Friesenwiesel

Friesenwiesel
Ostfriesische Küstenbahn
Kursbuchstrecke (DB): 393 Sande–Esens ex 221g (1961)
Streckennummer: 1540 Sande–Jever
1570 Emden–Jever
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Legende
Strecke – geradeaus
von Emden
Bahnhof, Station
30,4 Norden
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
nach Norddeich
Haltepunkt, Haltestelle
36,1 Hage
Haltepunkt, Haltestelle
41,8 Westerende
46,8 Dornum
49,9 Roggenstede
53,2 Fulkum
56,6 Holtgast
Datei:BSicon exBHF.svg
58,8 Esens (Bf)
Kreisbahn Aurich
59,1 Esens
63,0 Stedesdorf
Haltepunkt, Haltestelle
66,7 Burhafe
69,2 Blersum
Kreisbahn Aurich
Haltepunkt, Haltestelle
72,6 Wittmund
75,0 Asel
76,7 Vereinigung
Bahnstrecke Jever–Harle
Haltepunkt, Haltestelle
80,0 Jever
83,0 Sibetshaus
Bahnhof, Station
84,6 Schortens-Heidmühle
86,3 Ostiem
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
JadeWeserPort
Brücke über Wasserlauf (groß)
Klappbrücke über den Ems-Jade-Kanal
Haltepunkt, Haltestelle
90,6 Sanderbusch
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
von Wilhelmshaven
Bahnhof, Station
92,9 Sande
Strecke – geradeaus
nach Oldenburg

Als Ostfriesische Küstenbahn wird heute die zum Teil stillgelegte Bahnstrecke von Norden über Esens nach Sande bezeichnet. Der Abschnitt zwischen Norden und Esens ist stillgelegt und zwischen Dornum und Esens abgebaut. Die Strecke zwischen Esens über Jever nach Sande wird von der NordWestBahn im Personenverkehr bedient.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Ursprünglich wurde die am 15. Juni 1883 eröffnete Bahnstrecke von Emden (als Verlängerung der Hannoverschen Westbahn) über Norden, Esens und Wittmund bis zur damaligen Landesgrenze bei Asel als Ostfriesische Küstenbahn bezeichnet. In Asel hatte die Strecke Anschluss an die Großherzoglich Oldenburgische Eisenbahn nach Jever. Der Abschnitt von Emden nach Norden ist heute ein Teil der Emslandstrecke.

Von Georgsheil wurde gleichzeitig eine Zweigstrecke nach Aurich angelegt. Am 15. Juni 1892 kam die Strecke Norden–Norddeich hinzu, die 1895 bis auf die Mole verlängert wurde, um einen direkten Übergang zu den Fährschiffen nach Norderney und Juist herzustellen.

Durch den zunehmenden Bäderverkehr war die zum Teil am Straßenrand liegende Strecke (wie heute noch die Bahnstrecke Abelitz–Aurich) den Anforderungen nicht mehr gewachsen. Zwischen 1903 und 1906 wurde die Küstenbahn daher zwischen Emden-Harsweg und Norden auf eine Trasse abseits der Landstraße verlegt. Für den Anschluss nach Aurich entstand der Bahnhof Abelitz, von dem aus eine neue Strecke nach Georgsheil angelegt wurde. Der Abschnitt Georgsheil-Aurich blieb unverändert.

In Esens und Wittmund bestand über Rollbockanlagen Anschluss an die meterspurige Kreisbahn Leer–Aurich–Wittmund, die in nördlicher Richtung zum Fähranleger nach Bensersiel führte und Richtung Süden über Aurich nach Leer. Die Kreisbahn wurde 1967 für den Personen- und 1969 für den Güterverkehr stillgelegt und danach abgebaut.

In Jever schloss die Bahnstrecke nach Harle an. Der dortige Fähranleger der Schiffe nach Wangerooge wurde mit Tidezügen bedient.

Teilweise Stilllegung

Das Streckenstück von Norden nach Dornum wurde 1983 für den Personenverkehr stillgelegt. Es wird seit 1987 im touristischen Verkehr durch die Museumseisenbahn Küstenbahn Ostfriesland befahren. 1989 wurde auch der Güterverkehr eingestellt und die Strecke wurde 1991 von der Deutschen Bahn über den Landkreis Aurich an die Anliegergemeinden verkauft. Diese haben sie an die Museumseisenbahn verpachtet. 2006/2007 musste die Strecke in Hage verlegt werden, um Platz für den Bau einer Umgehungsstraße zu machen. Der alte Bahnhof Hage wurde dabei aufgegeben, das Bahnhofsgebäude war 2006 abgebrannt.

Das Teilstück zwischen Dornum und Esens wurde 1986 demontiert. Auf der Trasse befindet sich jetzt ein Fahrradweg.


Aktueller Betrieb

Haltepunkt Esens

In den 1990er Jahren drohte auch der Strecke zwischen Esens und Sande die Stilllegung. Man entschied sich stattdessen für eine grundlegende Sanierung der Strecke und einen Ausbau für eine Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h. Um den Bahnübergang auf der Landesstraße Esens–Aurich zu entfernen zu können, wurde der Endpunkt in Esens vor der Kreuzung neu angelegt und der alte Bahnhof aufgegeben. Die Stationen bis Sande wurden erneuert und mit Ausnahme des Bahnhofs Schortens-Heidmühle zu Haltepunkten zurückgebaut, sodass die Kapazität der eingleisigen Strecke stark reduziert wurde.

Seit 2000 wird die Strecke im Stundentakt mit Dieseltriebwagen der NordWestBahn befahren. Ende 2005 wurde der seit längerer Zeit stillgelegte Haltepunkt in Burhafe reaktiviert.

Ausblick

Die Anrainer-Kommunen Esens, Dornum, Großheide, Hage und Norden sowie die Landkreise Wittmund und Aurich haben ein Gutachten in Auftrag gegeben, das die Chancen einer Reaktivierung des stillgelegten Abschnitts zwischen Norden und Esens bewerten soll.[1] Problematisch ist hierbei die durch die Stadt Esens geplante Überbauung des alten Bahnhofs durch einen Supermarkt.[2] Die Stadt Aurich untersucht darüber hinaus eine Verlängerung der Bahnstrecke Abelitz–Aurich nach Wittmund, um dort Anschluss an die Küstenbahn zu erhalten. Ziel ist eine durchgehende Bahnverbindung für den Güterverkehr zwischen den Häfen in Emden und dem in Bau befindlichen JadeWeserPort in Wilhelmshaven.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Reaktivierung der Küstenbahn geplant in: flensburg-online vom 15. Januar 2009
  2. Kreisverkehr auch ohne Küstenbahn möglich in: Anzeiger für Harlingerland vom 15. Dezember 2008

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