Fraubrunnen BE

Fraubrunnen BE
Fraubrunnen
Wappen von Fraubrunnen
Basisdaten
Kanton: Bern
Amtsbezirk: Fraubrunnen
BFS-Nr.: 0538Vorlage:Infobox Ort in der Schweiz/Gemeinde
PLZ: 3312
Koordinaten: (606707 / 214892)47.0850027.526948495Koordinaten: 47° 5′ 6″ N, 7° 31′ 37″ O; CH1903: (606707 / 214892)
Höhe: 495 m ü. M.
Fläche: 7.7 km²
Einwohner: 1741
(31. Dezember 2007)[1]
Website: www.fraubrunnen.ch
Karte
Karte von Fraubrunnen

Vorlage:Infobox Ort in der Schweiz/Wartung/Pixel

Fraubrunnen ist eine politische Gemeinde und Hauptort des Amtsbezirks Fraubrunnen im Kanton Bern in der Schweiz.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Fraubrunnen liegt auf 495 m ü. M., 8 km westnordwestlich von Burgdorf und 16 km nordnordöstlich der Kantonshauptstadt Bern (Luftlinie). Das Dorf erstreckt sich in einer breiten Mulde am östlichen Rand des Rapperswiler Plateaus und am Westrand der Schwemmebene der Emme, im Schweizer Mittelland.

Die Fläche des 7.7 km² grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt des zentralen Berner Mittellandes. Der grössere östliche Gemeindeteil wird von einer Schwemmebene, dem Fraubrunnenmoos eingenommen, das von der Urtenen nach Norden zur Emme entwässert wird. Auch die in dieser Ebene liegenden ausgedehnten Waldgebiete Erlen-Ischlag und Fraubrunnen-Rüdtligen-Wald gehören zur Gemeinde. Nach Westen erstreckt sich der Gemeindeboden über die Mulde von Fraubrunnen auf die angrenzenden Höhen des Rapperswiler Plateaus. Dazu zählen der Binelwald (535 m ü. M.), das Cholholz (542 m ü. M.) und die Rodungsinsel von Unterberg. Die höchste Erhebung von Fraubrunnen wird auf dem Roholen mit 575 m ü. M. erreicht. Von der Gemeindefläche entfielen 1997 8 % auf Siedlungen, 38 % auf Wald und Gehölze, 53 % auf Landwirtschaft und etwas weniger als 1 % war unproduktives Land.

Zu Fraubrunnen gehören die Weiler Binnel (508 m ü. M.) und Unterberg (555 m ü. M.) auf dem Rapperswiler Plateau, Bischof (505 m ü. M.) auf dem Höhenrücken südlich von Schalunen und einige Einzelhöfe. Nachbargemeinden von Fraubrunnen sind Schalunen, Bätterkinden, Aefligen, Rüdtligen-Alchenflüh, Lyssach, Kernenried, Zauggenried, Grafenried, Etzelkofen und Büren zum Hof.

Bevölkerung

Mit 1741 Einwohnern (Ende 2007) gehört Fraubrunnen zu den mittelgrossen Gemeinden des Kantons Bern. Von den Bewohnern sind 95.5 % deutschsprachig, 0.8 % französischsprachig und 0.6 % sprechen Italienisch (Stand 2000). Die Bevölkerungszahl von Fraubrunnen belief sich 1850 auf 525 Einwohner, 1900 auf 456 Einwohner. Im Verlauf des 20. Jahrhunderts stieg die Bevölkerungszahl langsam aber kontinuierlich an. Seit 1970 (726 Einwohner) wurde eine rasche Bevölkerungszunahme verbunden mit einer Verdoppelung der Einwohnerzahl innerhalb von 30 Jahren verzeichnet.

Wirtschaft

Fraubrunnen war bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts ein vorwiegend durch die Landwirtschaft geprägtes Dorf. Schon im 18. Jahrhundert gab es in Fraubrunnen Mühlen und eine Nagelschmiede sowie Salz- und Kornhäuser. Noch heute haben der Ackerbau, der Obstbau dank der fruchtbaren Böden sowie die Milchwirtschaft und die Forstwirtschaft einen gewissen Stellenwert in der Erwerbsstruktur der Bevölkerung.

Zahlreiche weitere Arbeitsplätze sind in Gewerbe und Industrie sowie im Dienstleistungssektor vorhanden. Bedeutende alteingesessene Betriebe sind eine Möbelfabrik und eine Handelsmühle. Seit den 1960er Jahren gesellten sich zum lokalen Kleingewerbe weitere Firmen. Heute sind in Fraubrunnen Betriebe des Landmaschinenbaus, der Elektrobranche, des Bau- und Transportgewerbes, der Informatik, der Holzverarbeitung und eine Druckerei vertreten.

Als kleines wirtschaftliches Zentrum und Marktort erfüllt Fraubrunnen seine Funktion als zentraler Ort für das regionale Umland. Es ist Sitz der Bezirksverwaltung und Standort einer Sekundarschule. In den letzten Jahrzehnten hat sich das Dorf zu einer Wohngemeinde entwickelt. Ausgedehnte neue Wohnquartiere entstanden am Rand des Tafelenfeldes, im Fraubrunnenmoos und auf der Anhöhe des Wittenbergfeldes. Viele Erwerbstätige sind deshalb Wegpendler, die hauptsächlich in der Agglomeration Bern, teilweise auch in Burgdorf und im Raum Solothurn arbeiten.

Verkehr

Die Gemeinde ist verkehrsmässig recht gut erschlossen. Sie liegt an der alten Hauptstrasse von Bern nach Solothurn. Der nächste Anschluss an die Autobahn A1 (Bern-Zürich) befindet sich rund 5 km vom Ortskern entfernt. Am 10. April 1916 wurde der Abschnitt Zollikofen-Solothurn der Elektrischen Schmalspurbahn Solothurn-Bern (heute vom Nahverkehrsunternehmen Regionalverkehr Bern-Solothurn betrieben) mit einem Bahnhof in Fraubrunnen in Betrieb genommen. In der Fahrplanperiode 2007 wird von Fraubrunnen aus alle 30 Minuten eine direkte Verbindung nach Bern und Solothurn angeboten. Für die Feinverteilung im öffentlichen Verkehr sorgt eine Buslinie der BLS AG, welche die Strecke von Fraubrunnen via Lyssach (IKEA) nach Burgdorf (und zeitweise weiter bis Hasle-Rüegsau) bedient. Täglich bestehen etwa 10 Verbindungen.

Geschichte

Das Gemeindegebiet von Fraubrunnen war schon sehr früh besiedelt. Im Binelwald und im Rüdtligenwald wurden im 19. Jahrhundert Tumuli aus der Hallstattzeit und der La-Tène-Zeit ausgegraben. Auch aus der Römerzeit sind einige Überreste von Mauerwerk (wahrscheinlich Militärposten und weitere Gebäude), Strassenanlagen und reiche Münzfunde erhalten.

Die Geschichte des Dorfes Fraubrunnen hängt eng mit derjenigen des Zisterzienserinnenklosters zusammen. Das Kloster Fraubrunnen wurde 1246 von den Kyburgern auf dem Boden der Siedlung Mülinen gegründet, die später den Namen Fraubrunnen annahm. Die erste urkundliche Erwähnung des neuen Ortsnamens erfolgte 1267 als Frouwenbrunnen. Später erschienen die Bezeichnungen Vrouwenbrunnen (1303), Frowenbrunnen (1305) und Fraubronnen (1724). Der Ortsname ist eine Übersetzung des Klosternamens fons beatae Mariae (Quelle der seligen Jungfrau Maria).

Durch verschiedene Schenkungen und Erwerbungen gelangte das Kloster rasch zu reichem Grundbesitz. Als die Gugler 1375 das Kloster überfielen und brandschatzten, wurde auch das Dorf Fraubrunnen in Mitleidenschaft gezogen. Auf dem Tafelenfeld nördlich des Dorfes wurden die Gugler jedoch von den Bernern geschlagen und aus der Region vertrieben.

Im Jahr 1406 kam die hohe Gerichtsbarkeit über Fraubrunnen an die Berner. Nachdem das Geschlecht der Kyburger 1420 ausgestorben war, gelangte die Ortschaft definitiv unter die Oberhoheit von Bern und wurde dem Landgericht Zollikofen zugeteilt. Mit der Einführung der Reformation wurde das Kloster 1528 säkularisiert, und die Ländereien des Klosters wurden zur Landvogtei Fraubrunnen zusammengefasst. Das Kloster wurde zu einem Schloss umgebaut und diente fortan als Sitz des Landvogtes, während die Kirche 1535 abgebrochen wurde.

Mit dem Einmarsch der Franzosen kam es 1798 auf dem Tafelenfeld zu einer Schlacht zwischen den napoleonischen Truppen und den Bernern, in der letztere eine Niederlage einzogen. Nach dem Zusammenbruch des Ancien Régime gehörte Fraubrunnen während der Helvetik zum Distrikt Zollikofen. Ab 1803 war es Hauptort des Oberamtes Fraubrunnen, das mit der neuen Kantonsverfassung von 1831 den Status eines Amtsbezirks erhielt. Durch die Entwässerung und Melioration des Sumpfgebietes im Fraubrunnenmoos wurde 1848-49 und 1918-19 viel neues Kulturland gewonnen.

Sehenswürdigkeiten

Das zweiflügelige Schloss Fraubrunnen zeigt zwar noch die Grundstruktur der Hauptgebäude des nach 1280 wiederaufgebauten Klosters, doch wurden umfangreiche Veränderungen im 16. Jahrhundert und im 18. Jahrhundert (barocke Ausgestaltung) vorgenommen. Das Dorf hat mehrere charakteristische Bauernhäuser des bernischen Landstils aus dem 18. und 19. Jahrhundert bewahrt. Fraubrunnen besitzt seit dem Abbruch der Klosterkirche (1535) kein Gotteshaus mehr. Es gehört zur Pfarrei Grafenried (reformiert); die Kirche steht auf Grafenrieder Gemeindeboden, auf einer Anhöhe nur wenige Meter jenseits der Gemeindegrenze.

Behörden

Der Gemeinderat von Fraubrunnen wird zur Zeit (2007) wie folgt zusammengesetzt:

  • Christian Guggisberg (Gemeindepräsident, Forum)
  • Verena Hofer (Vizepräsidentin, SVP)
  • Regula Furrer Giezendanner (Forum)
  • Bruno Müller (SVP)
  • Hans Ulrich Leuenberger (FDP)
  • Christoph Marti (SVP)
  • Peter Blatter (Forum)

Einzelnachweise

  1. Statistik Schweiz – Bilanz der ständigen Wohnbevölkerung nach Kantonen, Bezirken und Gemeinden

Weblinks


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