- Friedrich Geyer
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Friedrich August Karl Geyer (* 12. März 1853 in Großenhain; † 22. Januar 1937 in Tharandt) war ein deutscher Politiker (SPD, USPD, KPD).
Inhaltsverzeichnis
Leben und Beruf
Nach dem Besuch der Volksschule erlernte Geyer den Beruf des Zigarrenarbeiters. Seit 1882 war er als Zigarrenfabrikant selbständig. Von 1890 bis 1895 war er Redakteur der sozialdemokratischen Zeitschrift Wähler und der Leipziger Volkszeitung, anschließend bis 1918 des Tabakarbeiters.
Geyer war verheiratet, sein Söhne Friedrich (Fritz, * 30. Dezember 1888 in Großenhain; † 24. Juni 1966 in Berlin, Chef der Regierungskanzlei der DDR unter Otto Grotewohl 1953, vorher in der Landesregierung Sachsen für Wissenschaft und Bildung zuständig) und Curt und seine Schwiegertochter Anna waren ebenfalls Politiker (u. a. Mitglied der Weimarer Nationalversammlung). Nach Geyer ist seit 1945 die Friedrich-Geyer-Straße in Meißen benannt.
Partei
Geyer gehörte der Sozialdemokratie seit 1871 an, seit 1875 der Sozialistischen Arbeiterpartei und ab 1890 der SPD und war von Mitte der 1890er Jahre bis 1902 Vorsitzender des sozialdemokratischen Wahlvereins für Leipzig und von Oktober 1913 bis 1916 Mitglied der zentralen Kontrollkommission. In der Auseinandersetzung um die Kriegspolitik verließ er die SPD und schloss sich der neu gegründeten USPD an. Ende 1920 beteiligte er sich zunächst an der Vereinigung der USPD-Mehrheit mit der KPD zur VKPD, die er jedoch nach den innerparteilichen Auseinandersetzungen um die „Märzaktion“ schon 1921 verließ, und wurde auf dem Vereinigungsparteitag in die zentrale Revisionskommission der Partei gewählt. Er schloss sich zunächst der Kommunistische Arbeitsgemeinschaft (KAG) an, um mit dieser zur USPD zurückzukehren. 1922 folgte schließlich die Rückkehr zur SPD.
Abgeordneter
Von 1885 bis 1897 war Geyer Abgeordneter in der II. Kammer des Sächsischen Landtags. Dem Reichstag des Kaiserreiches gehörte er 1886/87 und von 1890 bis 1918 an. 1919/20 war er Mitglied der Weimarer Nationalversammlung. Anschließend war er bis 1924 erneut Reichstagsabgeordneter. Geyer gehörte zur Minderheit der 14 Abgeordneten der SPD-Reichstagsfraktion, die ihre Stimme für die Bewilligung von Kriegskrediten ab 1915 verweigerten.
Öffentliche Ämter
Geyer war vom 15. November 1918 bis zum 16. Januar 1919 sächsischer Finanzminister im Rat der Volksbeauftragten, nach dem Vorsitzenden Richard Lipinski auch Volksregierung Lipinski genannt.
Literatur
- M. Globig: Geyer, Friedrich August Karl. In: Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung. Biographisches Lexikon. Dietz Verlag, Berlin 1970, S. 416 f.
- Hermann Weber, Andreas Herbst: Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945. Karl Dietz Verlag, Berlin 2004, ISBN 3-320-02044-7, S. 244–245.
Weblinks
Königreich Sachsen: Heinrich Anton von Zeschau | Robert Georgi | Karl Wolf von Ehrenstein | Johann Heinrich August Behr | Richard von Friesen | Léonçe von Könneritz | Hans von Thümmel | Werner von Watzdorf | Konrad Wilhelm von Rüger | Ernst von Seydewitz | Max Otto Schröder
Freistaat Sachsen: Friedrich Geyer | August Emil Nitzsche | Emil Nitzschke | Peter Reinhold | Max Heldt | Paul Böttcher | Max Heldt | Peter Reinhold | Julius Dehne | Hugo Weber | Hans R. Hedrich
Sachsen in der Zeit des Nationalsozialismus: Friedrich Johannes Kluge | Rudolf Kamps
Sachsen zwischen dem „Dritten Reich“ und der DDR: Gerhard Rohner | Carl Ulbricht | Wilhelm Adam
Freistaat Sachsen: Georg Milbradt | Thomas de Maizière | Horst Metz | Stanislaw Tillich | Georg Unland
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