Georgi Sedow

Georgi Sedow
Briefmarkenausgabe zum 75. Geburtstag Sedows (UdSSR 1952)

Georgi Jakowlewitsch Sedow (russisch Георгий Яковлевич Седов, wiss. Transliteration Georgij Jakovlevič Sedov; * 23. Apriljul./ 5. Mai 1877greg. in Kriwaja Kosa (heute Sedowo, Oblast Donezk); † 20. Februarjul./ 5. März 1914greg. nahe der Rudolf-Insel, Arktis) war russischer Marineleutnant und Polarforscher.

Leben

Georgi Jakowlewitsch Sedow wuchs in Südrussland auf und besuchte mit 20 Jahren verschiedene Lehrgänge für Navigation auf Großer Fahrt in Rostow am Don. 1898 erwarb er den Rang eines Steuermanns auf Großer Fahrt, drei Jahre später (1901) wurde er Leutnant zur See. Weitere elf Jahre fuhr er als Steuermann und Kommandant verschiedener Handels- und Kriegsschiffe, nahm am Russisch-Japanischen Krieg (1904-1905) als Torpedobootkommandant teil und forschte jahrelang im Bereich der Nordöstlichen Durchfahrt (verschiedene Expeditionen, bemerkenswerte hydrographische Forschungsarbeiten).

Neben zwei anderen Polarexpeditionen (eine unter Georgi Brussiliow auf der St. Anna von Sankt Petersburg, die zweite unter Wladimir Russanow auf der Hercules von Alexandrowsk (heute Poljarny an der Kola-Bucht, 30 km nördlich von Murmansk)) versuchte Sedow den Nordpol zu erreichen. Er verließ am 15.jul./ 28. August 1912greg. Archangelsk auf dem Schoner St. Foka (russ. "Svyatoy Foka"). Er plante bis Franz-Josef-Land zu segeln, dort ein Depot anzulegen und mit dem Schlitten den Pol zu erreichen. 1912 war die Einfahrt in die Karasee von besonders festem Eis blockiert. Er konnte nur Nowaja Semlja erreichen, überwinterte dort und erreichte 1913 Franz-Joseph-Land (weitere Überwinterung). Im Februar 1914 versuchte Sedow, mit zwei Mann und drei Schlitten zum Pol zu marschieren, obwohl er an Skorbut erkrankt war. Er starb mit 37 Jahren an einer schweren Erkältung und den Folgen des Skorbut während des Marsches nahe der Rudolf-Insel, auf der er begraben wurde. Die anderen Expeditionsteilnehmer gaben das Unternehmen auf, kehrten zur St. FOKA zurück und traten 1915 die Heimreise an. Dabei entdeckten sie die beiden einzigen Überlebenden der Brussilow-Expedition, den Navigator Albanow und den Matrosen Konrad, welche sie retteten.

Nach Georgi Sedow wurden eine Bucht und ein Gipfel auf Nowaja Semlja, ein Gletscher und ein Kap auf Franz-Josef-Land, die Sedow-Inseln vor Sewernaja Semlja und zwei Schiffe benannt.

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