- Friedrich Gustav Piffl
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Friedrich Gustav Kardinal Piffl (* 15. Oktober 1864 in Landskron, Böhmen; † 21. April 1932 in Wien) war Erzbischof der Erzdiözese Wien.
Leben
Friedrich Gustav Piffl begann 1874 mit dem Studium am Gymnasium in Landskron, unterbrach es für eine Buchbinderlehre und schloss das Gymnasialstudium in Wien ab. Ein Jahr lang diente er als Freiwilliger beim Militär und trat 1883 in das Stift Klosterneuburg ein, wo er den Ordensnamen Friedrich erhielt. Er empfing die Priesterweihe am 8. Januar 1888 im Stephansdom in Wien und war dann Kooperator in Floridsdorf und Heiligenstadt.
1892 wurde er Professor für Moraltheologie und Soziologie, 1906 Kanzleidirektor des Stiftes Klosterneuburg, 1907 einstimmig zum Propst gewählt.
Am 1. April 1913 wurde er von Kaiser Franz Josef zum Erzbischof der Erzdiözese Wien ernannt und empfing am 1. Juni in der Stiftskirche Klosterneuburg durch Raffaele Kardinal Scapinelli Di Leguigno die Bischofsweihe. Am 25. Mai 1914 nahm ihn Papst Pius X. als Kardinalpriester mit der Titelkirche San Marco in das Kardinalskollegium auf.
Nach dem Untergang der Doppelmonarchie Österreich-Ungarn und der Ausrufung der Republik Deutschösterreich legte er 1918 den Titel Fürsterzbischof ab. Ab 18. Mai 1922 war er auch Apostolischer Administrator des Burgenlandes.
Er bemühte sich nach dem 1. Weltkrieg um eine Neuordnung der Seelsorge, förderte das Kolpingwerk und die Caritas:
- 1918 Gründung der Caritas Socialis durch Prälat Ignaz Seipel und Hildegard Burjan
- 1918 Gründung des Canisiuswerkes durch Schuldirektor Josef Moser
- 1922 Genehmigung zur Gründung der Kongregation Tröster von Gethsemani
- 1927 Einführung der Katholischen Aktion in Österreich
- 1931 Gründung des Wiener Seelsorgeinstitut (heute Österreichisches Pastoralinstitut)
Er war Mitglied der katholischen Studentenverbindung K.a.V. Norica Wien im ÖCV.
Ausgezeichnet wurde er mit dem Großkreuz des Leopold-Ordens.
1946 wurde die Kardinal-Piffl-Gasse in Wien-Hietzing nach ihm benannt.
Literatur
- Karl Binder: Nagl Friedrich Gustav. In: Lexikon für Theologie und Kirche. 2. Auflage, 8. Band. Herder, Freiburg i. B. 1960
- Hellmut Butterweck: Österreichs Kardinäle: von Anton Gruscha bis Christoph Schönborn. Ueberreuter, Wien 2000, ISBN 3-8000-3764-5.
- Rudolf Hellmer: Erzbischof Kardinal Dr. Piffl. Der Fürst d. fürstlosen Zeit. Publicitas, Wien 1931
- August Maria Knoll: Kardinal Fr. G. Piffl und der österreichische Episkopat zu sozialen und kulturellen Fragen. 1913-1932. Quellensammlung. Reinhold, Wien/Leipzig 1932
- Martin Krexner: Kardinal Friedrich Gustav Piffl. Biographie eines Volksbischofs u. seiner Zeit. Das kirchl. Leben in d. Erzdiözese Wien 1913-1932. (Diss.) Universität Wien 1987
- Franz Loidl: Geschichte des Erzbistums Wien. Herold, Wien 1983, ISBN 3-7008-0223-4
- Ernst Tomek: Kirchengeschichte Österreichs. Tyrolia, Innsbruck - Wien - München 1935-59
- Josef Wodka: Kirche in Österreich. Wegweiser durch ihre Geschichte. Herder, Wien 1959
Weblinks
- Literatur von und über Friedrich Gustav Piffl im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Friedrich Gustav Piffl. In: Österreich-Lexikon, online auf aeiou.
- Friedrich Gustav Piffl. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL).
- Eintrag zu Friedrich Gustav Piffl auf catholic-hierarchy.org (englisch)
- stephanscom
- The Cardinals of the Holy Roman Church
Vorgänger Amt Nachfolger – Administrator von Eisenstadt
1922–1932Theodor Kardinal Innitzer Franz Xaver Kardinal Nagl Erzbischof von Wien
1913–1932Kategorien:- Augustiner-Chorherr
- Kardinal (20. Jahrhundert)
- Erzbischof von Wien
- Römisch-katholischer Bischof (20. Jahrhundert)
- Römisch-katholischer Theologe (19. Jahrhundert)
- Römisch-katholischer Theologe (20. Jahrhundert)
- Hochschullehrer (Niederösterreich)
- Mitglied des Herrenhauses (Österreich)
- Person (Caritas)
- Korporierter im CV
- Träger des ö.k. Leopold-Ordens (Großkreuz)
- Ehrendoktor der Universität Wien
- Österreicher
- Geboren 1864
- Gestorben 1932
- Mann
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