George A. Albrecht

George A. Albrecht

George Alexander Albrecht (* 15. Februar 1935 in Bremen) ist ein deutscher Dirigent und Vater des Dirigenten Marc Albrecht.

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Künstlerischer Werdegang

George Alexander Albrecht wurde 1935 in Bremen geboren; er ist der Bruder des Politikers Ernst Albrecht. Er studierte Violine, Klavier und Komposition und erhielt 1954 den renommierten „Prix d'excellence“ der Accademia Chigiana in Siena/Italien.

Mit 29 Jahren wurde er 1965 zum Generalmusikdirektor der Niedersächsischen Staatsoper Hannover berufen und war damals jüngster GMD in Deutschland. Er war im Laufe seiner Karriere u.a. Gastdirigent der Berliner und Münchner Philharmoniker, der Bamberger Symphoniker, der Staatskapelle Dresden und des Gewandhausorchesters Leipzig. Er dirigierte sämtliche deutsche Rundfunk-Orchester und stand bei zahlreichen ausländischen Orchestern am Pult, bei der Warschauer Philharmonie, dem Orchestre Philharmonique de Paris, der Tschechischen Philharmonie sowie den Rundfunk-Orchestern Turin, Mailand und Rom, um nur einige zu nennen. Opern- und Konzertgastspiele führten ihn nach Bologna, Barcelona, Madrid, Triest, Turin, Venedig, zur Philharmonie St. Petersburg, an das Opernhaus Zürich, zur Wiener Staatsoper, zum Wiener Konzerthaus und zum Musikverein, den Salzburger Festspielen und in die Carnegie Hall in New York. Im Februar 1992 debütierte er in Japan beim NHK-Sinfonieorchester Tokio. Nach 32 erfolgreichen Jahren verließ George Alexander Albrecht mit Ende der Spielzeit 1992/93 die Hannoversche Oper, um sich zunehmend Gastdirigaten zu widmen.

Gastspiele

Von 1990 bis 1995 war George Alexander Albrecht Gastdirigent an der Semperoper Dresden und leitete 1994 in Leipzig die viel beachtete Neuinszenierung der Oper „Moses und Aron“ von Arnold Schönberg (Regie: George Tabori). Eine Honorarprofessur verbindet ihn mit der Musikhochschule „Franz Liszt“ Weimar. Er erhielt 1998 das Bundesverdienstkreuz.

Als Generalmusikdirektor des Deutschen Nationaltheaters Weimar und der Staatskapelle Weimar unternahm er seit 1996 umfangreiche Gastspielreisen u.a. nach Berlin, Köln, München, Wien, Salzburg, Antwerpen, Luxemburg sowie nach Japan.

Auf einer seiner letzten Gastspielreisen (Herbst 2004) dirigierte er die Staatskapelle Weimar mit Wilhelm Furtwänglers „Sinfonischem Konzert für Klavier und Orchester“ und Beethovens5. Sinfonie“ mit großem Erfolg in ganz Deutschland und Österreich. Seine CD-Einspielung mit diesem traditionsreichen deutschen Orchester konzentrieren sich besonders auf für Weimar geschriebene Werke von Liszt, Wagner, Strauss und Humperdinck.

Besondere Höhepunkte unter den zahlreichen Gastspielen, die George Alexander Albrecht unternimmt, stellten in der Saison 2003/2004 das Dirigat von Antonín Dvořáks „Stabat Mater“ mit dem New Zealand Symphony Orchestra beim New Zealand International Festival und die Einstudierung von Richard Wagners Der fliegende Holländer an der Opera Australia in Sydney und in Melbourne dar. Für dieses Projekt erhielt er im Jahr 2005 den „Conductors Award“ in der Kategorie „Oper“ vom australischen Kritikerpreis „Green Room Award“.

Künstlerische Bedeutung

George Alexander Albrecht zählt zu den vielseitigsten Dirigenten seiner Generation. Sein Opern- und Konzertrepertoire umfasst nahezu die gesamte Literatur. Mit Begeisterung setzt er sich für die Musik unserer Zeit ein, was zahlreiche Uraufführungen und exemplarische Einstudierungen (z.B. Reimanns „Troades“, Zimmermanns „Die Soldaten“, Schönbergs „Moses und Aron“) eindrucksvoll belegen.

Neben dem musikdramatischen Schaffen Mozarts und Richard Wagners bilden die Symphonik Anton Bruckners und Gustav Mahlers einen weiteren Schwerpunkt in Albrechts Schaffen. So erhielt er unter anderem für seine Aufführung des Mahlerschen Gesamtwerkes 1985 die „Gustav-Mahler-Goldmedaille“ und schrieb das umfangreiche Werk „Die Symphonien Gustav Mahlers“. Immer wieder setzt er sich für selten gespielte Werke ein, wie z.B. von Hans Pfitzner, über den er auch wissenschaftlich forschte und "Das Sinfonische Werk Pfitzners" verfasste, Erwin Schulhoff, Allan Pettersson und nicht zuletzt Wilhelm Furtwängler, dessen Sinfonien er derzeit als Präsident des Vereins „Wilhelm-Furtwängler-Gesamtausgabe“ ediert. Es sind drei CDs mit den gesamten Sinfonien Furtwänglers mit der Staatskapelle Weimar erschienen und von der Presse überschwänglich besprochen worden.

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