- Gilfershausen
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Gilfershausen Stadt BebraKoordinaten: 50° 59′ N, 9° 50′ O50.9894444444449.8333333333333Koordinaten: 50° 59′ 22″ N, 9° 50′ 0″ O Einwohner: 434 (1. Jan. 2005) Eingemeindung: 1. Aug. 1972 Postleitzahl: 36179 Vorwahl: 06622 Gilfershausen ist eine Ortschaft, die als Stadtteil zu Bebra gehört, gelegen im Landkreis Hersfeld-Rotenburg, im Nordosten von Hessen.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Der Stadtteil Gilfershausen liegt ca. 4 km nordöstlich der Kernstadt Bebra im Solzbachtal, einem Teil des Richelsdorfer Gebirges. Der Ort ist von den Erhebungen Ziegenberg (333 m), Mühlberg (338 m) und dem Schoßberg (365 m) umgeben.
Geschichte
Gilfershausen fand seine erste urkundliche Erwähnung im Jahre 1239 als Gilvershusen durch das Kloster Hersfeld:
„Heinrich, Probst von St. Nikolaus, Reimfrid, Pfarrer von St. Georg bei Eisenach, Siegrid, Pfarrer von St. Marien bei Eisenach, Mainzer Diözese, delegierte Richter des Mainzer Stuhles, entscheiden, dass die Kapelle in Gilvershusen zur Pfarrei Iba gehöre, und sprechen die genannte Kapelle dem Ritter Boto von Gilvershusen ab, da dieser zwar behauptet hatte, er habe die genannte Kapelle von Abt Ludwig von Hersfeld zu Lehen, der Abt jedoch habe nachweisen können, dass der Ritter die Kapelle nicht zu Lehen habe.“
– Urkunde der Reichsabtei Hersfeld 31. März 1239[1][2]
In den folgenden Jahren wechselte der Ortsname beständig, so waren Gilvershusen und Gylfershusen gebräuchlich, bis es dann dem Rotenburger Salbuch zufolge zu Gilwershausen wurde, was der heutigen Schreibweise am ehesten entspricht.
Der Ort war gemäß der ersten urkundlichen Erwähnung eine Untergliederung der Pfarrei Iba. Von 1278 an war Gilfershausen unabhängig vom Ibaer Kirchspiel. Mit der Reformation um das Jahr 1569 wurde das örtliche Kirchspiel jedoch wieder an den östlichen Nachbarn angeschlossen. Nach 417-jähriger Zugehörigkeit, wurde Gilfershausen 1986 in das Kirchspiel Solz integriert.
Mit der hessischen Gebiets- und Verwaltungsreform wurde die ehemals selbstständige Gemeinde Gilfershausen mit Beginn des Jahres 1972 der Stadt Bebra angegliedert.[2]
Kirche
Die Gilfershäuser Kirche bildet mit ihrem massiven Turmbau und ihrer exponierten Lage den Mittelpunkt des Dorfes. Der Unterbau des Turmes und ein Großteil des Kirchenschiffes entstammen der Romanik. Der Turmoberbau wurde um 1250 errichtet. Im Stile der Gotik wurde schließlich das Kirchenschiff vollendet. Zu Anfang des 17. Jahrhunderts wurde die Kirche um einen hölzernen Turmaufsatz erweitert und der Chor ausgebaut. Den Innenraum der Kirche ziert kunstvoll bemaltes Schnitzwerk.
Eine der beiden noch vorhandenen Kirchenglocken musste als Rohmaterial für die Kriegsproduktion des Ersten Weltkrieges 1917 abgegeben und eingeschmolzen werden.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges musste die Kirche für mehrere Jahre gesperrt werden, da die morsche Decke einbrach. Der Neueröffnung im Jahr 1949 gingen umfangreiche Renovierungsarbeiten voraus.
Einwohnerentwicklung
Jahr Einwohner 1538 95 1627 90 1639 9 1747 205 1851 350 1905 289 1939 369 1950 494 1970 405 1989 422 2005 434 Die sehr niedrige Einwohnerzahl von 1639 ist durch den Dreißigjährigen Krieg zu erklären. Auch Gilfershausen blieb durch die Kämpfe nicht verschont, so lebten 1639 im Ort nur noch 6 Männer und 3 Frauen. Nach dem Zweiten Weltkrieg ließen sich 95 Heimatvertriebene nieder, welche in den Folgejahren den Ort jedoch größtenteils wieder verließen.
Vereine
Das Gilfershäuser Vereinsleben ist von einer Vielzahl von Vereinen geprägt in denen etwa 630 Mitglieder organisiert sind[3]. Als ältester noch existierender Verein gilt der Gesangsverein Liedertafel 1887. Die Liedertafel ist Dach einer Vielzahl von Chören. Vom gemischten Chor, Kinder- und Jugendchören bis hinzu Acapella-Erwachsenenchören.
Der mitgliederstärkste Verein ist der FC Gilfershausen von 1964. Der Fußballclub trägt seit Mitte der 60er Jahre seine Spiele am Sportplatz in Gilfershausen aus und ist seit 1992 in einer Spielgemeinschaft mit Vereinen aus den Orten Asmushausen und Braunhausen organisiert.
Neben dem Fußball gibt es zwei weitere Sportvereine. In der Straße "Am Bühl" ist der Bühler Boccia-Club beheimatet und angrenzend an den Sportplatz der Rasenkraftsportverein Bebra.
In unmittelbarer Nähe des Dorfgemeinschaftshauses (DGH) liegt das Feuerwehrhaus der Freiwilligen Feuerwehr. Ebenfalls im DGH beherbergt ist der Schützenverein der Kyffhäuser-Kameradschaft Gilfershausen von 1905.
Die Gilfershäuser Vereine bilden mit Ausnahme des Rasenkraftsportvereins den Arbeitskreis der Gilfershäuser Vereine.
Dolles Dorf 2004
Im Jahr 2004 erlangte Gilfershausen Aufmerksamkeit über regionale Grenzen hinaus, indem es am Wettkampf Dolles Dorf des Hessischen Rundfunks teilnahm und gewann. Über einen längeren Zeitraum wurde sowohl im Rundfunk als auch im Fernsehen über verschiedene hessische Dörfer berichtet.
In mehreren Entscheidungsrunden wurde, durch Telefonabstimmungen der Zuschauer, ein Tagessieger ermittelt welcher in die nächste Runde aufrückte. Die Teilnehmer rekrutierten sich aus den Dörfern die im Rahmen der Hessenschau unter dem Motto Aufbruch in den Alltag ausgelost und dokumentiert wurden. Im Finale, das anlässlich des Hessentages in Heppenheim stattfand, wurde der Sieger durch sportliche Aufgaben und Quizfragen ermittelt. Zudem floss die Meinung der Zuschauer mittels Telefonabstimmung in das Endergebnis ein.
Einzelnachweise
- ↑ Bebra, Chronik einer Stadt - 1989/90
- ↑ a b Festschrift zur 750-Jahrfeier Bebra-Gilfershausen, Albert Schmidt, 1990
- ↑ http://gilfershausen.de/html/arbeitskreis.html
Weblinks
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