- Gräbendorf
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Gräbendorf Gemeinde HeideseeKoordinaten: 52° 15′ N, 13° 42′ O52.24166666666713.707534Koordinaten: 52° 14′ 30″ N, 13° 42′ 27″ O Höhe: 34 m ü. NN Fläche: 38,71 km² Einwohner: 695 (30. Juni 2007) Eingemeindung: 26. Okt. 2003 Postleitzahl: 15754 Vorwahl: 033763 Gräbendorf ist ein Ortsteil der Gemeinde Heidesee im Landkreis Dahme-Spreewald im Bundesland Brandenburg.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Lage
Gräbendorf liegt ca. 25 km südöstlich der Stadtgrenze von Berlin direkt an der Bundesstraße 246, auch die Bundesstraße 179 quert die Fläche Gräbendorfs. Mit ca. 39 km2 hat es einen fast 30%igen Anteil an der Gesamtfläche der Gemeinde Heidesee. Gräbendorf ist also im Verhältnis wesentlich größer als die zehn anderen Ortsteile der Gemeinde.
Westlich von Gräbendorf liegt die Gemeinde Bestensee mit den Ortsteilen Glunzbusch und Pätz. Nördlich liegt der Ortsteil Gussow, östlich liegt der Ortsteil Prieros der Gemeinde Heidesee. Im südlichen Teil Gräbendorfs erstreckt sich das Gebiet der Dubrow.
Gräbendorf liegt innerhalb des Naturparks Dahme-Heideseen.
Siedlungsteile
- Dorfkern
- Dolgenhorst
- Buschgarten/Alte Ziegelei
- Uhlenhorst
Seen
- Frauensee
- Förstersee
- Hölzerner See
Sonstiges
- Seit der letzten Eiszeit hat Gräbendorf eine Erhebung, die die ansässigen Bauer nutzten, um dort Wein anzubauen. Daher wird diese auch heute noch "Weinberg" genannt.
- Die geplante OPAL (Ostsee-Pipeline-Anbindungsleitung) wird Gräbendorf direkt passieren
Geschichte
Frühe Geschichte
Der Siedlungsort wird 1186 erstmals genannt und im Jahre 1272 erstmals als Gemeinde urkundlich erwähnt. Bis 1301 gehörte Gräbendorf zur Niederlausitz. Dem folgte der Übergang an das Erzstift Magdeburg. 1303 ging Gräbendorf mit der gesamten Lausitz an Brandenburg.[1]
Es wurde Teil des Einflussbereichs der Schenken und somit Teil des Schenkenländchens. In der folgenden wechselvollen Geschichte fiel Gräbendorf beispielsweise mit der gesamten Lausitz 1367 an Böhmen, nachdem Kaiser Karls der IV. von Böhmen vom Auslöserecht für die Lausitz Gebrauch machte, welches bereits vom Markgraf Otto an Luxemburg verpfändet worden war.[1]
Dreißigjähriger Krieg
Während des Dreißigjährigen Krieges von 1618 bis 1648 wurde Gräbendorf sowohl von kaiserlichen als auch schwedischen Truppen heimgesucht. Es wurde mehrmals vollständig geplündert. Während einer Plünderung durch die Kaiserlichen im Jahre 1632 wurde der Ort fast vollständig niedergebrannt. Dabei wurde auch die hölzerne Kirche bis auf den Grund zerstört.[2]
Daraufhin wurde langsam und mit vielen Unterbrechungen begonnen, die heutige turmlose Feldsteinkirche zu errichten. Der Bau kam erst nach dem Friedensschluss von 1648 wirklich voran. Fertiggestellt wurde die Kirche 1662. Der Wiederaufbau wurde nur durch die Unterstützung und das Mitwirken der Einwohner von Gräbendorf, Gussow, Pätz und Prierosbrück ermöglicht.[2]
Verlust der Eigenständigkeit
Am 26. Oktober 2003 wurde Gräbendorf im Zuge der Gemeindereform in die Gemeinde Heidesee eingemeindet.[3] Bei der Reform fand ein Zusammenschluss aus elf Gemeinden statt, wodurch eine neue Gemeinde entstand und nicht wie anderenorts ein Anschluss kleiner Gemeinden an eine größere durchgeführt wurde. Das Gräbendorfer Wappen wurde für die neu entstandene Gemeinde übernommen.[4]
Sehenswürdigkeiten und Kultur
Sehenswürdigkeiten
- Kirche
- Helden-Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs (eingeweiht am 14. Juli 1921)
- Sowjetischer Ehrenfriedhof für 78 gefallene sowjetischer Soldaten und Offiziere
- Haus des Waldes (Waldpädagogik-Zentrum)
Veranstaltungen
- Zampern im Februar
- Rosenbaumfest jeden Pfingstsonntag
- Feuer zur Walpurgisnacht
- Feuer zum Erntedankfest am 3. Oktober
Einzelnachweise
- ↑ a b Chronik von Gräbendorf in Mark, S. 13ff
- ↑ a b Chronik von Gräbendorf in Mark, S. 25ff
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2003
- ↑ graebendorf.de: Entstehung des Gräbendorfer Wappens, (zuletzt gesehen 9. Juni 2008)
Literatur
- Chronik von Gräbendorf in Mark Band 1, Dokumentation Epoche bis 1945
- diese Chronik wurde ursprünglich 1911 durch Rudolf Müller (Kaufmann in Gräbendorf) erstellt und zwischen 1998 und 2005 überarbeitet bzw. die einzelnen Aufzeichnungen zusammengefasst und unter der ISBN 978-3-8334-9876-3 veröffentlicht
Weblinks
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