Grimmen

Grimmen
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Grimmen
Grimmen
Deutschlandkarte, Position der Stadt Grimmen hervorgehoben
54.1113.0413888888899
Basisdaten
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis: Vorpommern-Rügen
Höhe: 9 m ü. NN
Fläche: 50,29 km²
Einwohner:

10.399 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 207 Einwohner je km²
Postleitzahl: 18507
Vorwahl: 038326
Kfz-Kennzeichen: NVP
Gemeindeschlüssel: 13 0 73 035
Stadtgliederung: 12 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Markt 1
18507 Grimmen
Webpräsenz: www.grimmen.de
Bürgermeister: Benno Rüster (CDU)
Lage der Stadt Grimmen im Landkreis Vorpommern-Rügen
Rostock Landkreis Mecklenburgische Seenplatte Landkreis Rostock Landkreis Vorpommern-Greifswald Landkreis Vorpommern-Greifswald Landkreis Vorpommern-Greifswald Altenpleen Groß Mohrdorf Groß Mohrdorf Groß Mohrdorf Klausdorf (bei Stralsund) Kramerhof Preetz (bei Stralsund) Prohn Bartelshagen II b. Barth Barth Divitz-Spoldershagen Fuhlendorf (Vorpommern) Fuhlendorf (Vorpommern) Fuhlendorf (Vorpommern) Fuhlendorf (Vorpommern) Karnin (Nordvorpommern) Kenz-Küstrow Löbnitz (Vorpommern) Lüdershagen Pruchten Saal (Vorpommern) Trinwillershagen Bergen auf Rügen Buschvitz Garz/Rügen Gustow Lietzow Parchtitz Patzig Poseritz Ralswiek Rappin Sehlen Ahrenshoop Born a. Darß Dierhagen Prerow Wieck a. Darß Wustrow (Fischland) Franzburg Glewitz Gremersdorf-Buchholz Millienhagen-Oebelitz Papenhagen Richtenberg Splietsdorf Velgast Weitenhagen (Nordvorpommern) Wendisch Baggendorf Elmenhorst (Nordvorpommern) Sundhagen Wittenhagen Baabe Gager Göhren (Rügen) Lancken-Granitz Middelhagen Sellin Thiessow Zirkow Groß Kordshagen Jakobsdorf Kummerow (bei Stralsund) Lüssow (bei Stralsund) Lüssow (bei Stralsund) Neu Bartelshagen Niepars Pantelitz Steinhagen (Vorpommern) Wendorf Zarrendorf Altenkirchen (Rügen) Breege Dranske Glowe Lohme Putgarten Sagard Wiek (Rügen) Bad Sülze Dettmannsdorf Deyelsdorf Drechow Eixen Grammendorf Gransebieth Hugoldsdorf Lindholz Tribsees Ahrenshagen-Daskow Schlemmin Ribnitz-Damgarten Semlow Altefähr Dreschvitz Dreschvitz Gingst Hiddensee Kluis Neuenkirchen (Rügen) Neuenkirchen (Rügen) Rambin Samtens Schaprode Schaprode Trent (Rügen) Ummanz (Gemeinde) Ummanz (Gemeinde) Ummanz (Gemeinde) Binz Grimmen Marlow Putbus Putbus Sassnitz Stralsund Stralsund Süderholz Zingst Zingst ZingstKarte
Über dieses Bild

Grimmen ist eine Stadt im Landkreis Vorpommern-Rügen in Mecklenburg-Vorpommern. Die Stadt ist eines der 18 Mittelzentren des Landes.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Die Stadt Grimmen befindet sich im südlichen Teil des Landkreises Vorpommern-Rügen und liegt am Fluss Trebel. Grimmen ist knapp 30 km südlich von der Hansestadt Stralsund und 30 km westlich von der Hansestadt Greifswald entfernt. An der Stadt vorbei verlaufen ferner die Eisenbahnstrecke Stralsund – DemminNeubrandenburgNeustrelitz, die Bundesstraße 194 und die Bundesautobahn 20.

Das Gebiet der ehemaligen Kreisstadt des Landkreises Nordvorpommern wird im Westen vom Amt Franzburg-Richtenberg, im Norden vom Amt Miltzow und im Süden und Osten von der Gemeinde Süderholz begrenzt.

Stadtgliederung

Die Stadt umfasst folgende Ortsteile:

  • Appelshof
  • Gerlachsruh
  • Grellenberg
  • Grimmen
  • Groß Lehmhagen
  • Heidebrink
  • Hohenwarth
  • Hohenwieden
  • Jessin
  • Klein Lehmhagen
  • Stoltenhagen
  • Vietlipp

Nachbargemeinden

Im Uhrzeigersinn, von Norden beginnend:

Wittenhagen, Sundhagen, Süderholz, Wendisch Baggendorf, Splietsdorf, Papenhagen

Geschichte

Name

Der Name der einst slawischen Stadt lautete um 1220 Grimme und er wandelte sich nur sehr wenig, so 1272 in Grymme, 1279 in Grimmenn, dann schon 1325 in das heutige Grimmen und 1349 auch in Grymmen. In dem altpolabischen Flurnamen steckt das Substantiv grim, was als Fläche umgeben von nassen Wiesen übersetzt werden könnte.

Mittelalter

Stadtplan von Grimmen im Jahr 1761

Vom 9. bis zum 10. Jahrhundert wanderten in die Region um Grimmen die slawischen Lutizen ein, nachdem die dort siedelnde germanische Bevölkerung abgewandert war. Die ersten urkundlichen Hinweise auf slawische (wendische) Siedlungen im Bereich der Stadt Grimmen lassen sich auf das Jahr 1220 datieren.

Vermutlich nach 1250 gründeten zugewanderte Handelsleute und Handwerker aus Niedersachsen, Westfalen und vom Niederrhein den Ort Grimmen und legten planmäßig ein rasterförmiges Straßennetz an. Die erste urkundliche Erwähnung Grimmens gab es im Jahre 1267. Als Gründungsdatum der Stadt gilt jedoch heute die Ansiedlung des Vogts Berthold. Dieser kam als Vertreter der Landesfürsten im Jahre 1287 ins Gebiet der heutigen Stadt Grimmen. Dies beweist, dass Grimmen zu dieser Zeit bereits das Lübische Stadtrecht innehatte. Die tatsächliche Verleihungsurkunde ist heute jedoch nicht mehr vorhanden. Dementsprechend wurde 1987 das 700-jährige Bestehen der Stadt Grimmen gefeiert. 1305 wurde Grimme als stad genannt und 1306 existieren der Rat der Stadt und das Schloss.

1278 gehörte Grimmen noch zum Bistum Schwerin und ein Ritter Arnold gebot über den Ort. Kurz darauf überließ der Bischof Grimmen dem Rügenfürst Wizlaw II. und sein Stadtvogt Berthold führt zusammen mit dem städtischen Rat die Stadt. 1325 – nach dem Tode des letzten Rügenfürsten – kam Grimmen bis 1648 zum Herzogtum Pommern.

Der Bau der Stadtbefestigung erfolgte ab etwa 1264 und hauptsächlich im 14. Jahrhundert von 1320 bis 1340. Die noch vorhandenen drei Tortürme stammen aus dem 15. Jahrhundert.

Die Stadtkirche St. Marien ist eine frühgotische Hallenkirche aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts (1275). Auch das Rathaus wurde schon ab 1400 erbaut und 1402 wird ein erster Jahrmarkt erwähnt. Die Alte Schule stammt aus dem 15. Jahrhundert.

Die mittelalterlichen Straßen lagen – wie man archäologisch im Jahr 2000 feststellte – etwa 1,20 bis 2,00 m unter dem heutigen Straßenniveau. Nachgewiesen wurden Straßen aus Holzbohlen (13. Jahrhundert) und Feldsteinpflaster (14. Jahrhundert). Auch quer zur Fahrtrichtung liegende Wasserleitungen aus dieser Zeit konnten nachgewiesen werden.

16. bis 19. Jahrhundert

1536 erreichte die Reformation Grimmen und setzte sich in Pommern durch (1534, Landtag von Treptow an der Rega). 1546 stiftete Herzog Philipp I. von Pommern-Wolgast der Stadt drei „Buden“ in der Schulstraße für die Versorgung der Armen sowie die Ziegelei, die Schlossmühle und eine Wassermühle.

Während des Dreißigjährigen Krieges wurde die Stadt mehrfach geplündert u. a. von den Truppen Wallensteins (1627). 1630 und 1632 kamen auch noch große Stadtbrände hinzu. 1631 eroberten die Schweden die Stadt. Es schlossen sich 1637 schwedische Plünderungen an. Grimmen gehörte in der Folgezeit und formell ab 1648 (Westfälischer Friede) zum Königreich Schweden. In den Jahren 1695 bis 1697 fanden unter dem damaligen Bürgermeister Johannes Flittner grausame Hexenverfolgungen statt. Dabei wurden mindestens sieben vermeintliche Hexen hingerichtet.

1757 verwüstete wieder ein Stadtbrand den halben Ort. Im selben Jahr wurde bis 1759 Grimmen im Siebenjährigen Krieg von den Preußen besetzt. 1797 wurde nahezu die gesamte Stadt Opfer eines Großfeuers, das in einer Schmiede der Stadt ausbrach. Drei Jahre später, im Jahre 1800 besuchte der schwedische König Gustav Adolf IV. Grimmen und residierte während dieser Zeit im sogenannten Königshaus. 1807 besetzten die Franzosen im Vierten Koalitionskrieg gegen Preußen, Russland und Sachsen die Stadt und zerstörten Bereiche.

In der Schlussakte des Wiener Kongresses von 1815 wurde festgelegt, dass Schwedisch Pommern und somit Grimmen zu Preußen gehört. Ein Jahr später wurde Grimmen durch eine Verwaltungsreform zur Kreisstadt und erhält 1829 das Landratsamt.

1825 wurde die Stadtmauer abgetragen. 1838 nimmt das Amtsgericht in Grimmen in einem Neubau seine Arbeit auf. Im Jahre 1853 wurde die Stadt von der Cholera heimgesucht. 1878 erhält Grimmen einen Eisenbahnanschluss.

Im 19. Jahrhundert wuchs Grimmen über den durch die beseitigten Befestigungsanlagen gekennzeichneten Stadtkern hinaus und es entstanden vor dem Greifswalder Tor die Greifswalder Vorstadt sowie am Ende des 19. Jahrhunderts vor dem Mühlentor in Richtung des Bahnhofs neue Siedlungen. Südlich der Altstadt wurde der Stadtpark angelegt. 1898 war die Einweihung des Postgebäudes.

Neuere Geschichte

In der Zeit des Nationalsozialismus wurde der kleine Jüdische Friedhof am Rande der Karlstraße beim Novemberpogrom 1938 geschändet, und seit 1945 wurde er überbaut. Kein Zeichen des Gedenkens erinnert an die jüdischen Opfer der Shoa aus Grimmen.

Am Ende des 2. Weltkriegs wurde Grimmen im April 1945 kampflos an die vorrückende Rote Armee übergeben.

Grimmen war bis 1952 Kreisstadt des Landkreises Grimmen und gehörte bis 1994 als Kreisstadt zum Kreis Grimmen im Bezirk Rostock. Seit 1990 gehört die Stadt zum Land Mecklenburg-Vorpommern.

Ab den 1960er Jahre entstanden zahlreiche neue Fabriken und landwirtschaftliche Betriebe, die eine kurze wirtschaftliche Blüte einleiteten. Hierzu zählt unter anderem der VEB Erdöl/Erdgas, welcher 1962 gegründet wurde, nach dem Arbeiter im Jahr zuvor in der Nähe der Stadt bei einer Bohrung im Zechstein in 2300 m Tiefe auf ein Erdölvorkommen gestoßen waren. Im Ergebnis wuchs die Stadtbevölkerung beständig und neue Stadtteile wurden angelegt, so zwischen 1968 bis 1985 die Großwohnsiedlung Süd-West mit 2.868 Wohnungen in Plattenbauweise.

Nach der politischen Wende wurden ab 1991 der historische Stadtkern und das Rathaus im Rahmen der Städtebauförderung grundlegend saniert; das geschlossene Stadtbild hat sich stark verbessert. 1994 wurde Grimmen Kreisstadt des aus den Landkreisen Stralsund, Grimmen und Ribnitz-Damgarten gebildeten Landkreises Nordvorpommern (NVP).

Im Jahr 1999 siedelte sich im Ortsteil Hohenwieden eine SOS-Dorfgemeinschaft an. Der Komplex, der neben mehreren betreuten Wohngemeinschaften auch eine große Werkstatt umfasst, bietet Menschen mit Lernbeeinträchtigungen einen Platz zum Leben und Arbeiten. Neben der SOS-Dorfgemeinschaft Hohenroth bei Würzburg und dem SOS-Hof Bockum bei Lüneburg, ist Hohenwieden erst die dritte Einrichtung des SOS-Kinderdorf e.V. dieser Art in Deutschland.[2]

Eingemeindungen

Jessin wurde am 1. Juli 1950 nach Grimmen eingemeindet, am 1. Januar 1956 wieder ausgegliedert und am 1. Oktober 1961 wiederum eingegliedert.[3] Seit dem 1. Januar 2004 gehört die Gemeinde Stoltenhagen zur Stadt Grimmen.[4] Damit hat die Stadt Grimmen weitere fünf Ortsteile dazubekommen.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1600 1.000
1712 850
1800 1.840
1900 3.616
1946 8.298
1990 14.242
1993 13.376
2000 11.585
2006 11.032
2008 10.655
2009 10.419
2010 10.399

Religion

In Grimmen gibt es vier christliche Gemeinden; die zu der Pommerschen Evangelischen Kirche gehörende Gemeinde St. Marien mit der frühgotischen Hallenkirche im Stadtkern von Grimmen, der St. Marienkirche[5], die Katholische Kirche St. Jakobus, die zur Pfarrei Maria Rosenkranzkönigin in Demmin gehört, die der Neuapostolischen Kirche sowie die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde (Baptisten).

Politik

Stadtvertretung

Nach der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 hat die Stadtvertretung – die gesetzliche Mitgliederzahl beträgt 25 – folgende Zusammensetzung[6]:

Partei Stimmen Sitze
CDU 6.258 14
Die Linke 2.878 6
SPD 868 2
FDP 402 1
NPD 348 1
B 90/Die Grünen 293 1
Einzelbewerber Dillner 216 0
Einzelbewerber Peschuk 118 0
Zusammen 11.381 25

Bürgermeister

Bürgermeister ist seit 2001 Benno Rüster (CDU).

Siehe: Liste der Bürgermeister von Grimmen

Wappen

Das Wappen wurde 1865 vom Magistrat der Stadt festgelegt und unter der Nr. 202 der Wappenrolle von Mecklenburg-Vorpommern registriert.

Blasonierung: „In Silber ein schwebender, vierstufiger roter Mauergiebel aus dem ein schwarzer Greif mit goldener Bewehrung aufwächst.“

Das Wappen wurde 1998 von dem Weimarer Michael Zapfe neu gezeichnet.

Flagge

Die Flagge der Stadt besteht aus silbernem (weißem) Tuch und ist in der Mitte mit den Figuren des Stadtwappens in flaggengerechter Tingierung belegt. Die Länge des Flaggentuchs verhält sich zur Höhe wie 5:3.

Städtepartnerschaften

Die Stadt Grimmen pflegt Partnerschaften mit fünf Städten aus Frankreich, Polen, Niedersachsen und Schweden. Die Partnerstädte sind Chateaulin, Czaplinek (Tempelburg), Kamien Pomorski (Cammin) und Staffanstorp. In Deutschland ist die Partnerstadt Osterholz-Scharmbeck.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Stadtkern

St. Marien
Mühlentor
Wasserturm
Rathaus

Die historische Altstadt mit dem rasterförmigen Straßennetz in einem ovalen Stadtgrundriss ist als ganzes eine bemerkenswerte mittelalterliche Stadtanlage mit 72 Einzeldenkmalen (2001).

Bauwerke

  • Die Pfarrkirche St. Marien wurde als frühgotischer Backsteinbau mit Feldsteinsockel ab 1267 erbaut. Die ursprünglich dreischiffige Hallenkirche mit 5 Jochen wurde im 15. Jahrhundert ergänzt mit dem dreischiffigen Hallenchor. Die reich geschnitzte Kanzel stammt von 1707, das Zunftgestühl von 1586. Teilsanierungen erfolgten innen 1976/77, am Dach 1986, an der Orgel 1982 und 1992, an Halle und Turm ab 1993.
  • Die drei quadratischen Stadttore der Backsteingotik:
    • das Stralsunder Tor wurde vermutlich um 1320 errichtet und erhielt im 15. Jahrhundert einen zinnenbekrönten Staffelgiebel.
    • das Mühlentor (auch Tribseeser Tor) trägt seinen Namen nach einer einstmals dort befindlichen Wassermühle. Es handelt sich um einen frühgotischen Backsteinbau mit einer Höhe von 24,8 Metern. Der Baubeginn wird um 1325 geschätzt, ein Umbau mit Blendgiebeln erfolgte gegen 1460. An den Torseiten ist noch heute der Ansatz der Stadtmauer zu erkennen. Von 1985-1987 wurde das Tor restauriert. Seitdem befindet sich in dem Tor sowie in dem südlich angrenzenden Gebäude das Grimmener Heimatmuseum.
    • das Greifswalder Tor (vermutlich um 1350 bis 1400), nach der Zerstörung um 1800 durch einen Blitzschlag unvollständig wieder aufgebaut. Das Tor trug zeitweilig auch den Namen "Loitzer Tor", da es am mittelalterlichen Hanseweg von Loitz nach Stralsund lag. Dieser Hanseweg führte durch Grimmen zum Stralsunder Tor hinaus. Nördlich des Tores ist ein letztes freistehendes Stück der Stadtmauer zu sehen.
  • Nahe dem Greifswalder Tor befindet sich der 1933 errichtete Wasserturm der Stadt. Er steht auf dem so genannten "Schloßberg", auf dem ein 1306 erstmalig erwähntes Gebäude stand, welches als Residenz der Vögte und Amtleute des Landesfürsten diente. Bei Ausgrabungen wurden Fundamente eines größeren Gebäudes gefunden - vermutlich ein 1637 niedergebranntes Haupthaus. Unmittelbar am Wasserturm wurden weiterhin Reste eines gotischen Torbogens gefunden. Bislang ist nicht bekannt, ob es sich dabei um ein Teil des bis zum 18. Jahrhunderts stehenden Schlossturms handelt.
  • Das Grimmer Rathaus, um 1400 im gotischen Stil erbaut mit drei spitzbogigen Arkaden, einem siebenteiligen verziertem Staffelgiebel sowie einem achteckigen Türmchen mit einer im 17. Jahrhundert ergänzten barocken Haube.
  • Das backsteinsichtige Haus 3 der Stadtverwaltung von 1909/1912 in der Buddeliner Straße neben dem Rathaus zeigt den typischen Stil der Jahrhundertwendebauten um 1900.
  • Die „Alte Schule“ westlich der Marienkirche ist ein spätgotischer Backsteinbau.
  • Bemerkenswert sind einige Häuser wie das Fachwerkhaus Norderhinterstraße 11, das Pfarrhaus von 1738 in der Domstraße 7, die Schule von 1848, das Kaufhaus Mühlenstraße 8 von 1910.
  • Erwähnenswert ist das Gymnasium Grimmen, das 1993 erbaut wurde.

Parks

  • Grimmen besitzt einen Tierpark, in dem über 250 Tiere aus 50 verschiedenen Arten besichtigt werden können. Der Park wurde 1957 eröffnet und ist durch eine große Vielfalt an Pflanzen und Grünflächen gekennzeichnet.
  • Eine weitere städtische Grünanlage, der Volkspark, befindet sich in der Nähe des Bahnhofs. Er beherbergt seit 2010 den Erlebnispark "Land der Riesen".

Denkmäler

Gedenkstein für Sowjetsoldaten
  • Das ehemalige bronzene Standbild des Reichskanzlers Fürst Otto von Bismarck stand von 1902 bis zum Zweiten Weltkrieg in den Friedhofsanlagen. Entwurf: Bildhauer Cuno von Uechtritz-Steinkirch; Herstellung: Kunstgießerei Lauchhammer-Werk.
  • Gedenktafel am Verwaltungsgebäude für die 1697 als Hexe verbrannte Anna Kröger. Die letzte Frau, die in Grimmen als Hexe angeklagt und hingerichtet wurde.
  • Skulpturengruppe Baggus Speckin von 2001
  • Ehrenmal von 1968 in der Bahnhofstraße für die Opfer des Faschismus
  • Sowjetischer Ehrenfriedhof an der Bahnhofstraße für 16 sowjetische Soldaten
  • Karl Marx-Denkmal an der Bahnhofstraße
  • Opfergedenkstein zu Ehren der gefallenen deutschen Soldaten der Kriege von 1864, 1866 und 1870/71.

Museen

  • Heimatmuseum Grimmen „Im Mühlentor“

Wirtschaft und Infrastruktur

Unternehmen

  • Die BEKRU-Werke wurden 1991 als Hersteller von Fenster, Türen und Bauelementen gegründet.
  • Die e.dis-Energie richtete 1996 sein Regionalzentrum in Grimmen ein.
  • Die Firma Guts-Gold siedelte sich 2001 an und wird mit 230 Arbeitsplätzen (Stand 2001) zweitgrößter Arbeitgeber im Ort.
  • Das Unternehmen IBC Solar betreibt seit 2010 ein großes Solarkraftwerk in Grimmen. Der dazugehörige 19 Hektar große Photovoltaik-Solarpark erstreckt sich über einen Teil der ehemaligen Tonhalde der Stadt und ist dafür ausgerichtet 2.200 Haushalte mit erneuerbarer Energie zu versorgen.
  • Die Conergy AG errichtet bis Ende 2011 eine zweiten Solarpark mit einer geplanten Leistung von 8,2 Megawatt. Erneuerbarer Strom für rund 3000 Haushalte.

Bildungseinrichtungen

Die Stadt besitzt mit der Theodor-Neubauer-Grundschule und der Karl-Friedrich-Wilhelm-Wander-Grundschule zwei Bildungseinrichtungen der Primarstufe sowie mit der Regionalen Schule Robert Koch und dem Gymnasium Grimmen zwei weiterführende Einrichtungen mit teils großem Einzugsgebiet. Des Weiteren haben eine Allgemeine Förderschule für Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf im Bereich des Lernens, eine Berufliche Schule, eine Musikschule und eine Kreisvolkshochschule ihren Sitz in der Stadt.

Sport

Grimmen hat Sportvereine in den Bereichen Handball, Fußball, Volleyball, Leichtathletik, Kegeln und Judo.

  • Der HSV Grimmen wurde 1992 als Handballverein gegründet. Sein größter Erfolg war 2007 der Aufstieg der 1. Männermannschaft in die Regionalliga Nordost. Die Saison 2010/2011 beendete das Team als Vizemeister der Landesliga Mecklenburg-Vorpommern. Die männliche A-Jugend des HSV Grimmen ist mit sieben Titeln seit 1998 Rekord-Landesmeister des Verbandes Mecklenburg-Vorpommern.
  • Der Grimmener SV wurde 1992 gegründet. Er entstand aus den Vereinen BSG Einheit Grimmen, VEB Bau Grimmen und BSG Erdöl Erdgas Grimmen. Stärkste Sektion ist die Abteilung Fußball. Deren 1. Herrenmannschaft spielt seit dem Aufstieg in der Saison 2010/2011 in der Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommern. Beim Volleyball bestreitet die 1. Herrenmannschaft die Saison 2010/2011 in der Landesliga Ost (MV). Die Damenmannschaft startet in der Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommern.
  • Der 2004 gegründete Fußballverein SV Traktor Stoltenhagen trägt seine Punktspiele in der Kreisliga Nordvorpommern/Rügen aus.
  • Der KSV Grimmen und seine Sektion Judo haben seit der Vereinsgründung im Jahr 2005 durch zahlreiche Wettbewerbserfolge landesweite Bedeutung erlangt. Derzeit hat der Verein knapp 100 Mitglieder. (Stand 2011)

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Persönlichkeiten, die in Grimmen oder seinen heutigen Ortsteilen lebten und wirkten

  • Philipp Jakob von Balthasar (1726–1807), Theologe, Pastor und Kirchenhistoriker
  • Wilhelm Kirchhoff (1800–1861), Jurist, Dichter und langjähriger Bürgermeister der Stadt Grimmen
  • Gustav von Hagenow (1813–1876), Jurist, Landrat des Landkreises Grimmen und Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung
  • Bernhard Hinrichs (1819–unbek.) war Gutsbesitzer und Mitglied des Konstituierenden Reichstags des Norddeutschen Bundes
  • Arthur Becker (1862-1933) Politiker (SPD), Gutsbesitzer und Landwirt
  • Otto Waterstradt (1888–1972), Bürgermeister und Museumsgründer in Grimmen
  • Walther Koß (1904-1945) Schriftleiter der Grimmener Kreiszeitung, ehrenamtlicher Archivpfleger und Heimatforscher
  • Harry Glawe (* 1953), Politiker (CDU), Mitglied des Landtages von Mecklenburg-Vorpommern und Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion

Literatur

  • Gustav Kratz: Die Städte der Provinz Pommern - Abriß ihrer Geschichte, zumeist nach Urkunden. Berlin 1865, S. 225-229 (Volltext)
  • Erhard Grohmann: Grimmen in alten Ansichten (Band 1 und Band 2). Europäische Bibliothek Verlag, Zaltbommel / NL, ISBN 90-288-6581-0
  • BIG-Städtebau: Grimmen - 10 Jahre Stadterneuerung, 2001, Stralsund
  • Grimmen, Stadt-Bild-Verlag, Leipzig, 2009, ISBN 978-3-942146-00-5

Weblinks

 Commons: Grimmen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Verweise

  1. Mecklenburg-Vorpommern Statistisches Amt – Bevölkerungsentwicklung der Kreise und Gemeinden 2010 (PDF; 522 KB) (Hilfe dazu)
  2. Homepage SOS-Dorfgemeinschaft Grimmen
  3. Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
  4. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2004
  5. Die Kirche gehört zum Kirchenkreis Demmin, siehe St. Marienkirche in Grimmen
  6. Ergebnisse der Gemeindewahl

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