- Friedrich Landfried
-
Eröffnung der 27. Deutschen Ostmesse in Königsberg am 20. August 1939; beim Rundgang durch die Ausstellung v.r.n.l: Arthur Greiser, Hans Pfundtner, Friedrich Landfried, Erich Koch
Friedrich Anton Walter Landfried (* 26. September 1884 in Heidelberg; † 1947) war ein deutscher Staatssekretär im Nationalsozialismus[1].
Inhaltsverzeichnis
Leben
Landfried, Sohn eines Kommerzienrats, studierte Rechtswissenschaften an den Universitäten Straßburg, Berlin und Heidelberg. Seit 1904 war er Mitglied des Corps Rhenania Straßburg.[2]
Er promovierte 1909 zum Dr. jur. und bestand 1912 das Assessorexamen. Nach Teilnahme am Ersten Weltkrieg war er bis Juli 1920 Angehöriger der Garde-Kavallerie-Schützen-Division und trat dann Regierungsrat in die preußische Verwaltung ein. 1923 wurde er Hilfsarbeiter im preußischen Finanzministerium, dann im Innenministerium. 1925 wurde er zum Ministerialrat im Finanzministerium ernannt, 1932 zum Ministerialdirektor im preußischen Staatsministerium. Er war Mitglied im Vorstand der DNVP. 1933 bis 1943 war er Staatssekretär im preußischen Finanzministerium, 1939 bis 1943 zugleich Staatssekretär im Reichswirtschaftsministerium und Mitglied des Generalrats des Vierjahresplans. Von 1933 bis 1943 gehörte Landfried dem preußischen Staatsrat an. Landfried nahm eine Vielzahl von Aufsichtsratsposten ein und war so Aufsichtsratsvorsitzender der Saargruben AG, Preußische Bergwerks- und Hütten AG, der Hibernia AG und ab 1939 bis Kriegsende bei der VEBA.
Nach Kriegsende wurde Landfried interniert und erwartete eine Anklage als Kriegsverbrecher. Landfried beging in Internierungshaft Selbstmord.
Seine Schrift Die Wirtschaftspolitik Friedrichs des Großen und das nationalsozialistische Deutschland (Verein zur Beförderung des Gewerbefleißes von 1821, Berlin 1940) sowie die von Karl Georg Schmidt publizierte Ansprache des Oberbürgermeisters der Hansestadt Köln Dr. K. G. Schmidt u. Vortrag des Staatssekretärs im Reichswirtschaftsministerium Dr. Fritz Landfried aus Anlaß der Kölner Kriegsherbstmesse 1940 (Messe- u. Ausstellungs-Ges., Köln 1940) in der Sowjetischen Besatzungszone auf die Liste der auszusondernden Literatur gesetzt.[3][4]
Auszeichnungen
Friedrich Landfried wurde 1941 Ehrensenator der Universität Heidelberg.
Literatur
- Reinhold Zilch (bearb.), Acta Boussica, Die Protokolle des preußischen Staatsministeriums, Band 12/II 1925-1938, Olms Hildesheim 2004
- Joachim Lilla: Der Preußische Staatsrat 1921-1933. Ein biographisches Handbuch. Mit einer Dokumentation der im "Dritten Reich" berufenen Staatsräte. Droste Verlag, Düsseldorf 2005
Weblinks
- Literatur von und über Friedrich Landfried im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Friedrich Landfried in den Akten der Reichskanzlei
Einzelnachweise
- ↑ Acta Borussica, 12/II, S. 626
- ↑ Kösener Corpslisten 1960, 100, 216
- ↑ http://www.polunbi.de/bibliothek/1946-nslit-l.html
- ↑ http://www.polunbi.de/bibliothek/1947-nslit-s.html
Julius Hirsch | Ernst Trendelenburg | Karl Schwarzkopf | Paul Bang | Hans Posse | Rudolf Brinkmann | Friedrich Landfried | Franz Hayler/Otto Ohlendorf
Wikimedia Foundation.