- Gahlen (Vetschau)
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Gahlen
GołyńStadt Vetschau/SpreewaldKoordinaten: 51° 44′ N, 14° 1′ O51.7314.018888888889Koordinaten: 51° 43′ 48″ N, 14° 1′ 8″ O Einwohner: 150 Eingemeindung: 1. Jan. 1957 Eingemeindet nach: Missen Postleitzahl: 03226 Vorwahl: 03541 Gahlen, niedersorbisch Gołyń, ist ein Gemeindeteil von Missen und damit Ortsteil der Stadt Vetschau/Spreewald im Nordosten des südbrandenburgischen Landkreises Oberspreewald-Lausitz. Im Dorfmittelpunkt befinden sich eine Kirche und der Dorfteich.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Gahlen liegt in der Niederlausitz östlich des Naturparks Niederlausitzer Landrücken. Westlich des Ortes liegt die Stadt Calau mit ihrem Ortsteil Plieskendorf. Im Norden liegen die Calauer Ortsteile Saßleben, Bolschwitz und Erlenau. Im Osten folgen Jehschen und Missen, Jehschen gehört wie Gahlen zu Missen. Im Südosten liegt der Vetschauer Ortsteil Ogrosen. Gahlen grenzt im Süden an Buchwäldchen einen Ortsteil der Gemeinde Luckaitztal.
Geschichte
Ortsgeschichte
Gahlen ist wie Missen und Kahnsdorf, das im Jahr 1986/1987 abgebrochen wurde, eine deutsche Gründung, vermutlich aus dem 13. Jahrhundert. Gahlen ist ein Sackgassendorf mit Gutsbereich. Der langgestreckte Anger ist in Ost-West-Richtung ausgerichtet. Am ursprünglichen Dorfoval gehen an den jeweiligen Ortsenden die Wege strahlenförmig ab. Die Dorfkirche Gahlen wurde vermutlich mit der Ortsgründung angelegt. Der Ortsname kann vom niedersorbischen Ort Gola für Heide oder Wald abgeleitet werden. In den Jahren 1346 und 1495 wurde der Ort Galyn genannt, 1560 Galen und 1761 Golin. Nördlich von Gahlen befand sich eine Ziegelei.
Nach dem Wiener Kongresses kam Gahlen mit der gesamten Niederlausitz an das Königreich Preußen und gehörte zum Landkreis Calau. Nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte Gahlen zum 1952 neugegründeten Kreis Calau und wurde am 1. Januar 1957 nach Missen eingemeindet. Der Ort gehört zum Kirchenkreis Niederlausitz. Am 26. Oktober 2003 wurde Missen mit Gahlen mit den Orten Koßwig, Lassow und Raddusch in Vetschau/Spreewald eingegliedert.
Einwohnerentwicklung
Einwohnerentwicklung in Gahlen von 1875 bis 1950 [1] Jahr Einwohner Jahr Einwohner 1875 143 1933 127 1890 131 1939 145 1910 114 1946 310 1925 159 1950 305 Kultur und Sehenswürdigkeiten
Die Dorfkirche Gahlen ist in Ost-West-Richtung ausgerichtet und von einem Kirchhof umgeben. Die Umfassungsmauern des rechteckigen Langhauses der Wehrkirche stammen aus der Gründungszeit des Gahlens. Im 15. Jahrhundert wurde ein quadratischer Turm mit einem schlichten Zeltdach angebaut. Nach jeder Himmelsrichtung befinden sich kleine gepaarte Schallöffnungen am Turm. Die Kirche gehört zu den Baudenkmalen der Stadt Vetschau/Spreewald.
Die Kirche wird dem romanisch-gotischen Übergangsstil zwischen 1250 bis 1300 zugeordnet. In ihrer Südwand befindet sich ein dunkler Stein mit reliefartig eingemeißeltem Gesicht, bei dem es sich eventuell um ein slawisches Götzenbildes handelt. An Ausstattungsstücken ist die spätgotische Glocke erwähnenswert, auf deren Hals die Minuskelinschrift o rex glorie xpe veni cum pace amen (O Christus, König der Ehren, komme mit Deinem Frieden, amen) zu lesen ist.
Wirtschaft und Infrastruktur
Nördlich von Gahlen verläuft die Bundesautobahn 15, westlich die Bundesautobahn 13.
Einzelnachweise
- ↑ Statistik Brandenburg (PDF)
Literatur
- Ernst Eichler: Die Ortsnamen der Niederlausitz. VEB Domowina-Verlag, Bautzen 1975.
- Quellenstudie zur Geschichte der Kirchen des Kreises Calau bis zur Reformation, von Dieter Sperling
Weblinks
- Homepage der Stadt Vetschau/Spreewald - Darstellung des Ortsteils Missen mit Gemeindeteil Gahlen abgerufen am 30. November 2009
- www.Gahlen-Niederlausitz.de
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