Gilles Müller

Gilles Müller
Gilles Müller Tennisspieler
Gilles Müller
Spitzname: Mulles
Nationalität: LuxemburgLuxemburg Luxemburg
Geburtstag: 9. Mai 1983
Größe: 193 cm
Gewicht: 92 kg
1. Profisaison: 2001
Spielhand: Links
Trainer: Benoît Carelli,

Alexandre Lisiecki

Preisgeld: 1.658.040 US-Dollar
Einzel
Karrierebilanz: 88:92
Höchste Platzierung: 42 (3. Oktober 2011)
Aktuelle Platzierung: 51
Grand-Slam-Bilanz
Doppel
Karrierebilanz: 19:35
Höchste Platzierung: 147 (10. Oktober 2005)
Aktuelle Platzierung: 773
Grand-Slam-Bilanz
Letzte Aktualisierung der Infobox: 31. Oktober 2011

Gilles Müller (* 9. Mai 1983 in Schifflange) ist ein luxemburgischer Tennisspieler. Er gewann bisher sechs Challenger-Turniere und erreichte zweimal das Finale eines Turniers der ATP World Tour.

Inhaltsverzeichnis

Karriere

Juniorentennis

2001 erreichte Gilles Müller als Juniorenspieler das Finale von Wimbledon, wo er gegen den Schweizer Roman Valent in drei Sätzen verlor. Wenig später übertraf er diesen Erfolg bei den US Open, bei denen er sich im Finale gegen Yeu-Tzuoo Wang seinen ersten Grand-Slam-Titel sicherte. Er beendete das Jahr auf Platz 1 der Junioren-Weltrangliste und begann seine Profikarriere.

Erste Achtungserfolge

In den ersten Jahren absolvierte Müller zahlreiche Future-Turniere, von denen er insgesamt vier als Sieger beendete. 2004 gewann er im Halbfinale des ATP-Turniers Washington gegen den damaligen Weltranglisten-Sechsten Andre Agassi in zwei Sätzen, unterlag im Endspiel aber Lleyton Hewitt deutlich. Durch weitere gute Ergebnisse spielte er sich in die Top 100 der Weltrangliste vor.

Dieser Aufwärtstrend setzte sich 2005 fort, als der Luxemburger erstmalig in seiner Profikarriere das Hauptfeld eines Grand-Slam-Turniers erreichte – bei den French Open 2005 kam er jedoch nicht über die erste Runde hinaus. Besser lief es bei den Wimbledon Championships 2005, wo er in der zweiten Runde Rafael Nadal in vier Sätzen besiegte. In der ersten Runde der US Open 2005 schlug er mit Andy Roddick in drei knappen Sätzen einen weiteren Top-10-Spieler. Beim Masters-Turnier in Los Angeles erreichte Müller das Finale, verlor dieses aber in zwei Sätzen gegen Andre Agassi. Im August des gleichen Jahres belegte er den 59. Platz in der Weltrangliste, was seine bislang beste Platzierung war.

Krise und neue Erfolge 2008

Die kommenden Jahre verliefen deutlich schlechter: Bedeutende Erfolge blieben aus und schließlich musste Müller wieder bei Challenger-Turnieren antreten. Nach eigener Aussage verlor er zu dieser Zeit viel Selbstvertrauen und spielte sogar mit dem Gedanken, seine Karriere zu beenden, da seine gewonnenen Preisgelder nicht einmal mehr die Ausgaben deckten.

Erst bei den US Open 2008 sorgte Gilles Müller wieder für Aufsehen, als er sich bis in das Viertelfinale vorspielte und damit das beste Grand-Slam-Ergebnis in der luxemburgischen Tennisgeschichte erreichte. Er besiegte nacheinander Laurent Recouderc, Tommy Haas, Nicolás Almagro und Nikolai Dawydenko, bevor er sich dem späteren Turniersieger Roger Federer in drei knappen Sätzen geschlagen geben musste. Ein überraschender Erfolg, zumal Müller sich vor dem Turnier nicht einmal sicher war, ob er die Qualifikation überstehen würde und deswegen kein Hotelzimmer für die Aufenthaltsdauer gebucht hatte.

Achterbahnfahrt 2009-2010

Zwischenzeitlich befand er sich wieder unter den Top 100 der Weltrangliste, wurde 2009 aber wegen überwiegend schlechter Ergebnisse und einer Verletzungspause durchgereicht. Nur bei den Australian Open 2009 stand er kurzzeitig im Fokus, als er sich in der ersten Runde mit dem Spanier Feliciano López ein wahres Marathon-Match lieferte: 4:22 Stunden dauerte die Begegnung, in der der Luxemburger letztendlich mit 16:14 im fünften Satz die Oberhand behielt. Er gewann auch das folgende Spiel gegen Bernard Tomic, verlor dann aber in vier Sätzen gegen Juan Martín del Potro.

Das Jahr 2010 verlief wieder besser für Müller: Zwar konnte er trotz mehrerer Finalteilnahmen keinen Turniersieg feiern, erzielte jedoch deutlich bessere Ergebnisse als im Jahr zuvor. Dadurch kämpfte er sich auch in der Weltrangliste wieder nach oben und beendete das Jahr auf Platz 134, nachdem er zwischenzeitlich bis auf Rang 459 abgerutscht war.

2011

Beim Challenger-Turnier in Nouméa im Januar 2011 verlor Müller erst im Finale gegen den Franzosen Vincent Millot. Anschließend qualifizierte er sich für die Australian Open 2011 und besiegte in der ersten Runde den Deutschen Simon Stadler mit 6:3, 7:6(5), 6:4. In der zweiten Runde traf er auf Robin Söderling, war dem Weltranglisten-Vierten aber mit 3:6, 6:7 und 1:6 unterlegen. Kurz darauf nahm er am ATP-Challenger in Courmayeur teil und erreichte das Finale, welches er gegen Nicolas Mahut mit 6:7, 4:6 verlor. Beim Turnier in Bergamo zog Müller wie im Vorjahr in das Endspiel ein, verlor dieses aber erneut.

Er verhalf Luxemburg im Davis Cup mit zwei Siegen zu einem 3:2-Erfolg gegen Irland, schied aber bei den folgenden Turnieren früh aus. Auch in der Qualifikation für die French Open 2011 musste Müller einen Rückschlag hinnehmen und unterlag in der zweiten Runde dem Rumänen Victor Crivoi mit 7:61, 6:75, 5:7. Im Juni 2011 gelang ihm bei einem Challenger-Turnier in Nottingham jedoch ein weiterer Erfolg, als er unter anderem den Top-100-Spieler Ryan Sweeting besiegte und in das Finale einzog. Dieses gewann er gegen den Deutschen Matthias Bachinger mit 7:64, 6:2 und feierte seinen ersten Turniersieg seit 2008, durch den er auf Platz 93 der Weltrangliste vorrückte. Für die Wimbledon Championships 2011 erhielt Müller eine Wildcard, wodurch er sich nicht durch die Qualifikation spielen musste, sondern sofort in das Hauptfeld kam. In der ersten Runde gewann er mit 7:65, 7:63, 3:6, 6:3 gegen Tommy Haas und profitierte anschließend von der verletzungsbedingten Aufgabe des Kanadiers Milos Raonic, die ihm den Einzug in die dritte Runde sicherte. Dort traf er auf den Weltranglistenersten Rafael Nadal und zwang diesen unter anderem durch eine hohe Aufschlagquote zweimal in den Tie-Break, konnte seine Chancen aber nicht nutzen und unterlag dem Spanier am Ende glatt mit 6:76, 6:75, 0:6. Mit dem Aus in der dritten Runde stellte Müller seinen größten Wimbledon-Erfolg von 2005 ein und verbesserte sich in der Weltrangliste um 11 Ränge auf Platz 81.

Aufgrund dieser Erfolge sagte er seine Teilnahme am Challenger-Turnier in Pozoblanco ab und nahm im Juli an den Atlanta Tennis Championships teil, bei denen er bereits 2010 als Qualifikant die zweite Runde erreichte. Er kam sofort in das Hauptfeld und besiegte dort zum Auftakt den auf Platz 7 gesetzten US-Amerikaner Alex Bogomolov junior mit 6:3, 7:66. Anschließend setzte Müller sich mühsam in drei Sätzen gegen Robby Ginepri durch und übertraf mit dem Viertelfinaleinzug sein Vorjahresergebnis. Dort spielte er gegen die Nummer 32 der Weltrangliste, Kevin Anderson, der ihm überraschend mit 6:73, 6:73 unterlag. Nach dem Sieg erklärte er seine Probleme am Anfang des Turniers damit, dass er sich erst an die Hitze in Atlanta habe gewöhnen müssen.[1] Damit erreichte er zum ersten Mal seit 2005 ein ATP-Tour-Halbfinale und traf dort auf John Isner, gegen den er jedoch in drei Sätzen verlor.

Anschließend nahm Müller auch an den ATP-Turnieren in Los Angeles, Washington und Winston-Salem teil, schied dort aber jeweils früh raus. Bei den US Open 2011 gelang ihm ein Dreisatzsieg gegen den Franzosen Édouard Roger-Vasselin und in der zweiten Runde setzte er sich gegen Ernests Gulbis mit 3:6, 7:64, 6:4, 7:65 durch. Auch das Duell gegen Igor Kunizyn beendete Müller siegreich mit 6:1, 6:4, 6:4. Im Achtelfinale traf er auf Rafael Nadal, der ihn erneut in drei Sätzen bezwang. In Metz siegte er unter anderem im Viertelfinale gegen den Weltranglisten-15. Richard Gasquet und schied in seinem zweiten ATP-Halbfinale des Jahres gegen Ivan Ljubičić aus. Durch diese Ergebnisse stieß Müller erstmals in seiner Karriere in die Top 50 vor.

Erfolge

Einzel

Legende (Anzahl der Siege)
Grand Slam
ATP World Tour Finals
ATP World Tour Masters 1000
ATP World Tour 500
ATP International Series
ATP World Tour 250
ATP Challenger Tour (6)

Siege

Nr. Datum Turnier Belag Finalgegner Endergebnis
1. 27. Juli 2003 SpanienSpanien Valladolid Hartplatz SpanienSpanien Iván Navarro 6:4, 6:3
2. 25. April 2004 ItalienItalien Neapel Sand FrankreichFrankreich Arnaud Di Pasquale 7:67, 6:71, 6:1
3. 4. Juli 2004 SpanienSpanien Córdoba Hartplatz SpanienSpanien Nicolás Almagro 6:1, 6:2
4. 13. April 2008 Puerto RicoPuerto Rico Humacao Hartplatz PeruPeru Iván Miranda 7:5, 7:62
5. 1. Juni 2008 TurkeiTürkei Izmir Hartplatz DanemarkDänemark Kristian Pless 7:5, 6:3
6. 5. Juni 2011 EnglandEngland Nottingham Gras DeutschlandDeutschland Matthias Bachinger 7:64, 6:2

Finalteilnahmen

Nr. Datum Turnier Belag Finalgegner Endergebnis
1. 22. August 2004 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Washington Hartplatz AustralienAustralien Lleyton Hewitt 3:6, 4:6
2. 31. Juli 2005 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Los Angeles Hartplatz Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Andre Agassi 4:6, 5:7

Doppel

Legende (Anzahl der Siege)
Grand Slam
ATP World Tour Finals
ATP World Tour Masters 1000
ATP World Tour 500
ATP World Tour 250
ATP Challenger Tour (2)

Siege

Nr. Datum Turnier Belag Partner Finalgegner Endergebnis
1. 26. Juni 2004 AndorraAndorra Andorra la Vella Hartplatz PakistanPakistan Aisam-ul-Haq Qureshi MexikoMexiko Santiago González
MexikoMexiko Alejandro Hernández
6:3, 7:5
2. 12. September 2010 FrankreichFrankreich Saint-Rémy Hartplatz FrankreichFrankreich Édouard Roger-Vasselin LettlandLettland Andis Juška
LettlandLettland Deniss Pavlovs
6:0, 2:6, [13:11]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Gilles Muller Quietly Into Semifinals of Atlanta Tennis Championships (22. Juli 2011)

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