Gerhard Fieberg

Gerhard Fieberg

Gerhard Fieberg (* 25. November 1946 in Hünfeld) ist ein deutscher Jurist und seit dem 1. Januar 2007 Präsident des Bundesamtes für Justiz in Bonn.[1]

Biografie

Fieberg legte nach einem Studium der Rechtswissenschaften in Heidelberg, Lausanne und Gießen 1974 das erste und 1977 in Koblenz das zweite juristische Staatsexamen ab. Im Anschluss arbeitete er im Landgerichtsbezirk Koblenz an dortigen Amts- und Landgerichten, bevor 1983 in das Bundesjustizministerium wechselte. Schwerpunkte seiner Tätigkeit waren die Strafrechtspflege, Recht der offenen Vermögensfragen, sowie das Themengebiet Justiz und Nationalsozialismus. Im Rahmen der Aufarbeitung der Verstrickung des Justizministerium in der Zeit des Nationalsozialismus konzipierte er die Ausstellung „Im Namen des Deutschen Volkes - Justiz und Nationalsozialismus“, die als Wanderausstellung 1989 bis 1999 sowie erneut seit 2002 in verschiedenen Deutschen Städten zu sehen ist.[2] Fieberg veröffentlichte auch zu diesem Thema. Ein weiterer Schwerpunkt seiner Veröffentlichungen sind die offenen Vermögensfragen, er ist Herausgeber sowohl des Loseblattkommentars „Fieberg/Reichenbach/Messerschmidt/Neuhaus: Vermögensgesetz - VermG“ des Verlages C. H. Beck als auch der Textsammlung „Vermögensgesetz“ im dtv.

Im Jahr 2000 wechselte Fieberg als Bundesanwalt an den Bundesgerichtshof, wo er Revisionen im Strafrecht bearbeitete.

Seit September 2006 leitete Fieberg das Bundeszentralregister, um dann zum Beginn 2007 Gründungspräsident des neu geschaffenen Bundesamtes für Justiz zu werden.

Fieberg ist verheiratet und hat drei Kinder.

Werke (Auswahl)

  • Justiz im nationalsozialistischen Deutschland. Bundesanzeiger, Köln 1984, ISBN 3-88784-049-6.
  • (Hrsg. mit Harald Reichenbach) Enteignung und offene Vermögensfragen in der ehemaligen DDR. 3 Bände. Verlag Kommunikationsforum Recht, Wirtschaft, Steuern, Köln 1991/92, ISBN 3-8145-1856-X.
  • (Hrsg. mit Harald Reichenbach) Entschädigungs- und Ausgleichsleistungsgesetz. 2 Bände. RWS-Verlag Kommunikationsforum, Köln 1995, ISBN 3-8145-1870-5.
  • (Hrsg. mit Harald Reichenbach und Burkhard Messerschmidt) VermG – Gesetz zur Regelung offener Vermögensfragen: Kommentar. Loseblattsammlung. München 1992 ff., ISBN 3-406-35950-7.

Quellen und Einzelnachweise

Katalog zur Ausstellung „Im Namen des Deutschen Volkes – Justiz und Nationalsozialismus“ (Herausgeber: Bundesministerium der Justiz)

  1. Präsident des Bundesamts für Justiz, Website des Bundesamts für Justiz, abgerufen am 6. November 2011.
  2. „Greueltaten "Im Namen des Deutschen Volkes" - Ausstellung dokumentiert dunkelsten Teil der deutschen Rechtsgeschichte“ von Kathrin Hessling, Meldung des Kulturressort des WDR vom 8. März 2002 ([1]).

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