Grönländische Sprache

Grönländische Sprache
Grönländisch

Gesprochen in

GronlandGrönland Grönland
DanemarkDänemark Dänemark
Sprecher >60.000
Linguistische
Klassifikation
Offizieller Status
Amtssprache von GronlandGrönland Grönland
Sprachcodes
ISO 639-1:

kl

ISO 639-2:

kal

ISO 639-3:

kal

Verbreitung des Grönländischen an der Westküste Grönlands:
  • Grönländisch

Grönländisch (auch: Kalaallisut, Grönländisches Eskimo oder Grönländisches Inuktitut) ist eine eskimo-aleutische Sprache und wird von ca. 50.000 Menschen in Grönland gesprochen. Hinzu kommen etwa 13.000, die in Dänemark leben (Statistisches Landesamt Grönlands für 2004/05). Grönländisch ist Amtssprache in Grönland. Der Sprachencode ist kl bzw. kal (nach ISO 639).

Inhaltsverzeichnis

Einordnung

Grönländisch gehört zu den eskimo-aleutischen Sprachen und wird in Grönland gesprochen. Es ist eng verwandt mit kanadischen Sprachen wie dem Inuktitut und wie diese hochgradig polysynthetisch.

Das Grönlandische lässt sich in drei Hauptdialekte einteilen: Nord-, Ostgrönländisch (Tunumiutut) und Westgrönländisch (Kitaamiutut). Westgrönländisch, der Dialekt mit der größten Sprechergruppe, wird gelegentlich als Kalaallisut im eigentlichen Sinne bezeichnet. Inuktun oder Avenarsuarmiutut, der nördliche Dialekt, wird in der Gegend von Qaanaaq (Thule) gesprochen und ist am engsten mit dem kanadischen Inuktitut verwandt. Das Wort Kalaallisut ist ein Äquativ und bedeutet wörtlich wie ein Grönländer.

Um einen Vergleich zu geben: der Name Inuktitut wird im Grönländischen als Inuttut wiedergegeben. Eines der bekanntesten Wörter des Inuktitut, iglu („Haus“), heißt auf Grönländisch illu (wobei ll für einen lateralen Frikativ steht [ɬ]).

Die deutsche Sprache hat neben „Iglu“ (grönl. illu) die Wörter „Anorak“ (grönl. annoraaq), und „Kajak“ (grönl. qajaq) aus dem Grönländischen entlehnt.

Grammatik

Schild auf Dänisch (oben) und Grönländisch (unten); Sisimiut, Grönland

Grönländisch weist in begrenztem Umfang eine ergativische Struktur auf. Komposita (Zusammensetzungen eigenständiger Wörter) sind im Gegensatz zu Derivationen äußerst selten.

Inhaltswörter können im Grönländischen (mit gewissen Einschränkungen) in die Wortartklassen Nomina und Verben eingeteilt werden. Jede dieser Kategorien wird in intransitive und transitive Wörter aufgeteilt. Es werden unterschieden: vier Personen (1., 2., 3., 3. reflexiv), zwei Numeri (Singular, Plural; einen Dual wie im Inuktitut gibt es nicht), acht Modi (Indikativ, Partizipial, Imperativ, Optativ, Subjunktiv der Vergangenheit, Subjunktiv der Zukunft, habituativer Subjunktiv), zehn Kasus (Absolutiv, Relativ, Äquativ, Instrumentalis, Lokativ, Allativ, Ablativ, Prosekutiv sowie für bestimmte Nomina: Nominativ und Akkusativ). Am Verb wird sowohl Subjekt als auch Objekt in Form von Person und Numerus markiert. Transitive Nomina tragen Possessivaffixe.

Schrift

Im Unterschied zu kanadischen Eskimosprachen wird Grönländisch nicht mit dem Inuktitut-Syllabar, sondern mit dem lateinischen Alphabet geschrieben. Der Buchstabe Kra „ĸ“, der ursprünglich den uvularen Plosiv [q] repräsentierte, wurde im Zuge einer Orthographiereform durch den Buchstaben q ersetzt.

Literatur

  • Jan Henrik Holst: Einführung in die eskimo-aleutischen Sprachen. Buske, Hamburg 2005, ISBN 3-87548-386-3.
  • Richard Kölbl: Grönländisch. Wort für Wort. Reise-Know-How-Verlag Rump, Bielefeld 2006, ISBN 3-89416-373-9 (Kauderwelsch. 204 = Reise-Know-how).

Weblinks

 Commons: Grönländische Sprache – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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