- Albert Sauer (KZ-Kommandant)
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Albert Sauer (* 17. August 1898 in Misdroy (Pommern); † 3. Mai 1945 in Falkensee) war deutscher Lagerkommandant des KZ Mauthausen.
Leben
Sauer, von Beruf Tischler, war ab 1931 Mitglied der NSDAP und der SS. Nach einer Phase der Arbeitslosigkeit wurde er hauptamtlicher SS-Mitarbeiter.[1]
Der Inspekteur für die Konzentrationslager Theodor Eicke protegierte im April 1935 Sauer zur Verwendung bei der SS-Wachtruppe des KZ Oranienburg. Ab dem 1. April 1936 hatte er die Lagerkommandantur des frühen KZ Bad Sulza inne.[2] Zwischen dem 1. August 1937 und Mitte 1938 war Sauer Zweiter Schutzhaftlagerführer im KZ Sachsenhausen und gehörte damit zur „Wachtruppe Brandenburg“.[1] In der Zeit zwischen dem 1. August 1938 und dem 1. April 1939 bekleidete er offiziell die Funktion des Kommandanten des damals noch in einem Provisorium im Steinbruch Wienergraben der Granitwerke Mauthausen untergebrachten Konzentrationslagers Mauthausen. Wegen Nachlässigkeit und zu großer Milde gegenüber den KZ-Häftlingen wurde Sauer im April 1939 des Dienstes enthoben. Albert Sauer wurde in weiterer Folge durch den seit 17. Februar 1939 nach Mauthausen abkommandierten SS-Sturmbannführer Franz Ziereis als Lagerkommandant abgelöst.[3]
Im Zeitraum von 1941 bis 1942 hatte er eine Dienststellung beim Reichskommissar für die Festigung deutschen Volkstums.
Von September 1942 bis April 1943 war Sauer erneut Schutzhaftlagerführer im KZ Sachsenhausen.[4] Sauer war 1943 an der Auflösung vom Ghetto Riga beteiligt. Später war er zeitweise Lagerkommandant im KZ Riga-Kaiserwald, das im Juli 1944 geräumt wurde. Diese Aktion wurde im September 1944 abgeschlossen. Hierbei kam es wie in Riga selbst zu größeren Massakern an Häftlingen und Eingeschlossenen.
Literatur
- Eberhard Jäckel et al.: Enzyklopädie des Holocaust, Band 2, Tel Aviv
- Stefan Hördler: Die Schlussphase des Konzentrationslagers Ravensbrück, in: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft, Heft 3, 2008, S. 229, Fn 34
- Wolfgang Benz, Barbara Distel (Hrsg.): Der Ort des Terrors: Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager, Flossenbürg, Mauthausen, Ravensbrück, Band 4, München 2006, ISBN 978-3406-52964-1
Einzelnachweise
- ↑ a b Wolfgang Benz, Barbara Distel (Hrsg.): Der Ort des Terrors: Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager, Flossenbürg, Mauthausen, Ravensbrück, Band 4, München 2006, S. 295
- ↑ Udo Wohlfeld: das netz. Die Konzentrationslager in Thüringen 1933-1937. Eine Dokumentation zu den Lagern Nohra, Bad Sulza und Buchenwald, = gesucht 2. Die Vergangenheit für die Zukunft retten!, Weimar 2000, ISBN 3-935275-01-3, S. 194ff.
- ↑ Rudolf A. Haunschmied, Jan-Ruth Mills, Siegi Witzany-Durda: St. Georgen-Gusen-Mauthausen - Concentration Camp Mauthausen Reconsidered. BoD, Norderstedt 2008, ISBN 978-3-8334-7440-8. S 54-58
- ↑ Hermann Kaienburg: Konzentrationslager Sachsenhausen. In: Wolfgang Benz, Barbara Distel (Hg.): Der Ort des Terrors. Sachsenhausen, Buchenwald. Beck, München 2006 (Reihe, Band 3) ISBN 978-3-406-52963-4, ISBN 3-406-52963-1, S. 40
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