- Franco Ambrosetti
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Franco Ambrosetti (* 10. Dezember 1941 in Lugano, Schweiz) ist ein Schweizer Industrieller und Jazzmusiker (Trompeter und Flügelhornist). Sein seinem voluminösen und doch feurigen Trompetenspiel gilt er nach Martin Kunzler als international beachteter Solist des Hardbop; wird auch wegen seines volumninösen und warmen Tons auf dem Flügelhorn geschätzt.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Wirken
Ambrosetti wuchs als Sohn des Tenorsaxophonisten und Fabrikanten Flavio Ambrosetti auf. Er erhielt von 1952 bis 1959 eine klassische Klavierausbildung und erlernte danach das Trompeten- später auch das Flügelhornspiel. 1961 debütierte er als professioneller Musiker vor allem in den Jazzclubs von Mailand. Er leitete seit Mitte der 1960er Jahre eine eigene Band in Zürich und studierte daneben Ökonomie in Basel.
1964 spielte er Aufnahmen mit George Gruntz und mit Gato Barbieri unter Leitung von Giorgio Azzolini auf, 1965 mit den Flavio Ambrosetti All Stars mit George Gruntz und Daniel Humair sowie in Mailand mit dem Quartett von Franco D’Andrea. 1966 erhielt er bei dem von Friedrich Gulda organisierten Internationalen Jazz-Wettbewerb in Wien den ersten Preis.
1967 debütierte er in den USA mit der Band seines Vaters, der er bis 1970 angehörte, beim Monterey Jazz Festival. 1972 gründete er mit seinem Vater, George Gruntz und Daniel Humair die Gruppe The Band, mit der er regelmässig auftrat und aus der später The George Gruntz Concert Jazz Band wurde.
Seit den 1970er Jahren arbeitete er mit Musikern wie Phil Woods, Dexter Gordon, Cannonball Adderley, Joe Henderson, Michael Brecker, Mike Stern, Hal Galper und Kenny Clarke, arbeitete als Bandleader mit Michael Brecker, Kenny Kirkland, John Scofield, Ron Carter, Bennie Wallace, Phil Woods, Dave Holland, Kenny Barron, Victor Lewis und Seamus Blake und leitete ein Quartett mit Alfredo Golino, Antonio Farao und Dado Moroni.
Mit seiner Music for Symphony & Jazz Band zollte Ambrosetti dem Third Stream Tribut. Er komponierte auch Filmmusiken, unter anderem zu Markus Imhoofs Die Reise.
Daneben hat Ambrosetti seit dreissig Jahren eine eigene Jazzsendung beim Tessiner Radio RSI. Hauptberuflich leitete er von 1973 bis 2000 das Familienunternehmen Ambrosetti Technologies. Er ist zudem seit vielen Jahren Präsident der Handels- und Industriekammer des Kantons Tessin und als Berater tätig.
Diskographie
- Close Encounter 1978
- Sleeping Gypsy mit Eddie Daniels, Joe Beck, George Gruntz, Barry Miles, 1979
- Heartbop, 1981
- Wings mit Michael Brecker, John Clark, Daniel Humair, Kenny Kirkland, Buster Williams, 1983
- Gin & Pentatonic mit Michael Brecker, Alex Brofsky, John Clark, Steve Coleman, Tommy Flanagan, Dave Holland, Daniel Humair, Howard Johnson, Kenny Kirkland, Michael Mossman, Lew Soloff, Buster Williams, 1985
- Tentets mit Michael Brecker, Alex Brofsky, Steve Coleman, Tommy Flanagan, Dave Holland, Daniel Humair, Howard Johnson, Michael Mossman, Lew Soloff, 1985
- Movies mit Geri Allen, Michael Formanek, Jerry Gonzalez, Daniel Humair, John Scofield, 1986
- Movies Too mit Geri Allen, Michael Formanek, Daniel Humair, Greg Osby, John Scofield, 1988
- Music for Symphony & Jazz Band mit Alfredo Golino, Simon Nabatov, Greg Osby, Daniel Schnyder, Ed Schuller, Vladislav Sendecki und dem NDR-Sinfonieorchester Hannover, 1990
- Live at the Blue Note mit Kenny Barron, Seamus Blake, Ira Coleman, Victor Lewis, 1992
- Light Breeze mit John Abercrombie, Billy Drummond, Antonio Faraò, Miroslav Vitouš, 1998
- Grazie Italia, 2001
- European Legacy, 2003
- Liquid Gardens, 2006
- Sunday Walk
- The Wind mit dem Trio des Pianisten Uri Caine, 2008
Lexikalische Einträge
- Wolf Kampmann Reclams Jazzlexikon Stuttgart 2003
- Martin Kunzler Jazz-Lexikon Bd. 1. Reinbek 2002
Weblinks
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