Alfons Pawelczyk

Alfons Pawelczyk

Alfons Pawelczyk (* 26. Februar 1933 in Parnow, Kreis Köslin) ist ein deutscher Politiker (SPD). Er war Innensenator und zeitweise Zweiter Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg, sowie in der 6. bis 9. Wahlperiode Abgeordneter des Deutschen Bundestages.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach der Flucht erreichte er einen Realschulabschluss im Internat Schloss Plön und absolvierte 1951–1952 eine Ausbildung im Bergbau, Hoch- und Tiefbau. Nach dem Dienst in der Bereitschaftspolizei Berlin 1952–1956 war er seit Januar 1956 Berufssoldat der Bundeswehr und wurde bis zum Major befördert. Er wurde in den einstweiligen Ruhestand versetzt wegen der Übernahme des Mandats. Er erhielt eine weitere Beförderung zum Oberstleutnant der Reserve. Er schrieb Veröffentlichungen zu Themen aus dem Bereich Sicherheit und Verteidigungspolitik.

Politik

In der 6.–9. Wahlperiode saß Pawelczyk für den Wahlkreis Hamburg-Wandsbek im Deutschen Bundestag. Er wurde Vorsitzender des Unterausschusses Abrüstung und trat wegen der damaligen Bedrohung Deutschlands und Westeuropas durch sowjetische Mittelstreckenraketen nachdrücklich für den sogenannten NATO-Doppelbeschluss als Mittel außen- und sicherheitspolitischen Drucks auf Moskau ein, in dessen Spätfolge die beiden Supermächte am Ende tatsächlich die sogenannte „Doppelte Nullösung“ vereinbarten. In dieser Haltung ließ er sich auch nicht irre machen, als die SPD nach dem Ende der Regierungszeit des Bundeskanzlers Helmut Schmidt, des Urhebers des Doppelbeschlusses, von dessen Außen- und Sicherheitspolitik abrückte. Vom 26. November 1980 bis zum 13. Juni 1984 war Alfons Pawelczyk Innensenator der Freien und Hansestadt Hamburg, zunächst beim Ersten Bürgermeister Hans-Ulrich Klose und nach dessen Rücktritt 1981 bei Klaus von Dohnanyi. In einer neuen Geschäftsverteilung entsandte der Senat Pawelczyk am 13. Juni 1984 als Bevollmächtigten Hamburgs zum Bund und wählte ihn gleichzeitig als Nachfolger von Helga Elstner zum Zweiten Bürgermeister. Nachdem sein Nachfolger im Innenressort Rolf Lange in der Folge des sogenannten „Hamburger Kessels“ zurücktreten musste, wurde er neben seinen Ämtern als Bevollmächtigter beim Bund und als Zweiter Bürgermeister nochmals vom 7. August 1986 bis zum 2. September 1987 in die Innenberthörde entsandt. Nach Bildung der sozialliberalen Koalition in Hamburg am 2. September 1987 blieb ihm lediglich noch das Amt des Bevollmächtigten beim Bund. Unmittelbar nach der Rücktrittsankündigung Bürgermeister von Dohnanyis 1988 erklärte auch Alfons Pawelczyk zum 31. Mai 1988 seinen Abschied von der Politik.

Pawelczyk begründete die sogenannte Fachdirektion 65 der Hamburger Polizei zur Bekämpfung der Organisierten Kriminalität, die zu dem Zeitpunkt bundesweit einmalig war.[1]

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Hans Jakob Ginsburg: Politik, Pistolen und Polizisten. In: Die Zeit, Nr. 33/1988]

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Pawelczyk — ist der Name folgender Personen: Alfons Pawelczyk (* 1933), deutscher Politiker James Anthony Pawelczyk (* 1960), US amerikanischer Astronaut Pawełczyk ist der Name von: Irena Pawełczyk (* 1934), frühere polnische Rennrodlerin …   Deutsch Wikipedia

  • Bundestagswahlkreis Hamburg V — Wahlkreis 23: Hamburg Wandsbek Land Deutschland Bundesland Hamburg Wahlkrei …   Deutsch Wikipedia

  • Bundestagswahlkreis Wandsbek — Wahlkreis 23: Hamburg Wandsbek Land Deutschland Bundesland Hamburg Wahlkrei …   Deutsch Wikipedia

  • Senat von Dohnanyi II — Der Senat von Dohnanyi II bildete vom 2. Februar 1983 bis zum 20. Januar 1987 die Hamburger Landesregierung. Amt Name Partei Erster Bürgermeister Klaus von Dohnanyi SPD Zweiter Bürgermeister Helga Elstner bis 13. Juni 1984 Alfons Pawelczyk SPD …   Deutsch Wikipedia

  • Hausbesetzungen in Hamburg — Besetzung des ehemaligen Finanzamts Altona am 23. April 2011 Hausbesetzungen in Hamburg finden seit Anfang der 1970er Jahre in unterschiedlicher Form und aus verschiedenen Beweggründen statt. Wie in anderen Städten auch, ist die Hauptmotivation… …   Deutsch Wikipedia

  • Bundestagswahlkreis Hamburg-Wandsbek — Wahlkreis 23: Hamburg Wandsbek Staat Deutschland Bundesland …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Pas–Paz — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Senat von Dohnanyi III — Der Senat von Dohnanyi III bildete vom 20. Januar bis zum 2. September 1987 die Hamburger Landesregierung. Ab dem 24. März war er nur noch geschäftsführend im Amt. Amt Name Partei Erster Bürgermeister Klaus von Dohnanyi SPD Zweiter Bürgermeister… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Mitglieder des Deutschen Bundestages (9. Wahlperiode) — Diese Liste gibt einen Überblick über alle Mitglieder des Deutschen Bundestages der 9. Wahlperiode (1980–1983). Zusammensetzung Nach der Bundestagswahl 1980 setzte sich der Deutsche Bundestag wie folgt zusammen: Fraktion Beginn der… …   Deutsch Wikipedia

  • Dirk Nockemann — (* 5. Mai 1958 in Hagen) ist ein deutscher Politiker in wechselnden Parteien (SPD, PRO, CDU, ZENTRUM). In seiner Jugend war er bei der SPD und den Jusos aktiv. Im Jahre 2000 schloss er sich der neu gegründeten Partei Rechtsstaatlicher Offensive… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”