- Karl Friedrich Nägelsbach
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Karl Friedrich Nägelsbach (* 28. März 1806 in Wöhrd; † 21. April 1859 in Erlangen) war ein deutscher Altphilologe.[1]
Inhaltsverzeichnis
Leben
Nach dem Besuch der Gymnasien in Baireuth und Ansbach ab 1814, studierte er 1822 in Erlangen Theologie, Philosophie und Philologie und trat der Erlanger Burschenschaft Teutonia/Arminia[2][3] bei. Nach dem Studium wurde er 1826 Hilfslehrer in Nürnberg und 1827 bis 1842 Lehrer und Professor am Gymnasium in Nürnberg. Danach folgte er 1842 einem Ruf als ordentlicher Professor nach Erlangen und wurde zugleich Mitdirektor am Philologischen Seminar.[4] Bis 1857 lehnte er Rufe nach Halle, Tübingen und Kiel und Angebote aus Marburg und Heidelberg ab[5] und wurde im Wintersemester 1849 und Sommersemester 1850 Prorektor.[6] Er war akademischer Lehrer von Karl Friederichs und Iwan von Müller. 1844 wurde er korrespondierendes Mitglied der Philosophisch-philologischen Klasse der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, sowie 1859 deren ordentliches auswärtiges Mitglied.
Familie
Geboren als Sohn des Landrichters Georg Ludwig Nägelsbach (* 10. Mai 1773 in Ansbach; † 17. Mai 1826 in Gräfenberg) [7] und dessen Frau Barbara, hatte er mit seiner Frau Rosalie drei Söhne und eine Tochter Sophie Wilhelmine, die Mutter von Hermann Roesler war.[8]
Schriften (Auswahl)
- Karl Friedrich Von Nägelsbach: Die nachhomerische Theologie des griechischen Volksglaubens bis auf Alexander. Nachdr. der Ausg. Nürnberg, Geiger, 1857, Olms, Hildesheim, Zürich, New York, 2004, ISBN 3-487-12076-3
- Karl Friedrich von Nägelsbach: Lateinische Stilistik. Unveränd. reprograph. Nachdr. d. von Iwan Müller besorgten 9., verm. u. verb. Aufl., Nürnberg 1905, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt, 1980, ISBN 3-534-01547-9
- Georg Autenrieth (Hrsg.): Carl Friedrich von Naegelsbach's Gymnasial-Pädagogik. 3. durchges. Aufl. mit dem Bildn. des verew. Verf. Verleger: Deichert, Erlangen, 1879
- Dr. List (Hrsg.): Aeschylus' Agamemnon / Mit Einl., Uebers. u. Erkl. aus dem Nachlass Carl Friedrich von Nägelsbach's. Bläsing, Deichert, Erlangen, 1863
- Karl Friedrich Von Nägelsbach, Gottfried Thomasius: Zum Gedächtnis Joh. Wilh. Friedr. Hofling's. Bläsing, Deichert, Erlangen, 1853
- Carolus Fridericus Naegelsbach: Explicationes et emendationes Platonicae. Typis Friderici Campe, Norimbergae, 1836
Ehrungen
1857 wurde er in den bayerischen Personenadel erhoben.[9] In Erlangen ist in der Goethestr. 9 ihm zur Erinnerung eine Gedenktafel angebracht[10] und in Erlangen-Süd die Nägelsbachstraße nach ihm benannt.[11]
Literatur
- Rudolph Dietsch (Hrsg.): Neue Jahrbücher für Philologie und Paedogogik. Zweite Abtheilung.. B. G. Teubner Verlag, Leipzig, 1859, S. 415 ff (google books)
- Olaf Willett: Sozialgeschichte Erlanger Professoren 1743-1933. Vandenhoeck & Ruprecht, 2001, ISBN 3525351615
- Georg Autenrieth: Nägelsbach, Karl Friedrich von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 23, Duncker & Humblot, Leipzig 1886, S. 224–227.
- Christoph Hafner: Nägelsbach, Karl Friedrich. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 18, Duncker & Humblot, Berlin 1997, S. 705.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Jochen Bleicken, 1998, Bd. II, S. 1092 ff
- ↑ http://www.bubenreuther.de/buugle.php?detail=561&seite=48&freitext_suche=&studium_suche=Theologie&amt_suche=&aktiven_suche=
- ↑ Olaf Willett, 2001, S. 315
- ↑ Volker Gerhardt, Renate Reschke, Jorgen Kjaer: Bildung- Humanitas- Zukunft bei Nietzsche. Akademie Verlag, 2005, ISBN 3050041854, S. 80
- ↑ Olaf Willett, 2001, S. 217
- ↑ http://www.uni-erlangen.de/infocenter/uniarchiv/materialien/rektoren.shtml
- ↑ http://gfahnen.de/tinc?key=qtMJm0xl&session_currentpage=data&session_mode=guest&formname=GFF_Biblio&showentries=true&sortby=field_1&session_sortby=field_1&userid=1210910763;3993;146&offset=20&session_offset=20&start=21&session_start=21 GFF Bibliotheksverzeichnis
- ↑ Friedrich Manfred: Roesler, Carl Friedrich Hermann. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 21, Duncker & Humblot, Berlin 2003, S. 742.
- ↑ Christoph Hafner, NDB, S. 705
- ↑ http://www.fen-net.de/er/hedayati/tafeln/tafeln.html#Goethestr.%209 Geschichte der Stadt Erlangen
- ↑ http://www.er.myfen.de/strassen_und_namen/4(k_n).html
1. Lehrstuhl: Gottlieb Christoph Harleß (1777–1815) | Ludwig Heller (1817–1826) | Ludwig von Döderlein (1826–1863) | Iwan von Müller (1864–1893) | Adolf Römer (1893–1913) | Otto Stählin (1913–1935) | Reinhold Merkelbach (1957–1961) | Alfred Heubeck (1962–1979) | Egert Pöhlmann (1980–2001) | Stephan Schröder (seit 2001)
2. Lehrstuhl: Joseph Kopp (1827–1842) | Karl Friedrich Nägelsbach (1842–1859) | Heinrich Keil (1859–1869) | Alfred Schöne (1869–1874) | Eduard Wölfflin (1875–1880) | August Luchs (1880–1920) | Alfred Klotz (1920–1939) | Otto Seel (1943–1947) | Carl Koch (1947–1956) | Rudolf Till (1958–1976) | Severin Koster (1979–2008)
3. Lehrstuhl: Ferdinand Heerdegen (1902–1920) | Kurt Witte (1920–1950) | Otto Seel (1951–1972) | Klaus Stiewe (1975–1986)
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