- Friedenslicht
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Das Friedenslicht aus Betlehem ist eine Aktion, die 1986 vom österreichischen Fernsehsender ORF ins Leben gerufen wurde. Im Rahmen der Aktion Licht ins Dunkel unterbreitete die bekannte Künstlerin Ada Brandstetter die Idee, ein Licht als Symbol des Friedens an die Unterstützer der Aktion „Licht ins Dunkel“ zu verteilen. Es ist eine Spendenaktion mit dem besonderen und leicht teilbaren Licht als spezielles Zeichen.[1][2]
Seit Zugehörigkeit Österreichs zur Europäischen Union (1995) hat der österreichische Europa-Abgeordnete Paul Rübig diese Tradition ins Europaparlament nach Straßburg gebracht, wo er jedes Jahr[3] diese Veranstaltung mit vielen Bürgern Europas feiert.
Das Licht wird in der Vorweihnachtszeit von einem Kind in der Geburtsgrotte Jesu Christi in Betlehem entzündet und per Flugzeug der Fluglinie Austrian (die diese Aktion unterstützt) in einer explosionssicheren Lampe nach Wien gebracht. Von dort aus wird es nach einem Aussendungsgottesdienst weiter auf den Weg geschickt. Normalerweise wird das Licht von einem oberösterreichischen Kind aus Betlehem geholt. Auf Grund der kriegerischen Umstände im Jahr 2001 wurde das Friedenslicht von Kindern aus Israel nach Österreich gebracht.
Mittlerweile ist das ORF-Friedenslicht in mehr als 30 europäischen Ländern zu einem neuen Weihnachtsbrauch geworden. In Österreich wird es am 24. Dezember in allen ORF-Landesstudios, auf vielen Bahnhöfen, Rotkreuz- und Samariterbunddienststellen, Kirchen, Feuerwehren von den Pfadfindern und von der Feuerwehrjugend verteilt.
1989 griff der Wiener Pfadfinderleiter Herbert Grünwald die Idee auf und organisiert seitdem jedes Jahr - samt Team - die Verteilung des Friedenslichtes an ausländische Pfadfinderdelegationen im Rahmen einer ökumenischen Lichterfeier in Wien.
Im Advent 2001 organisierten Pfadfinder aus Skandinavien den Transport des Friedenslichts nach New York, wo es am Ground Zero leuchtete.
In Deutschland wird die Aktion von den Pfadfinderverbänden Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder, Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg, Pfadfinderinnenschaft Sankt Georg, Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder und Verband Deutscher Altpfadfindergilden veranstaltet und weitergeführt. Dabei wird das Licht per Bahn aus Wien abgeholt und dann in über 100 Städten in ganz Deutschland verteilt. In vielen Städten finden aus diesem Anlass besondere Andachten und Gottesdienste statt. Hier wird die Verteilung oft auch durch andere, kleinere Pfadfinderbünde übernommen, die zwar keine offiziellen Veranstalter sind, aber zur allgemeinen Bekanntheit der Aktion und der Fortführung der Idee beitragen. Neben diesen zentralen Aussendungsfeiern, die oft von mehreren Gruppen gemeinsam organisiert werden, wird das Friedenslicht oft auch an andere ansässige Religionen weitergegeben.
Daneben bringen viele Gruppen das Friedenslicht in soziale Einrichtungen. Neben Kindergärten und Schulen werden auch Krankenhäuser und Altenheime besucht und mit dem Friedenslicht auch den Menschen dort der Frieden gebracht. Mit diesem Friedenswunsch ist auch die Erkenntnis verbunden, dass jene Menschen in Krankenhäusern und Altenheimen nicht vergessen sind bzw. werden. In einigen Städten und Gemeinden werden mit dem Friedenslicht die letzten Gremiensitzungen vor Weihnachten besucht und somit stellvertretend der Stadt bzw. Gemeinde der Friede gewünscht.
So stand die Aktion Friedenslicht in den vergangenen Jahren auch unter einem bestimmten Motto, das eine Zielgruppe oder einen speziellen Friedenswunsch in den Mittelpunkt rückte.
Da in den letzten Jahren immer mehr Nachahmer Produkte herstellten, die mit dem Friedenslicht in Zusammenhang gebracht wurden, entschieden sich die Veranstalter in Deutschland das Friedenslicht-Logo schützen zu lassen. Geschützt ist die stilisierte Krippe mit der aufgesetzten Kerze, dem Sternenkreis darum und der Schriftzug "Friedenslicht aus Bethlehem". Nur Materialien mit diesem geschützten Markenzeichen unterstützen die Aktion.
In der Schweiz wird das Friedenslicht von vielen verschiedenen Gruppen auf dem Bürkliplatz in Zürich in Empfang genommen und dann sternförmig verteilt. Es gibt eine eigene Pfadfindergruppe mit dem Namen Friedenslicht Schweiz
Seit dem Jahr 1991 wird das Friedenslicht auch nach Osteuropa gebracht, das dort Betlehem-Licht genannt wird. Slowakische Pfadfinder holen das Licht in Wien ab und übergeben es am Grenzübergang Łysa Polana in der Tatra an ihre polnische Kollegen. Nach einem Gottesdienst in Bukowina Tatrzańska wird das Licht weiter in Polen verteilt und von dort auch an die östlichen Nachbarländer weiter gegeben, nach Litauen, Weißrussland, die Ukraine und Russland.
Weblinks
Commons: The Bethlehem Peace Light – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Friedenslichtseite der „Pfadfinder und Pfadfinderinnen Österreichs“
- Deutsche Homepage „Friedenslicht“
- Aktioun Friddensliicht vun de Lëtzebuerger Guiden a Scouten – Friedenslicht in Luxemburg
- Friedenslicht Schweiz
Einzelnachweise
Kategorien:- Pfadfinderbewegung
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- Christentum in Österreich
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