Fermin Cacho

Fermin Cacho

Fermín Cacho Ruiz (* 16. Februar 1969 in Ágreda, Provinz Soria) ist ein ehemaliger spanischer Mittelstreckenläufer und Olympiasieger im 1500-Meter-Lauf.

Seinen ersten Erfolg konnte Cacho 1990 feiern, als er an der Hallen-Europameisterschaft in Glasgow Zweiter wurde, in 3:44,61 Minuten lag er knapp hinter Jens-Peter Herold, der in diesem Rennen letzter DDR-Halleneuropameister wurde. In Split bei der Europameisterschaft wurde Cacho Elfter in 3:42,21 Minuten. An der Hallenweltmeisterschaft 1991 in Sevilla wurde Cacho in 3:42,68 Minuten Zweiter hinter dem Algerier Noureddine Morceli. Bei der Weltmeisterschaft in Tokio wurde er in 3:35,62 Minuten Fünfter.

Vor den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona zählte Cacho nicht zu den Sieganwärtern. Doch das Rennen über 1500 Meter wurde äußerst langsam gelaufen. Cacho konnte sich auf der Schlussrunde perfekt positionieren, übersprintete alle Gegner und gewann die Goldmedaille in einer Zeit von 3:40,12.

An der Leichtathletik-Weltmeisterschaft 1993 in Stuttgart wurde Cacho in 3:35,56 Minuten Zweiter hinter Morceli. Im darauffolgenden Jahr holte er den Titel bei der Europameisterschaft in Helsinki, mit 3:35,27 Minuten hatte er im Ziel einen deutlichen Vorsprung vor seinem Landsmann Isaac Viciosa. Nach Platz 6 in 3:45,46 bei der Hallenweltmeisterschaft 1995 in Barcelona, erreichte Cacho an der WM 1995 in Göteborg in 3:37,02 Minuten einen für ihn enttäuschenden achten Rang.

An den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta galt er erneut nicht als Favorit, obwohl er ja Titelverteidiger war. In der dritten Runde des 1500-Meter-Rennens stürzte Hicham El Guerrouj. Cacho war gezwungen, über den Gestrauchelten zu springen, um nicht selbst hinzufallen. Dadurch verlor er entscheidende Meter auf Noureddine Morceli. Am Ende wurde Cacho Zweiter in 3:36,40 Minuten.

An der WM 1997 in Athen wurde Cacho erneut Zweiter, in 3:36,62 Minuten lag er diesmal hinter El Guerrouj. Eine Woche später beim Meeting Weltklasse Zürich lief Cacho am 13. August 1997 mit 3:28,95 Minuten den aktuellen (Stand Juli 2008) Europarekord, nur Morceli und El Guerrouj waren bis dahin schneller gelaufen. An der Europameisterschaft 1998 in Budapest gewann er in 3:42,13 Minuten Bronze hinter seinem Landsmann Reyes Estévez und dem Portugiesen Rui Silva. An der WM 1999 in Sevilla stand Cacho zum fünften Mal in Folge in einem Weltmeisterschaftsfinale, in 3:31,34 Minuten wurde er undankbarer Vierter. Cacho verletzte sich an der Achillessehne, musste auf die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2000 in Sydney verzichten und beendete seine sportliche Karriere.

Fermín Cacho war 1989-1993 sowie 1995 und 1996 spanischer Meister über 1500 Meter. Bei einer Körpergröße von 1,75 m betrug sein Wettkampfgewicht 65 kg.

Bestleistungen

  • 800 m: 1:45,37 min (1991)
  • 1000 m: 2:16,13 min (1993)
  • 1500 m: 3:28,95 min (1997) Europarekord
  • 1 Meile: 3:49,56 min (1996)
  • 2000 Meter: 5:02,68 min (1997)
  • 3000 m: 7:37,02 min (1999); in der Halle lief er 1996 mit 7:36,61 Minuten Europarekord

Literatur

  • Peter Matthews (Hrsg.): Athletics 2002. Worcester 2002, ISBN 1899807-13-6

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