Eugen Steinach

Eugen Steinach
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Eugen Steinach (* 22. Januar 1861 in Hohenems, Vorarlberg; † 14. Mai 1944 in Territet bei Montreux) war ein österreichischer Physiologe und Pionier der Sexualforschung.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Der Sohn eines jüdischen Arztes studierte Medizin an den Universitäten Genf und Wien, wurde 1886 an der Universität Innsbruck promoviert und war mehrere Jahre Assistent von Prof. Ewald Hering an der Deutschen Universität in Prag. 1890 habilitierte er sich dort für Physiologie, wurde 1895 außerordentlicher Professor, 1907 ordentlicher Professor und richtete mit dem Laboratorium für allgemeine und vergleichende Physiologie die erste derartige Anstalt im deutschsprachigen Raum ein. 1912 ging er nach Wien und übernahm die Leitung einer Abteilung der Biologischen Versuchsanstalt der Akademie der Wissenschaften. Seine bedeutendsten Arbeiten betrafen die Physiologie der kontraktilen Substanz, die Sinnes- und Nervenreizphysiologie und vor allem die Sexualphysiologie.

Umstritten auf dem Gebiet der Reaktivierungsforschung war seine Methode einer Verjüngung des Menschen mittels der Verpflanzung von Hoden (Verjüngung durch experimentelle Neubelebung der alternden Pubertätsdrüse, 1920). Robert Lichtenstern und Steinach waren Protagonisten dieser Methode. Steinach wollte diesen Verjüngungsprozess auch durch Unterbindung der Samenleiter erreichen (seine berühmtesten Patienten waren Sigmund Freud und Adolf Lorenz) und beschrieb die Hodentransplantation als „Therapie“ bei Homosexualität. Nach 1945 kamen diese umstrittenen Xenotransplantationen aus der Mode.

1938 emigrierte Eugen Steinach in die Schweiz.

Im Jahr 1955 wurde in Wien Donaustadt (22. Bezirk) die Steinachgasse nach ihm benannt.

Auszeichnung

Der Ignaz-Lieben-Preis gilt als der „österreichische Nobelpreis“. Der Preis wurde 1863 von der Bankiersfamilie Lieben gestiftet.

  • 1909 (Summation von Nervenreizen)
  • 1918 (Sexualhormone)

Literatur

  • Heiko Stoff: Ewige Jugend. Konzepte der Verjüngung vom späten 19. Jahrhundert bis ins Dritte Reich. Böhlau Verlag, Köln 2004 ISBN 3-41211103-1.
  • Susanne zur Nieden (Hrsg.): Homosexualität und Staatsräson. Männlichkeit, Homophobie und Politik in Deutschland 1900-1945. Campus-Verlag, Frankfurt/M. 2005, ISBN 3-593-37749-7.

Weblinks


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