Gustav Flohr

Gustav Flohr

Gustav Flohr (* 12. November 1895 in Remscheid; † 18. Februar 1965 ebendort) war ein deutscher Politiker.

Leben

Gustav Flohr war zunächst als Klempner und Schweißer und später auch im kaufmännischen Bereich tätig. Von 1914 bis 1918 diente er im Ersten Weltkrieg.

Seit 1910 war er Mitglied des Deutschen Metallarbeiter-Verbandes und der SPD. Nach dem Krieg schloss Flohr sich zunächst der USPD und 1920 der KPD an. Er war an der Niederschlagung des Kapp-Putsches beteiligt. Ab 1926 war er Stadtverordneter Remscheids. Später leitete er die Ortsgruppe der Revolutionären Gewerkschaftsopposition. Er gehörte der Reichsleitung des Kampfbundes gegen den Faschismus an. 1932/1933 war er Mitglied des Reichstages. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten wurde Gustav Flohr im März 1933 in sogenannte Schutzhaft genommen und im April 1934 wegen verbotenen Waffenbesitzes zu acht Monaten Gefängnis verurteilt. Nach seiner Freilassung emigrierte er 1936 zunächst in die Niederlande und war dort illegal für die KPD tätig.

Von 1936 bis zu einer Verwundung 1938 kämpfte Flohr in den Internationalen Brigaden im Spanischen Bürgerkrieg. Er wurde nach Frankreich evakuiert und dort wegen öffentlicher Propaganda interniert. Später wurde er zur Zwangsarbeit am Atlantikwall herangezogen, aus der er 1943 floh. Gustav Flohr wurde Offizier der Résistance, zuletzt war er Operationsoffizier im Divisionsstab im Departement Saóne-et-Loire. 1945 kehrte er nach Deutschland zurück.

Von Mai bis November 1946 war Gustav Flohr Oberbürgermeister von Remscheid. Aus Protest gegen die Stalinisierung seiner Partei trat er 1948 aus der KPD aus. Er war zuletzt Betriebsratsvorsitzender der Diehl KG in Remscheid.

Literatur

  • Hermann Weber/Andreas Herbst: Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945. Karl Dietz Verlag, Berlin 2004, S. 209–210, ISBN 3-320-02044-7.
  • Gottfried Hamacher, unter Mitarbeit von André Lohmar: Gegen Hitler - Deutsche in der Résistance, in den Streitkräften der Antihitlerkoalition und der Bewegung „Freies Deutschland“. Kurzbiographien. Rosa-Luxemburg-Stiftung, Berlin. Band 53. ISBN 3-320-02941-X (PDF)

Weblinks


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