Europastraße 73

Europastraße 73

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Europastraße 73
Europastraße 73
Karte
Verlauf der E 73
Basisdaten
Gesamtlänge: 703,5 km

Staaten:

Die Europastraße 73 (kurz: E 73) beginnt als M6 bei Pécs in Ungarn und führt entlang der Donau in Richtung Osijek in Kroatien. Sie wird dann als A5 im Osten Kroatiens weiter geführt und heißt deswegen in der Landessprache auch Ost-Autobahn. Zur Zeit (05/2008) ist sie an manchen Stellen noch nicht völlig ausgebaut. Im Weiteren Verlauf in Fahrtrichtung Svilaj (Bosnien) wird nach dem Grenzübergang in Bosnien-Herzegowina die E 73 als A1 weitergeführt. Sie hat ebenfalls noch Ausbaulücken. Über Zenica, Sarajevo und Mostar führt sie zum Grenzübergang Metković, wo sie dann wieder nach Kroatien führt. Bei Ploče endet diese Autobahn vorläufig.

Inhaltsverzeichnis

E 73 (M6) in Ungarn

Hauptartikel: M6 (Ungarn)

Die M6 ist eine Autobahn im südlichen Ungarn, die von Budapest aus nach Süden verläuft. Ihre Gesamtlänge beträgt 212 km.

Bau

Luftaufnahme von der M6

Der Bau der Autobahn M6 von Érdi Tető nach Dunaújváros war das erste Öffentlich-Private-Partnerschaftsmodell (PPP) bei einem Verkehrsinfrastrukturprojekt in Ungarn. Die Errichtung begann im Oktober 2004 und wurde im September 2006 komplett fertiggestellt. Die Eröffnungsfeier fand am 11. Juni 2006 statt.

Die Weiterführung der Trasse als Autobahn vom Autobahnknoten M6/M8 bei Dunaújváros bis nach Szekszárd wird ebenfalls als PPP-Projekt realisiert. Im Gegensatz zum Anschlußlos M6-Abschnitt Szekszárd – Bóly/Mohács beträgt die Bauzeit nur 18 Monate. Im Juli 2008 wurde einem von Bilfinger Berger geführten Konsortium mit Porr, Egis und Asfinag der Auftrag für Finanzierung, Planung, und Errichtung und Betrieb des Mittelstückes der ungarischen Autobahn M6 erteilt. Der 65 km lange Abschnitt zwischen Dunaújváros und Szekszárd (sog. M6 Middle Section) soll spätestens planmäßig im Ende März 2010 in Betrieb gehen und von dem Konsortium im Rahmen eines, mit dem ungarischen Staat abgeschlossenen, Private Public Partnerships (PPP) 30 Jahre betrieben und erhalten werden. Bei M6 Tolna tritt die Bilfinger Berger Project Investments GmbH innerhalb des Konzerns als Konzessionär auf. Die Bauarbeiten führt Bilfinger Berger Hungária Kft, eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der österreichischen Bilfinger Berger Baugesellschaft mbH, durch. Das Projektvolumen (inklusive Finanzierung, Betrieb und Erhaltung) beläuft sich auf zirka 140 Mrd. Forint. Das M6 Tolna zugrundeliegende Konzessionsmodell verteilt im Unterschied zur klassisch-herkömmlichen Kreditfinanzierung die Gesamtbelastung auf einen definierten Zeitraum, eventuell sogar bis hin zur Lebensdauer der Infrastruktureinrichtung, im Fall des M6-Mittelstückes auf 30 Jahre. Die sogenannten Life-Cycle-Costs umfassen aber nicht nur Errichtung und Finanzierung, sondern auch Betrieb und Wartung sowie anfallende Reparaturen. Der Vorteil für die öffentliche Hand dabei besteht in der wesentlich früheren Verfügbarkeit des Projektes im Vergleich zu einer direktvergabe der Bauleistung, weiterhin in einer Kosten- und Termingarantie sowie in einer klaren Prognostizierbarkeit der finanziellen Belastungen. Der ungarische Staat leistet die Refinanzierung (Tilgung und Betriebshonorar) in monatlichen Raten auf Basis der Verfügbarkeit der Autobahn. Die Konzessionäre tragen kein Risiko, was die Mauteinnahmen oder die Inanspruchnahme der Autobahn betrifft. Das 65 km lange Baulos umfasst im Detail 58 Kunstbauten, davon 6 Talbrücken, 8 Autobahnknoten, 2 mal 2 einfache Raststationen, 2 mal 2 Raststationen mit Tankstellen und 1 Autobahnmeisterei. Im Rahmen der Bauarbeiten gilt es 2,5 Mio. m³ Oberboden zu bewegen und 3 Mio. m³ Aushub zu bewältigen. Das Volumen der Verfüllarbeiten wird sich auf 4,2 Mio. m³ belaufen, das der Frostschutzschicht auf 1 Mio. m³ und das der zementstabilisierten Tragschicht auf 350.00.m³. Für die Fahrbahn werden 800.000 t Asphalt benötigt.

Der M6-Abschnitt Nr. 4 (Szekszárd – Bóly/Mohács) und der M60-Abschnitt Bóly – Pécs (zusammen ca. 80 km) wird in Form einer Public Private Partnership realisiert. Dabei wird ein Konsortium aus Österreich, Frankreich, Großbritannien und Ungarn mehr als 266,8 Mrd. Forint (1,048 Mrd. Euro) investieren. Die Baukosten dafür betragen 600 Millionen Euro. Das Konsortium wird geleitet vom Baukonzern STRABAG SE, der mit 30 % beteiligt ist und die Hälfte des Bauauftrages übernimmt. Nach Angaben des ungarischen Verkehrsministeriums gehören weiters die französische Bouygues Traveaux Publics, dessen Tochter, der französische Tiefbaukonzern Colas, die britische John Laing Infrastructure Ltd. und das ungarische Unternehmen Intertoll Europe. Weitere Partner mit Anteilen von jeweils über zehn Prozent sind Magyar Aszfalt, Colas Hungaria und Kozgep.

Das Konsortium baute den Autobahn-Abschnitt im Rahmen eines PPP-Projektes und wird ihn 30 Jahre lang betreiben. Der Spatenstich erfolgte am 21.November 2007, die Fertigstellung war am 31. März 2010. [1]. Geplant wurden diese Abschnitte von Főmterv Zrt. und Roden. Auch trotz der finanziell angespannten Situation in Ungarn soll der Weiterbau bis zur kroatischen Grenze weiterhin planmäßig vorangetrieben werden.[2]

E 73 (A5) in Kroatien

Hauptartikel: A5 (Kroatien)

Die Autobahn 5, auch Slavonska autocesta (Slawonische Autobahn) genannt, ist eine teilweise im Bau befindliche Autobahn im Osten von Kroatien. Vollständig ausgebaut wird diese Strecke etwa 88,6 km Kilometer lang sein und von Branjin vrh bei Beli Manastir an der ungarischen Grenze über Osijek nach Svilaj an der bosnisch-herzegowinischen Grenze führen.

Sie wird im Besitz der Autobahngesellschaft Hrvatske Autoceste d.o.o. (HAC) und mautpflichtig sein.

E 73 (A1) in Bosnien-Herzegowina

Autobahnausfahrt Visoko (Richtung Sarajevo)
Autobahnausfahrt Ilijas (Richtung Zenica)

Die A1 ist eine geplante bzw. bisher nur in kleinen Teilen fertiggestellte bzw. im Bau befindliche Autobahn in Bosnien und Herzegowina. Die Topographie ist kompliziert, der Anteil an Kunstbauten wird sehr hoch sein. Dazu gehören auch lange Tunnel, der längste wird der Tunnel Prenj mit 6.500 m sein. Dieser wird nach Vollendung die Fahrt von Ungarn/Ostkroatien an die Adria kürzer gestalten.

Die A1 wird ein Teil des Paneuropäischen Verkehrskorridors V c sein, der als Seitenkorridor vom PEVK V KiewVenedig von Budapest nach Süddalmatien führt. Er passiert das östliche Kroatien (Slawonien) und führt als A1 durch Bosnien und Herzegowina. Im Norden (A5) und Süden (A10) schließt diese Autobahn an das kroatische Autobahnnetz an.

Die Regierung von Bosnien und Herzegowina hat beschlossen, dass die Autobahn von Zenica nach Mostar über Sarajevo in den Jahren von 2009 bis 2014 gebaut werden soll, wobei der Streckenabschnitt zwischen Jablanica und Mostar zunächst nur als Halbautobahn ausgebaut werden wird. Allein auf diesem Teilstück wird es 38, zum Teil sehr lange Tunnel (über 3000 m bis 6500 m) geben.

Bestehender Teil

Brücke der A1 über die Bosna bei Visoko

Zwischen Kakanj und Sarajevo (Jošanica) wurde die Autobahn bereits fertiggestellt und ist befahrbar. Die Länge dieser Autobahn beträgt 37 Kilometer.

Ende 2009/Anfang 2010 beginnt der Bau des Abschnitts Kakanj-Biljesevo (ca. 9km). Gleichzeitig beginnt auch der Bau des Abschnitts Biljesevo-Drivuša (Zenica-Süd) dieser 4 km lange Abschnitt ist überwiegend ein Tunnel (Tunnel Vijenac, 2964 m)

Seit 2007 befindet sich die Umfahrung von Sarajevo ebenfalls im Bau. Die Gesamtlänge der in Betrieb und in Bau befindlichen Abschnitte beträgt damit 66,5 km.

Seit April 2008 ist die Autobahn mautpflichtig.

Umfahrung von Sarajevo

Zu dieser Autobahn gehört auch die zukünftige Umfahrungsstraße von Sarajevo. Sie wird 17 km lang und beginnt nördlich von Sarajevo, am Ende der bestehenden Autobahn Kakanj–Jošanica.

Der erste Abschnitt ist 5,7 km lang und verbindet Jošanica mit Butila, wo das größte Autobahnkreuz des Korridors Vc entstehen wird. Außerdem werden auf diesem Abschnitt zwei Tunnel mit einer Länge von 270 m (Tunnel Ostrik) bzw. 400 m (Tunnel Ozega) gebaut.

Der zweite Abschnitt (Zubringer 1) ist 3,5 km lang und wird Sarajevos Vorort Briješće mit Butila verbinden. Es entsteht dabei auch ein Viadukt mit einer Länge von 900 m, der über die Gleise führt.

Der dritte Abschnitt verbindet Butila mit Vlakovo bzw. mit dem Korridor Vc Richtung Mostar. Dieser Abschnitt wird zunächst nur als Halbautobahn ausgebaut. Hier wird sich ein Tunnel befinden (Tunnel Treševine, 165 m).

Baubeginn der Umfahrung war am 17. Oktober 2007.[3] Am 16. Oktober 2008 wurde der 270 m lange Tunnel Ostrik durchbohrt. Er ist damit der erste fertiggestellte Tunnel im Zuge der A1.[4] Die Fertigstellung der Umfahrung ist für den 30. Juli 2010 vorgesehen.

Einzelnachweise

  1. Autobahnbau in Ungarn: Großauftrag an STRABAG auf ORF abgerufen am 14. März 2010
  2. Ungarn baut Autobahnen trotz Budgetloch weiter auf Wirtschaftsblatt vom 17. Dezember 2009 abgerufen am 14. März 2010
  3. Gradnja sarajevske zaobilaznice počinje 17. oktobra 2007. godine (Am 17. Oktober 2007, beginnt der Bau der Umfahrung von Sarajevo),www.ekapija.com , 10. Oktober 2007
  4. Probijen tunel Oštrik na Sarajevskoj zaobilaznici. www.sarajevo-x.com, 16. Oktober 2008

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