HMS Icarus (D03)

HMS Icarus (D03)
Icarus Royal Navy
Technische Daten
Schiffstyp: Zerstörer
Verdrängung: 1370 ts Standard
1888 ts maximal
Länge: 98,45 m
Breite: 10,05 m
Tiefgang: 3,78 m
Antrieb: 3 Admirality-3-Trommel-Dampfkessel
2 Parsons-Dampfturbinen mit Einfachgetriebe
34.000 PS (24.990 KW)
Treibstoffvorrat: 470 t Heizöl
Geschwindigkeit: 36 kn (66,7 km/h)
Reichweite: 5530 sm bei 15 kn
Besatzung: 145
Bewaffnung: 4 × 4,7-inch-Schiffsgeschütze (4×1)
8 × 0,5-inch-Flugabwehr-MGs (2×4)
10 × 21-inch-Torpedorohre (2×5)
60 Wasserbomben 60 Minen

HMS Icarus (D03) war ein Zerstörer der I-Klasse der britischen Royal Navy im Zweiten Weltkrieg.

Das Schiff lief am 26. November 1936 als Teil einer Klasse von acht Zerstörern bei John Brown & Company in Clydebank vom Stapel. In Dienst gestellt wurde es am 3. Mai 1937. Es gehörte zu der Hälfte der Schiffe, die als Minenleger ausgerüstet werden konnten, zwei Geschütze und die Torpedorohre mussten dann allerdings als Gewichtsausgleich für die Minenzuladung von Bord gegeben werden.

Der Zerstörer wurde zunächst gemeinsam mit der Mehrzahl seiner Schwesterschiffe im Mittelmeer eingesetzt. Nach Kriegsbeginn wurde die Flottille in die Gewässer um die Britischen Inseln zurückbefohlen. Bei einem zwischenzeitlichen Geleiteinsatz gelang es am 29. November 1939, gemeinsam mit HMS Kingston und HMS Kashmir östlich der Shetland-Inseln das deutsche U-Boot U 35 zu versenken.

Im April 1940 sollte das Schiff andere Zerstörer decken, die im Rahmen der Operation Wilfred Minen in den Küstengewässern des damals noch neutralen Norwegen legen sollten. Als dann die deutsche Landung anlief (Unternehmen Weserübung), gelang es dem Zerstörer zunächst, einen deutschen Versorgungsdampfer zu erobern. Am 13. April nahm HMS Icarus dann an dem Zweiten Seegefecht bei Narvik teil, bei dem sämtliche Zerstörer, welche die deutschen Truppen dorthin gebracht hatten, versenkt wurden.

Ende Mai evakuierte der Zerstörer gemeinsam mit vielen anderen Schiffen die um Dünkirchen eingekesselten alliierten Truppen (Operation Dynamo). Dabei wurde er am 31. Mai 1940 vor Dünkirchen durch Bomben deutscher Stukas beschädigt.

Nach dem Ende der Reparaturen war HMS Icarus an der Suche nach der Bismarck beteiligt. Danach diente der Zerstörer bis ins Frühjahr 1942 als Eskorte von Arktis-Konvois, durch die die Sowjetunion mit Kriegsmaterial beliefert wurde. Im Sommer, als die Arktis-Konvois wegen der kurzen Nächte ausgesetzt wurden, wurde das Schiff im Mittelmeer eingesetzt. Dabei kann es insbesondere bei der Operation Pedestal, einem Malta-Geleit, zum Einsatz.

Von Herbst 1942 bis Frühjahr 1943 folgten wiederum Geleitaufgaben für Arktis-Konvois, die von deutschen U-Booten, Überwasserstreitkräften und Flugzeugen angegriffen wurden.

Mit verstärkter U-Boot-Abwehr- und Flugabwehr-Bewaffnung wurde HMS Icarus in der Folgezeit zur Sicherung von Geleitzügen im Nordatlantik eingesetzt. Dabei war es auch an der Versenkung des deutschen U-Bootes U 744 gemeinsam mit den Zerstörern HMCS Chaudiere und HMCS Gatineau sowie weiteren Geleitern am 5. März 1944 beteiligt.

Ab Sommer 1944 lag der Einsatzschwerpunkt dann im Ärmelkanal und in der Biskaya, wo der Zerstörer deutsche U-Boote und Vorpostenboote jagte. Am 21. Januar 1945 gelang es dem Zerstörer gemeinsam mit der Korvette HMS Mignonette vor Land's End U 1199 zu versenken, das einen Küstenkonvoi angegriffen hatte.

Nach Ende der Kampfhandlungen wurde HMS Icarus im August 1946 außer Dienst gestellt und im Sommer 1947 abgewrackt.

Literatur

  • M. J. Whitley: Destroyers of World War Two, Arms and Armour Press, London 1988 ISBN 0853689105

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