Grube Maria

Grube Maria

Grube Maria war eine 1848 von dem Bergmeister Eduard Honigmann, dem Friedensrichter Friedrich Boelling und dem Textilfabrikanten Leopold Schoeller gegründete Steinkohlenzeche auf dem Gebiet von Hoengen (heute Stadt Alsdorf im damaligen Kreis Aachen). Den Namen erhielt sie nach der Ehefrau des ersten Betriebsdirektors Eduard Honigmann. Die Grube wurde 1863 in Aachen-Höngener Berwerk-Aktiengesellschaft umfirmiert, ab 1878 von der Vereinigungsgesellschaft für Steinkohlenbau im Wurmrevier zunächst gepachtet und ab 1890 gekauft sowie ab 1907 durch Fusion vom Eschweiler Bergwerksverein (EBV) betrieben.

1853 betrug die Belegschaft der Grube 265 Mann. Die Grubenverwaltung ließ zwanzig Arbeiterwohnungen bauen, nachdem bereits einige Geschäftsleute nahe bei der Grube ihre Häuser errichtet hatten. Nach dem Namen der Grube wurde die dazugehörige erste Ansiedlung der Bergleute Mariagrube genannt. Sie lag in einem ausgedehnten Waldstück, dem Hoengener Erbwald, der Teil des Propsteier Waldes ist. Dieser Wald ist bis auf einen kleinen Rest zwischen Eschweilerstraße und Am Südpark abgeholzt. Der Name der Ortschaft wurde, wie bei Eintragungen im Grundbuchamt zu erkennen ist, ab 1876 mehr und mehr verdrängt und schließlich gänzlich in Mariadorf umbenannt.

Nördlich des Ortes kreuzen sich die beiden Bahnstrecken Herzogenrath–Alsdorf–Stolberg und Aachen Nord–Jülich. Um Verwechslungen mit dem ersten Bahnhof des Ortes Mariadorf zu vermeiden, wurde der im Kreuzungsbereich der Strecken eingerichtete zweite Bahnhof nach der Grube Maria Bahnhof Mariagrube genannt. Die Gebäude in der Nähe dieses Bahnhofes und die Zeche Maria Hauptschacht gehörten immer zu Mariadorf, waren aber durch eine Bahnlinie vom Dorf getrennt. Von US-amerikanischen Soldaten im Zweiten Weltkrieg wurde diese Gegend deshalb als eigene Ortschaft Mariagrube wahrgenommen.

1962 wurde die Förderung auf Maria eingestellt. Auf dem Gelände der vormaligen Grube Maria II befand sich bis 1992 die Maschinenhauptwerkstatt des EBV.

Weblink

50.8676476.185904

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Grube Maria Meerstern — Profil von der Grube Maria Meerstern, Auszug aus der Lagerstättenkarte des Oberbergamts Bonn 1882 Abbau von …   Deutsch Wikipedia

  • Maria (Begriffsklärung) — Maria steht für: den weiblichen Vornamen Maria die Mutter Jesu, siehe Maria (Mutter Jesu) Maria Kleophae, im Neuen Testament erwähnte Jüngerin Maria Magdalena, im Neuen Testament erwähnte Jüngerin eine Kirchenbezeichnung, siehe Liste von… …   Deutsch Wikipedia

  • Grube Sophia Jacoba — Fördergerüst von Schacht 3 (Industriedenkmal) Die Zeche Sophia Jacoba in Hückelhoven Ratheim gehörte zum Aachener Steinkohlenrevier und förderte von 1914 bis zu ihrer Stilllegung im Jahre 1997 Anthrazit Steinkohle. Sie galt ab 1960 und bis zur… …   Deutsch Wikipedia

  • Grube Adolf — Abbau von Steinkohle Abbautechnik Untertagebau Größte Tiefe 800 m Förderung/Jahr 939.705 t Betreibende Gesellschaft Eschweiler Bergwerksverein …   Deutsch Wikipedia

  • Grube Georg-Friedrich — Erster Tiefbauschacht (Glockenbergschacht) der Grube Georg Friedrich (1909) Andere Namen …   Deutsch Wikipedia

  • Grube Birkengang — Abbau von Steinkohle Abbautechnik unbekannt Flözname Großkohl Gangname Neugroßkohl Größte Tiefe 125 m …   Deutsch Wikipedia

  • Grube Berzelius — um 1880 Oben rechts: alter Schacht 2; Mitte: alte Aufbereitung; Vordergrund: Schrägaufzug Andere Name …   Deutsch Wikipedia

  • Grube Laurweg — Grube Laurweg, 1909 Die Grube Laurweg war ein Steinkohlenbergwerk in Kohlscheid im Aachener Revier im westlichen Nordrhein Westfalen. Die Grube wurde zunächst von der Vereinigungsgesellschaft für Steinkohlenbau im Wurmrevier und ab 1907 vom… …   Deutsch Wikipedia

  • Grube Carl Alexander — Abbau von Steinkohle Abbautechnik Eisenbahn Förderung/Gesamt 54 Millionen t Betreibende Gesellschaft Röchling; Sociéte des Aciéries Beschäftigte 3.600 …   Deutsch Wikipedia

  • Grube Emil Mayrisch — ehem. Grube Emil Mayrisch Die Grube Emil Mayrisch war ein nach Emil Mayrisch benanntes Steinkohlebergwerk des Eschweiler Bergwerks Vereins (EBV) in Siersdorf (Aldenhoven) in Nordrhein Westfalen im Aachener Steinkohlenrevier. Die Grube wurde vom… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”