Alexandroupoli

Alexandroupoli
Gemeinde Alexandroupoli
Δήμος Ἀλεξανδρούπολης (Αλεξανδρούπολη)
Alexandroupoli (Griechenland)
Bluedot.svg
Basisdaten
Staat: Griechenland
Region: Ostmakedonien und Thrakien
Regionalbezirk: Evros
Geographische Koordinaten: 40° 52′ N, 25° 53′ O40.85916666666725.875833333333Koordinaten: 40° 52′ N, 25° 53′ O
Fläche: 1.219,94 km²
Einwohner: 66.125 (2010[1])
Bevölkerungsdichte: 54,2 Ew./km²
Sitz: Alexandroupoli
LAU-1-Code-Nr.: f11
Gemeindebezirke: 3 Gemeindebezirke
Ortschaften: 17 Ortschaften
Website: www.alexpolis.gr
Lage in der Region Ostmakedonien und Thrakien
Datei:2011 Dimos Alexandroupolis.svg

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Alexandroupoli (griechisch Αλεξανδρούπολη (f. sg), älter auch Alexandroupolis Αλεξανδρούπολις, türkisch Dedeağaç, bulgarisch Dedeagatsch Дедеагач, gr. bis 1920 Dedeagats Δεδέαγατς) ist eine griechische Hafenstadt und Gemeinde (dimos δήμος) in Westthrakien sowie ehemaliger Sitz der Präfektur Evros.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Alexandroupoli liegt direkt am Thrakischen Meer, einem Nebenmeer der Ägäis. Es bildet die Südgrenze der Stadt. Im Westen grenzt Alexandroupoli an die Gemeinden Arriana und Maronia-Sapes im Regionalbezirk Rodopi, im Norden an die Gemeinde Soufli und im Osten an die türkische Provinz Edirne.

Geschichte

Briefmarke des französischen Postamtes, das sich von 1871 bis 1913 in der Stadt befand.

Die Stadt wurde als osmanische Stadt Dedeağaç im Jahr 1871 als Teil des Vilâyet Edirne gegründet. Der Name setzt sich zusammen aus den türkischen Wörtern, Dede - einer Ehrenbezeichnung - und Ağaç (Baum). Die Stadt wurde während der Fertigstellung des Dedeağaç-Zweiges der Rumelien-Eisenbahn, der ab 1872 genutzt wurde, gegründet.[2][3] Der Handel in der Stadt florierte, so dass Dedeağaç bereits 1883 Dimetokas Bedeutung als Zentrum des Sandschak des Vilâyet Edirne verdrängte. 1894 bestand der Sandschak Dedeağaç aus den Kazas (Landkreisen) Dedeağaç, Enez und Sofrulu. Der Kaza Dedeağaç bestand aus den drei Nahies (Kommunen) Ferecik, Meğri und Semadirek und 41 Dörfern.[4] 1870 begann der Bau der Strecke Edirne-Selanik-Istanbul (Konstantinopel) der rumelischen Eisenbahn, welcher die Entwicklung der Stadt einleitete.

Im Ersten Balkankrieg 1912 kam die Stadt aus osmanischer unter bulgarische Herrschaft und war als Дедеагач/Dedeagatsch Ägäishafen Bulgariens.[5]. Zu dem Zeitpunkt lebten im westlichen Thrakien 185.000 Türken, 25.500 Bulgaren, 22.000 Griechen, 2.200 andere.[5] Wegen des drohenden Anschlusses an Bulgarien formte sich Widerstand in der muslimisch-türkischen Bevölkerung, der in die Provisorische Regierung Westthrakien mündete. Griechenland unterstützte die Etablierung einer solchen Republik mit dem Ziel, die zur selben Zeit in Konstantinopel laufenden Verhandlungen zwischen dem Osmanischen Reich und Bulgarien dahingehend zu beeinflussen, dass es zu keinem Frieden zwischen beiden Ländern kommt.

Im Frieden von Neuilly vom 27. November 1919 musste Bulgarien die Stadt an die Entente abtreten, im Vertrag von Sèvres vom 10. August 1920 wurde die Stadt Griechenland zugesprochen und in Alexandroupolis - nach König Alexandros I. - umbenannt. Anschließend mussten gemäß dem im Vertrag von Neuilly-sur-Seine vereinbarten Bevölkerungsaustausch Bulgaren die Stadt verlassen. Aus Gesamtgriechenland wurden 53.000 Bulgaren vertrieben, 46.000 Griechen wurden aus Bulgarien vertrieben.[6]

2011 wurden die 1997 geschaffenen Nachbargemeinden Traianoupoli und Feres nach Alexandroupoli eingemeindet.

Verkehr

Straße

Alexandroupoli liegt an der historischen Via Egnatia. Weitere Anschlüsse gibt es zur:

Ihren Anfang bzw. ihr Ende nehmen in Alexandroupoli:

Die Nationalstraße 2 in ihrem Verlauf nach Osten bis Ardanio und die Nationalstraße 51 sind als Europastraße 85 ausgewiesen, die Autobahn 2 ist als Europastraße 90.

Bahnhof von Dedeağaç (Osmanisches Reich) / der damalige Name Alexandroupolis, 1893

Bahn

Alexandroupoli liegt an der Bahnstrecke Thessaloniki - Pythion - Swilengrad. In Pythion zweigt eine Strecke nach Istanbul ab.

Hafen

Leuchtturm am Hafen von Alexandroupoli

Vom Hafen bestehen Schiffsverbindungen nach Samothrake, Límnos und Rhodos.

Flughafen

Der Flughafen Alexandroupolis befindet sich etwas 7 km östlich des Stadtzentrums.

Stadtentwicklung

Mögliche Route der Ölpipeline Burgas-Alexandroupolis

Alexandroupolis ist mittlerweile eine der am stärksten aufstrebenden Städte in Griechenland. Eines der Wahrzeichen ist der Leuchtturm der Stadt, der Fáros (griech. Φάρος) am Hafen.

Die Stadt soll auch Teil der strategisch wichtige Burgas-Alexandroupolis-Ölpipeline sein. Sie soll die Stadt Alexandroupolis mit der Schwarzmeer-Stadt Burgas verbinden.

Söhne und Töchter der Stadt

  • Hrisopigi Devetzi, Leichtathletin im Dreisprung
  • Konstantinos Malamatina, der 1895 als Begründer der bekannten Retsinamarke (Weißwein) Malamatina gilt.
  • Todor Dinow, bulgarischer Maler, gilt als der Vater der bulgarischen Animation
  • Ioanna Filippidu (* 1953), Bildhauerin

Partnerstädte

Siehe auch

Quellen

  1. Die Einwohnerzahlen stammen aus einer Broschüre des griechischen Innenministeriums vom Mai 2010 anlässlich der Verwaltungsreform nach dem ‚Kallikratis-Gesetz‘: Elliniki Dimokratia, Ypourgeio Esoterikon, Apokendrosis ke Ilektronikis Diakyvernisis: "Programma Kallikratis," Systasi, syngrotisi Dimon, Periferion ke Apokendromenon Diikiseon gia ti Nea Architektoniki tis Aftodiikisis ke tis Apokendromenis Diikisis, Athen 2010.
  2. Tayyib Gökbilgin in Encyclopaedia of Islam, Artikel Dede Aghac - Dede Aghac, now Alexandroupolis, town on the Aegean coast of Thrace, founded in 1871, after the construction of the branch railway from the main Rumeli line.
  3. Türkische Eisenbahnen
  4. Tayyib Gökbilgin in Encyclopaedia of Islam, Artikel Dede Aghac
  5. a b Katrin Boeckh: Von den Balkankriegen zum Ersten Weltkrieg. Kleinstaatenpolitik und ethnische Selbstbestimmung am Balkan. Oldenbourg Verlag, München 1996, ISBN 3-486-56173-1.
  6. Geopraphische Studie S. 9 - According to the figures of the Mixed Commission, 53,000 Bulgarians, in addition to 39,000 who left Greece earlier, availed themselves of the agreement. The number of Greeks leaving Bulgaria after World War I was listed as 46,000, amounting to practically the entire Greek minority at the time.

Weblinks

 Commons: Alexandroupoli – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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