- Alkor (Stern)
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Stern
AlkorMizar A und B (unten links) und Alkor (oben rechts) Lage von Mizar (Alkor hier nicht darstellbar) Beobachtungsdaten
Äquinoktium: J2000.0, Epoche: J2000.0Sternbild Großer Bär Rektaszension 13h 25m 13,54s [1] Deklination +54° 59′ 16,7″ [1] Scheinbare Helligkeit 3,99 mag [1] Typisierung Spektralklasse A5 V SB [1] U−B-Farbindex +0,08 [2] B−V-Farbindex +0,16 [2] R−I-Index +0,07 [2] Astrometrie Radialgeschwindigkeit (-9,6 ± 1,0) km/s [3] Parallaxe (39,91 ± 0,13) mas [4] Entfernung [4] (81,72 ± 0,27) Lj
(25,056 ± 0,082) pcVisuelle Absolute Helligkeit Mvis +2,00 mag [Anm 1] Eigenbewegung [4] Rek.-Anteil: (120,21 ± 0,12) mas/a Dekl.-Anteil: (-16,04 ± 0,14) mas/a Physikalische Eigenschaften Andere Bezeichnungen
und KatalogeinträgeBayer-Bezeichnung g Ursae Majoris Flamsteed-Bezeichnung 80 Ursae Majoris Bonner Durchmusterung BD +55° 1603 Henry-Draper-Katalog HD 116842 [1] Hipparcos-Katalog HIP 65477 [2] Bright-Star-Katalog HR 5062 [3] SAO-Katalog SAO 28751 [4] Tycho-Katalog TYC 3850-1384-1[5] Weitere Bezeichnungen GJ 3785 Aladin previewer Anmerkung - ↑ Aus Scheinbarer Helligkeit und Entfernung errechnet.
Alkor – auch „das Reiterlein“ und „der Augenprüfer“ genannt – ist der freiäugig sichtbare Begleiter des hellen Sterns Mizar (ζ UMa oder 79 UMa) im Sternbild Großer Wagen. Alkor trägt die Bezeichnung 80 Ursae Majoris (80 UMa). Seine Entfernung von uns beträgt etwa 81 Lichtjahre. Der Name (arab.) bedeutet so viel wie „der Verworfene, der Erniedrigte“. Andere altarabische Namen sind Saidak oder Suha.
Ein gutes Auge kann Alkor bei klarem Himmel als Stern 4. Größe unmittelbar nördlich von Mizar, dem mittleren Deichselstern des Großen Wagens, erkennen (Augenprüfer). Der Winkelabstand beträgt 11′50″, der tatsächliche Abstand der Sterne etwa 3 Lichtjahre. Wie der arabische Name und griechische Sagen (→ unten) zeigen, war der Doppelstern schon lange vor den oft zitierten Fernrohrbeobachtungen Galileis bekannt.
Die Eigenbewegungen von Mizar und Alkor zeigen, dass sie sich aufeinander zu bewegen. Falls Alkor gravitativ an Mizar gebunden ist und um sie kreist, wäre die Umlaufzeit mit 800.000 Jahren ungewöhnlich lang. Da Mizar selbst ein Vierfachsystem ist und Alkor bei näherer Betrachtung ein Doppelstern, wäre der „Augenprüfer“ insgesamt ein sechsfaches Sternsystem.[5][6]
Nach einer indianischen Vorstellung ist Mizar eine Frau, die ein Kind (Alkor) auf dem Rücken trägt. Eine griechische Überlieferung sagt, Alkor sei eine der sieben Schwestern, die von den Plejaden (Siebengestirn) hierher geflohen sei (der bekannte Sternhaufen hat nur sechs helle Sterne).
Nach dem Stern ist u. a. das Forschungsschiff Alkor beim Leibniz-Institut für Meereswissenschaften (Universität Kiel) benannt. Der Bärenreiter-Verlag ist ebenfalls nach dem Stern benannt. Das Verlagssignet zeigt einen Stern über einem Bären. Die Alkor-Edition, eine Agentur für Orchesternoten, ist Teil der Bärenreiter-Unternehmensgruppe.
Mizar und Alkor sind mit vier anderen der sieben hellen Wagensterne Mitglieder des sogenannten Bärenstrom, einem lockeren Bewegungshaufen von etwa 150 über den halben Himmel verteilten Sternen. Unsere Sonne liegt noch im Bereich dieser Gruppe, bewegt sich aber in eine andere Richtung.
Einzelnachweise
- ↑ a b c Hipparcos-Katalog (ESA 1997)
- ↑ a b c Bright Star Catalogue
- ↑ Pulkovo radial velocities for 35493 HIP stars
- ↑ a b c Hipparcos, the New Reduction (van Leeuwen, 2007)
- ↑ sciencedaily.com: First known binary star is discovered to be a triplet, quadruplet, quintuplet, sextuplet system, Zugriff am 19. Februar 2011
- ↑ http://www.membrana.ru/particle/839
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