,7 Mio. Euro ab, bei einem Umsatz von 900,3 Mio. Euro. Der Gewinn vor Steuern und Zinsen (EBIT) erhöhte sich erneut auf 260,8 Mio. Euro. Nach eigenen Angaben konnte das Unternehmen im Geschäftsjahr 2009 erstmals einen Umsatz von mehr als 1 Milliarde Euro erzielen.[8] Nach einer Analyse des Handelsblattes (Ausgabe 8. Januar 2010) ging die Aktie der SolarWorld AG durch ihren Börsengang als beste Aktie der letzten 10 Jahre hervor.

Eigentümerstruktur (Stand: 23. März 2009)
Anteil Anteilseigner
62,10 % Streubesitz
25,00 % Frank H. Asbeck
5,31 % DWS Investment GmbH, Deutsche Bank-Gruppe
3,44 % Black Rock Inc. und Black Rock Holdco 1, LLC (USA)
2,23 % FMR LLC, Fidelity Investments (USA)
1,92 % UBS AG (Schweiz)

Engagement

„Solarworld No. 1“

Ende 2005 verlieh die SolarWorld AG erstmals den SolarWorld Einstein-Award, mit dem sie herausragende Persönlichkeiten ehrt, die sich um die Entwicklung der Solarenergie verdient gemacht haben. Als erste Preisträger wurden Dr. Hermann Scheer sowie der Generaldirektor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen, Klaus Töpfer, ausgezeichnet.

Im September 2006 wurde der Preis zum zweiten Mal verliehen. Preisträger waren Adolf Goetzberger, Gründer und langjähriger Leiter des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (ISE) in Freiburg. Erstmals vergab die SolarWorld AG zur Nachwuchsförderung auch zwei mit je 5.000 Euro Preisgeld ausgestattete Junior-Awards.

Solarworld ist der Hauptsponsor des Solarautos der Hochschule Bochum, dem SolarWorld No. 1.

Am 19. November 2008 kündigte das Unternehmen an, alle vier deutschen Opel-Werke sowie das Entwicklungszentrum der Adam Opel GmbH übernehmen zu wollen.[9] Ein entsprechendes Angebot sollte dem amerikanischen Mutterkonzern, General Motors (GM), unterbreitet werden.

Kernvoraussetzung für die Abgabe des Angebotes sei allerdings die komplette Trennung von Opel aus dem GM-Konzern und eine Kompensationszahlung von 40.000 Euro pro deutschem Arbeitsplatz gewesen. Die gesamte Kompensationshöhe lag damit nach Unternehmensangaben bei rund einer Milliarde Euro. Für die Übernahme hätte Solarworld Opel Barmittel in Höhe von 250 Millionen Euro und Banklinien von 750 Millionen Euro - vorbehaltlich einer Bundesbürgschaft – bereitstellen können. Solarworld wollte Opel zum „ersten grünen europäischen Autokonzern weiterentwickeln.“ Opel beschäftigte zu diesem Zeitpunkt am Stammsitz im hessischen Rüsselsheim sowie in Bochum (Nordrhein-Westfalen), Eisenach (Thüringen) und Kaiserslautern (Rheinland-Pfalz) knapp 30.000 Menschen.

Vereinzelt bewerteten Aktienhändler diese Ankündigung als PR-Gag.[10] Solarworld-Chef Frank Asbeck hingegen sagte, sein Angebot war durchaus ernst gemeint.[11] Der US-Automobilkonzern General Motors, zu dem die Adam Opel GmbH gehört, lehnte das Angebot ab. Wie eine Konzernsprecherin mitteilte, stehe Opel nicht zum Verkauf.[12] „Wir haben es nach der Ablehnung des Angebots nicht mehr weiter verfolgt“, zitierte die Agentur Reuters Herrn Asbeck am 18. Februar 2009, was für die These vom PR-Gag spricht.

Ferner schenkte Solarworld dem Papst eine aus mehr als 2.000 Solarmodulen bestehende PV-Anlage auf der vatikanischen Audienzhalle[13].

Zusammen mit Evonik baute die Solar World AG in Rheinfelden (Baden) eine Anlage zum kostengünstigen Herstellen von Siliziumpulver. Die Anlage wurde im August 2008 in Betrieb genommen und soll bis zu 850 Tonnen Siliziumpulver im Jahr herstellen. Das Pulver weist nur eine geringe Schüttdichte auf. Deshalb wird es vor dem Einsatz durch Pressen kompaktiert und anschließend in Freiberg (Sachsen) zu Wafern verarbeitet, aus denen Solarmodule hergestellt werden.

Im Sommer 2009 startet die SolarWorld AG eine Werbekampagne mit Fußballnationalspieler Lukas Podolski. Durch die von Starregisseur Sönke Wortmann produzierten Werbespots und Plakatkampagnen möchte der Konzern seinen Bekanntheitsgrad in Deutschland steigern.

Seit 2010 läuft eine Kampagne mit Larry Hagman alias J.R. Ewing (bekannt aus Dallas (Fernsehserie)), der in den Werbespots als J.R. Ewing seinen Umstieg von Öl auf Solarenergie erklärt.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. SolarWorld AG: Konzernbericht 2010. Abgerufen am 27. Oktober 2011.
  2. SolarWorld AG: Konzernbericht 2010. Abgerufen am 27. Oktober 2011.
  3. Hermann Simon erwähnte SolarWorld in seinem gleichnamigen Buch als Beispiel für einen Hidden Champion (Hidden Champions des 21. Jahrhunderts : Die Erfolgsstrategien unbekannter Weltmarktführer. Campus, Frankfurt am Main 2007. ISBN 978-3-593-38380-4. S. 25.
  4. Nicole Vormann; Murphy&Spitz: Studie: Nachhaltigkeit und Social Responsibility in der Photovoltaik-Industrie. Januar 2010, abgerufen am 4. März 2010 (Studie).
  5. Artikel im Bonner General-Anzeiger vom 24. August 2007: Mehr als 2 000 Post-Mitarbeiter ziehen an den Tower
  6. http://bonner-presseblog.de/2010/05/31/bonn-bundesumweltminister-rottgen-weiht-neue-solarwaferfertigung-ein/ Bonner Presseblog - Bundesumweltminister Röttgen weiht neue Solarwaferfertigung ein
  7. SolarWorld AG eröffnet Deutschlands größte Modulfertigung Pressemitteilung der SolarWorld vom 20. Mai 2011
  8. Solarworld setzt erstmals mehr als eine Milliarde Euro um. In: SPIEGEL Online. 5. Januar 2010, abgerufen am 5. Januar 2010.
  9. SolarWorld AG: SolarWorld AG plant Übernahmeangebot für deutsche Opel-Standorte. 19. November 2008, abgerufen am 1. Juni 2010.
  10. Der Spiegel: Solarfabrikant Asbeck verblüfft mit Offerte für Opel-Werke. 19. November 2008, abgerufen am 1. Juni 2010.
  11. http://boerse.ard.de/content.jsp?key=dokument_322604
  12. Der Spiegel: General Motors lässt Solarworld-Chef abblitzen. 19. November 2008, abgerufen am 1. Juni 2010.
  13. Solarzellen aus Deutschland auf päpstlicher Audienzhalle im Vatikan, Nachricht des Auswärtigen Amtes vom 15. November 2008

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