- Akureyrarkirkja
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Stadt Akureyri
(Akureyrarkaupstaður)Basisdaten Staat: Island Region: Norðurland eystra Wahlkreis: Norðausturkjördæmi Sýsla: kreisfrei Einwohnerzahl: 17.253 (1. Dezember 2007) Fläche: 133 km² Bevölkerungsdichte: 130 Einwohner/km² Postleitzahl: 600, 601, 602, 603 (Akureyri)
630 (Hrísey)Politik Gemeindenummer 6000 Bürgermeister: Sigrún Björk Jakobsdóttir Kontakt Webpräsenz: www.akureyri.is Karte 65.683333333333-18.1Koordinaten: 65° 41′ N, 18° 6′ W
Die Stadt Akureyri anhören?/i (isl. Akureyrarkaupstaður) ist mit 17.253 Einwohnern (Stand: 1. Dezember 2007) nach Reykjavík, Kópavogur und Hafnarfjörður die viertgrößte Stadt Islands.
Die Hafenstadt stellt das zweitgrößte Bevölkerungszentrum außerhalb des Hauptstadtbezirks und das größte Dienstleistungszentrum im Norden des Landes dar.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Akureyri liegt am Ufer des weit ins Land hineinreichenden Fjords Eyjafjörður und des Flusses Glerá. Die Stadt liegt nur rund 50 Kilometer südlich des Nördlichen Polarkreises, der über die von dort aus mit Bus und Fähre erreichbare Insel Grímsey verläuft. Die Stadt eignet sich gut als Ausgangspunkt zu anderen Sehenswürdigkeiten im Norden Islands, etwa zu den Wasserfällen Aldeyjarfoss und Goðafoss sowie zum See Mývatn mit seinen vulkanischen Erscheinungen und nach Húsavík zur Walbeobachtung.
Geschichte
Die Stadt wurde 1602 als Handelsposten der Dänen gegründet. Diese hatten festgestellt, dass der Ort wegen des steil abfallenden Meeresbodens günstig für die Anlage eines Hochseehafens war.
Akureyri blühte nach und nach auf und erhielt 1786 das Stadtrecht. Der Ort blieb noch weitere hundert Jahre recht klein und bestand nur aus wenigen Häusern.
Dies änderte sich mit dem Ende des 19. Jahrhunderts und der damit verbundenen Aufhebung der Handelsrestriktionen (vgl. Geschichte Islands). Schon nach 1840 war die Stadt durch den Zuzug von Handwerkern und Lohnarbeitern merklich angewachsen. Während die Kaufleute im südlichen Teil des Ortes lebten, ließen sich die Handwerker im Norden (im Stadtteil Oddeyri) nieder. Zwischen den beiden Stadtteilen gab es lange ständige Zwistigkeiten. Sogar das Gymnasium (menntaskoli) wurde genau auf der Grenzlinie angesiedelt, die noch extra ausgemessen wurde.
Schließlich erlebte die Stadt ab 1900 einen stürmischen Aufschwung, da eine Handelsgesellschaft (Kaupfélag Eyfirðinga og Akureyrar) gegründet werde konnte und mit ihren Geschäften, Lagerhäusern und angeschlossenen Unternehmen für Prosperität sorgte. Der Ausbau der Trawlerfischerei bekam Akureyri gut.
Heute lebt man von den schon oben genannten Industrien, zu denen noch die Hightech-Industrie hinzukam. Außerdem gilt der Tourismus als Wachstumsfaktor.
Im September 1987 wurde die Universität Akureyri gegründet.
Am 1. August 2004 wurde die Landgemeinde Hrísey (Hríseyjarhreppur), eine Insel im Eyjafjörður, eingemeindet. Die Eingemeindung weiterer acht Gemeinden wurde von diesen in Referenden im Oktober 2005 abgelehnt.
Sehenswürdigkeiten
Akureyrarkirkja
Das Bild der Stadtmitte von Akureyri ist stark durch die Evangelisch-Lutherische Kirche oberhalb der Stadtmitte geprägt. Die Kirche wird schlicht als Akureyrarkirkja („Akureyris Kirche“) bezeichnet. Sie wurde von dem isländischen Architekten Guðjón Samúelsson entworfen und am 17. November 1940 eingeweiht. Auf den ersten Entwürfen des Architekten wurde die Kirche als Matthias-Kirche bezeichnet, wahrscheinlich zu Ehren von Matthias Jochumsson, der beliebter Pastor und Dichter in Akureyri war. Dieser Name hat sich jedoch nicht durchgesetzt.[1]
Bemerkenswert im hellen und freundlichen Inneren der Kirche sind Reliefs von Ásmundur Sveinsson an der Empore und die große Orgel, die in Oettingen in Bayern hergestellt wurde. Außerdem kann die Kirche bemerkenswerte Glasfenster vorweisen, von denen eines 400 Jahre alt ist und von der im Zweiten Weltkrieg zerstörten Kathedrale von Coventry in England stammt. Andere Kirchenfenster zeigen Szenen aus der isländischen Kirchengeschichte, wie eine Szene, in der bei der Christianisierung im Jahre 1000 Götterbilder in den danach benannten Wasserfall Goðafoss geworfen werden. Auch kann man in der Kirche ein an der Decke befestigtes Miniatursegelboot betrachten.
Glerárkirkja
Im Stadtteil Glerárhverfi steht die Glerárkirkja, die vom Architekten Svanur Eiríksson entworfen wurde. Wie die Akureyrarkirkja gehört auch sie der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Island. Am 15. Februar 1987 wurde der erste Teil der Kirche eingeweiht, und fünf Jahre später, im Dezember 1992, das große Kirchenschiff. Die Kirche zeichnet sich durch eine moderne Bauweise und farbenreiche Glasfenster des Künstlers Leifur Breiðfjörð aus. Zu der Gemeinde gehört auch eine kleine Holzkirche oberhalb der Stadt, Lögmannshlíðarkirkja genannt.[2]
Weitere Kirchen und Gebetshäuser
In Akureyri befindet sich auch eine Katholische Kirche, eine Kirche der Pfingstgemeinde, sowie Gebetshäuser von der Heilsarmee und der „Plymouth-Brüder“ (Sjónarhæðarsöfnuður).
Nonnahús und andere Dichterwohnungen
- Nonnahús: In diesem Haus im dänischen Stil lebte der berühmte Jesuit und Kinderbuchautor Jón Sveinsson (1857–1944), der die Serie von Romanen um den isländischen Jungen Nonni, der in die Welt hinausreist, schrieb. Das Haus ist heute als Museum eingerichtet, mit Möbeln des 19. Jahrhunderts und persönlichen Gegenständen des Autors.
- Sigurhæðir (dt. die Siegeshöhen): Das Haus des Poeten Matthías Jochumsson, Dichters u.A. der isländischen Nationalhymne, ist heute ebenfalls ein Museum.
- Davíðshús: Auch das Haus des Schriftstellers und Bibliothekars Davíð Stefánsson kann man besichtigen.
Weitere Museen
- Akureyri Kunstmuseum (Listasafnið Akureyrar): Das Museum beherbergt wechselnde Ausstellungen vor allem moderner Kunst.
- Heimatmuseum (Minjasafnið Akureyrar): Das Museum in der Villa Kirkjuhvoll präsentiert Gegenstände, Fotos und Manuskripte zur Geschichte von Akureyri und des Eyjafjörður.
- Naturkundemuseum (Náttúrufræðistofnun Norðurlands): Es zeigt vor allem Tiere und Pflanzen der Gegend.
Botanischer Garten (Lystigarður Akureyrar)
Er liegt hoch über dem Fjord noch oberhalb der Akureyrarkirkja im Südwesten der Stadt und überrascht durch die Vielfalt des Pflanzenwuchses. Zu sehen sind dort über 6000 fremde Arten von Blumen, Bäumen und anderen Gewächsen sowie etwa 400 einheimische Arten. Im Prinzip ist er ganzjährig etwa von Sonnenauf- bis -untergang geöffnet. Eintritt frei.
Klima
Entsprechend seiner nördlichen Küstenlage weist Akureyri ein maritim-polares Klima mit vergleichsweise milden Wintern und kühlen Sommern auf.
Die Mitteltemperatur der kältesten Monate (Januar, Februar) beträgt etwa −1,5 °C. Im Juli wird eine Mitteltemperatur von 11 °C erreicht. Die Jahresmitteltemperatur beträgt 4 °C. Die absoluten Temperaturextreme liegen bei −23,2 °C (1947) und +28,8 °C (2008). Die Jahresniederschlagssumme beträgt rund 450 Millimeter. Die Jahressumme der Sonnenscheindauer beträgt knapp 1000 Stunden, was für die Nordküste Islands typisch ist.
Einwohnerentwicklung
Im Gegensatz zu den meisten Gebieten außerhalb der Hauptstadt Reykjavík und ihrer Umgebung ist die Bevölkerungszahl von Akureyri im Wachsen begriffen (1997 bis 2006: + 10 %).
Jahr* Einwohner 1997 15.289 (Gebietsstand 2004) 2003 16.228 (Gebietsstand 2004) 2004 16.450 2005 16.736 2006 16.822 2007 17.253 * jeweils zum 1. Dezember
Wirtschaft
Zahlreiche Industriebetriebe haben sich in Akureyri angesiedelt. Neben der woll- und der fischverarbeitenden Industrie gibt es eine große Brauerei.
Bildung
Akureyri verfügt über zahlreiche Schulen und eine Universität. Die Menntaskólinn wurde vom Archikten Guðjón Samúelsson entworfen.
Verkehr
Die Stadt liegt an der Ringstraße 1 und besitzt einen eigenen Flughafen; sie verfügt zudem über einen Hafen.
Literatur
Die Stadt Akureyri ist neben Reykjavík der Haupthandlungsort des Romans "Tödliche Intrige" von Arnaldur Indriðason. Der Titel der isländischen Originalausgabe ist „Bettý“.
Söhne und Töchter der Stadt
- Jón Sveinsson (1857–1944), Schriftsteller
- Viktor Arnar Ingólfsson (* 1955), Schriftsteller
- Alfreð Gíslason (* 1959), Handballspieler und -trainer
- Heiðar Helguson (* 1977), Fußballspieler
- Sigurdur Helgason (* 1921), Mathematiker
Weblinks
Quellen
- ↑ "þar sá hann í anda kirkju sr. Matthíasar"(S. Pálsson: Saga Akureyrarkirkju. Akureyri: Sóknarnefnd Akureyrarsóknar. 1990, Seite 179)
- ↑ Homepage der Kirchengemeinde eingesehen am 13. Februar 2008
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