- Graz Andritz
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12. Grazer Stadtbezirk Karte Basisdaten Name Andritz Fläche 18,46 km² Einwohner 17.660 (1. Jänner 2008) Postleitzahl 8010, 8042, 8043,
8044, 8045, 8046, 8054Bezirksvorsteher Andritz (slawisch jendrica – „schnell fließendes Wasser“) ist der 12. Grazer Stadtbezirk. Er liegt im Norden von Graz und besteht aus den alten Dörfern Oberandritz, Unterandritz und St. Veit sowie der Streusiedlung Neustift.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das Gebiet des heutigen Bezirks Andritz war schon zur Römerzeit besiedelt. Ein Friedhof aus spätrömischer Zeit lag in Weinzödl. Der Name Andritz wird 1265 erstmals urkundlich als "Endritz" erwähnt. Viele Siedlungs- und Flurnamen sind hier slawischen Ursprungs: Gabriach (von Gabraw) alter Name für St.Veit, Weinitzen (von vinica); Zapuden, Schuritz, Glim und Rannach.[1]
Die alten Bauerndörfer änderten ihre Charakteristik, als 1852 Josef Körösi eine Eisengießerei und eine Maschinenfabrik ansiedelte (Maschinenfabrik Andritz AG, heute Andritz AG). 1913 folgte die Papierfabrik Kranz, die aus einer seit 1790 bestehenden Papiermühle hervorgeht. Diese wurde 1939 von der Industriellenfamilie Arland übernommen und hatte bis 1990 Bestand.
Auch Andritz wurde 1850 eine selbstständige Gemeinde, kam aber gemeinsam mit St. Veit und dem südlichen Teil von Weinitzen 1938 zu Graz. Mit der Eingemeindung wurde auch ein neuer Name eingeführt (Graz Nord). 1946 wurden durch einen Gemeinderatsbeschluss die heutigen Bezirksgrenzen und der heutige Name Andritz festgelegt.[2]
Neben der alten Pfarre in St. Veit entstand 1961 ein weiteres religiöses Zentrum in Andritz mit einem modernen Kirchenbau (Pfarre zur heiligen Familie).[3]
Sowohl der Quelle bei St. Ulrich im Süden als auch der Quelle in Andritz-Ursprung (welche im Norden in Stattegg, also knapp außerhalb von Graz liegt) wurden seit alters her Heilkräfte zugeschrieben.
Bauwerke
- Kirche St. Veit
- Schloss St. Gotthard: Alter Gutshof namens „Weinzierl“ (= Bezeichnung für Hilfsarbeiter im Weingarten) an der nördlichen Stadtausfahrt von Graz. Erstmals erwähnt 1147 als dem Stift Rein gehörig, dann von den Stubenbergern verwaltet, wird er 1386 vom Stift St. Lambrecht erworben. 1532 von den Türken zerstört, wird er 1659 einschließlich einer Kirche wieder errichtet und erhält nun den Namen St. Gotthard. Das eigentliche Schloss St. Gotthard wurde nach Plänen des Baumeisters Domenico Sciassia, der auch die Wallfahrtskirche Mariazell erbaute, zwischen 1654 und 1659 neuerbaut.[4] Am 23. Juni 1660 besuchte Kaiser Leopold I. (HRR) St. Gotthard, 1673 machte er nochmals hier Station.[1] 1786 ging es in Staatsbesitz über. 1808 wurde die Kirche gesprengt und das Material zum Bau einer Gastwirtschaft und zur Verbesserung einer Straße verwendet, kümmerliche Reste blieben erhalten, so die Glocken, die heute im Turm der Pfarrkirche St. Veit hängen.[1] Seither ist das Schloss im Privatbesitz mit einigen rasch wechselnden Besitzern. 1870 war es im Besitz des Freiherrn Ecker-Eckhofen[5] und wurde bis in die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg als Schloss Eckhofen bezeichnet, heute St. Veiter Schlössl genannt, während die Bezeichnung Schloss St. Gotthard für den ehemaligen Gutshof Verwendung findet.
- Kapelle St. Ulrich: Nach der Legende soll Graf Ulrich von Gösting durch das Wasser der dortigen Quelle geheilt worden sein, worauf er eine kleine Gedenkstätte errichten ließ. 1689 wurde daraus eine Kapelle, die 1735 erweitert wurde.
Wirtschaft und Verkehr
- Andritz AG (früher Maschinenfabrik Andritz)
- zahlreiche kleine Industriebetriebe
- im Westen eine große Anzahl an Einkaufsmöglichkeiten
- einige landwirtschaftliche Flächen
- Pferdezucht und Reitställe
- Straßenbahnlinien 4 und 5 sowie an Sonn- und Feiertagen die Linie 12
- Buslinien 41, 45, 47, 52, und 53
Sonstiges
In Andritz befindet sich das Trainingszentrum des Traditionsklubs GAK. Zudem ist in Andritz der lokale SV Andritz beheimatet.
Musikalisch ist der Musikverein St.Veit - Andritz - Stattegg ein fixer Bestandteil bei Festivitäten und Veranstaltungen die in Andritz stattfinden.
Seit 2006 gibt es auch einen lokalen Basketball-Verein namens Pommes de Terre.
Einzelnachweise
- ↑ a b c Gerhard Michael Dienes: Andritz und seine Geschichte, Graz 1984.
- ↑ BIG - Bürger-Information Graz, 16. Mai 2002, S.1
- ↑ http://www.kath-kirche-graz.org/cms/content/download/1610/7334/file/Kirchenführer_Graz_Andritz.PDF
- ↑ Echo Graz Nord, Nr.30, 8.Jg., Jänner 1984.
- ↑ Das Schloss St.Gotthard
Weblinks
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