- Gottlieb Mohnike
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Gottlieb Mohnike (* 6. Januar 1781 in Grimmen; † 6. Juli 1841 in Stralsund; vollständiger Name: Gottlieb Christian Friedrich Mohnike) war ein deutscher Übersetzer, Theologe und Philologe.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Gottlieb Mohnike wurde 1781 in Grimmen geboren, wo sein Vater als Kaufmann und Ratsherr tätig war. Er besuchte das Stralsunder Gymnasium und wurde 1799 in Greifswald und 1801 in Jena als Theologiestudent immatrikuliert. Er bestand am 5. Mai 1803 die theologische Prüfung in Greifswald. Danach war er mehrere Jahre als Privatlehrer und Erzieher auf Rügen tätig. Am 1. November 1810 wurde er Konrektor der Greifswalder Stadtschule. Er wurde 1813 als Pfarrer der St. Jakobi-Kirche nach Stralsund berufen, übernahm ab 1819 gleichzeitig die Aufgaben als Konsistorial- und Schulrat und war Leiter der Regierungsschulbehörde. 1824 wurde ihm der Ehrendoktor der Theologie in Greifswald verliehen. Mohnike war zeitlebens befreundet mit seinem Landsmann Ernst Moritz Arndt (1769–1860) sowie mit dem Naturphilosophen und Jenaer Kommilitonen Gotthilf Heinrich von Schubert, mit denen er einen regen Briefwechsel pflegte.
In Grimmen und Stralsund (Gottlieb-Mohnike-Straße) sind Straßen nach ihm benannt.
Werke
Mohnike übersetzte und vermittelte u. a. zahlreiche ältere und neuere skandinavische Texte, u. a. Werke von Esaias Tegnér und die altisländische Färingersaga sowie die Heimskringla. Er gilt als einer der Begründer der Skandinavistik. Von ihm stammen zahlreiche Studien zu der Literatur der Römer und Griechen, zur Pommerschen Geschichte und Kirchengeschichte und zur Hymnologie. Er gab die "Klagen gegen Wedeg Loetz und dessen Sohn Henning", ein poetisches Frühwerk des Ulrich von Hutten von 1509, in einer kommentierten lateinisch-deutschen Ausgabe heraus (Greifswald 1816).
Familie
Am 9. November 1810 heiratete er Karoline von Stucker (1789 - 1849), Tochter des Stadtphysikus in Grimmen, Dr. Johann Philipp von Stucker und der Eleonore Billroth. Aus der Ehe gingen 9 Kinder hervor, u. a. der Arzt Otto Gottlieb Mohnike (1814 - 1887), der sich vor allem auf dem Gebiet der flächendeckenden Pockenschutzimpfung in Japan einen Namen machte, sowie die ebenfalls als Schriftstellerin und Übersetzerin tätige Selma Mohnike (1828 - 1878).
Literatur
- Detlef Brennecke: Tegnér in Deutschland; Eine Studie zu d. Übersetzungen Amalie von Helvigs u. Gottlieb Mohnikes. Heidelberg 1975.
- Adolf Häckermann: Mohnike, Gottlieb. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 22, Duncker & Humblot, Leipzig 1885, S. 62–64.
- F. L. Hoffmann: Gottlieb Mohnike. In: Serapeum: Zeitschrift für Bibliothekswissenschaften, Handschriftenkunde und ältere Literatur (Emil Wilhelm Robert Neumann, Herausgeber), 30. Jahrgang, Nr. 19, Leipzig, 15. Oktober 1869, S. 300–302 (online); Fortsetzung in: Nr. 20, Leipzig, 31. Oktober 1869, S. 305–312 (online).
- Erika Wiehe: Gottlieb Mohnike als Vermittler und Übersetzer nordischer Literatur. Greifswald 1934.
Weblinks
- Literatur von und über Gottlieb Mohnike im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek und auf anderen Websites (unvollständig!)
- Literatur über Gottlieb Mohnike in der Landesbibliographie MV
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