- Hans-Jürgen Riegel
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Haribo Unternehmensform GmbH & Co. KG Gründung 1920 Unternehmenssitz Kessenich (Bonn) Unternehmensleitung Mitarbeiter etwa 6.000 Umsatz etwa 1,7 bis 2 Mrd. Euro (geschätzt).[1] Branche Süßwaren Produkte Süßwaren
Website Haribo ist ein deutscher Süßwarenhersteller mit Sitz im Bonner Stadtteil Kessenich. Gegründet hat ihn 1920 Hans Riegel. Die Unternehmensbezeichnung leitet sich aus den beiden ersten Buchstaben seines Vor- und Nachnamens sowie den ersten beiden Buchstaben des Standortes her (Hans Riegel Bonn).
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Zwei Jahre nach der Firmengründung erfand Hans Riegel den Vorläufer der Goldbären (damals „Tanzbären“). Heute stellt Haribo neben seinen bekannten Bären alle Arten von Fruchtgummis, Bonbons und Lakritzeerzeugnissen her.
Nach dem frühen Tod Hans Riegels wurde die Firma zunächst von seiner Frau weitergeführt, bald darauf ging die Firma in die Hände seiner Söhne Hans und Paul über. Hans Riegel junior repräsentierte die Firma nach außen, während Paul Riegel die Forschung und Produktentwicklung leitete und so gut wie nie in der Öffentlichkeit auftrat.
Die erste Fabrikationsstätte befand sich in einem 1920 erworbenen Haus in der Bergstraße im Bonner Stadtteil Kessenich. Die Ausrüstung bestand aus einem Kupferkessel, einer Marmorplatte und einer Walze.[2] Heute produziert Haribo mit etwa 6.000 Mitarbeitern in fünf Betrieben in Deutschland und 13 weiteren in Europa. Haribo-Produkte werden in mehr als 100 Ländern vertrieben (Stand: Juni 2003). Im Oktober 2003 gab Hans Riegel junior im WDR bekannt, dass sein Neffe Hans-Jürgen Riegel (* 1956) sein Nachfolger werden solle. Zur Zeit leitet Hans-Jürgen Riegel noch den Betrieb in Frankreich.
Nach einem Bruch des guten Verhältnisses zu seinem Neffen entschied Hans Riegel, die Frage seiner Nachfolge offen zu lassen. Derzeit (Stand: Oktober 2006) ist unklar, wer die Geschäfte nach einem Ausscheiden des mittlerweile über 80-jährigen Chefs übernimmt und weiterführt. Dafür steht allerdings fest, dass das Unternehmen den Standort Bonn mit seinen 1.350 Mitarbeitern verlegen will, da dort keine Expansion mehr möglich ist. Als neue Standorte waren lange Zeit die nordrhein-westfälische Stadt Rheinbach und die rheinland-pfälzische Gemeinde Grafschaft-Gelsdorf im Gespräch. Im Oktober 2007 schließlich sei, so ein Unternehmenssprecher gegenüber regionalen Medien, die Entscheidung zugunsten Rheinbachs gefallen, ein konkreter Umzugszeitpunkt wurde allerdings nicht genannt.[3]
Nach Aussagen der Stadt Bonn ist allerdings noch keine endgültige Entscheidung gefallen. Ein Stadtsprecher führte aus: „Nach aktuellen Erkenntnissen der Stadt Bonn aus der Eigentümerfamilie von Haribo gibt es keine für eine Verlagerung des Unternehmens erforderliche Entscheidung der Gesellschafter. Sie steht auch nicht bevor.“[4]
Marketing
Haribo tourt regelmäßig mit einem Kenworth-Showtruck durch Deutschland, um seine Produkte zu präsentieren und lässt dabei einen "lebensgroßen" Goldbären auftreten.
Thomas Gottschalk
Für die Firma Haribo und insbesondere für die Goldbären wirbt seit 1991 der deutsche Fernsehmoderator Thomas Gottschalk als Testimonial. Die besondere Länge dieser Werbepartnerschaft wurde im Januar 2006 mit einem Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde belohnt.
Werbespruch
Haribo wirbt seit 1935 mit dem Werbespruch und -lied „HARIBO macht Kinder froh“. 1962 wurde der Slogan um den Zusatz „und Erwachsene ebenso“ ergänzt. Nach einer Umfrage von Kabel1 ist dies der bekannteste Werbeslogan in Deutschland. Der Texter erhielt als Entlohnung 20 Reichsmark. Lied und Slogan wurden in etliche Sprachen übersetzt:
- «Kids and Grown-ups love it so/ the happy world of Haribo»
- «Haribo, c'est beau la vie/ pour les grands et les petits»
- «Dulces sabores para pequeños y mayores».
- «Haribo maakt kinderen blij, volwassenen horen ook daarbij»
Für Einzelprodukte warb das Unternehmen in der Vergangenheit auch mit anderen Slogans, wie z.B.:
- „HARIBO Konfekt - Das schmeckt!“
Werksverkauf
Die Produkte der Firma Haribo und (Bären)Schmidt werden auch in Haribo-Shops im Werksverkauf angeboten. Standorte sind:
- Bonn - Bad Godesberg
- Solingen
- Mainbernheim
- Wilkau - Haßlau
Lokale Aktionen
Legendär sind die seit 1936 jeweils Anfang Oktober stattfindenden Umtauschaktionen von Kastanien und Eicheln. Kinder können aufgesammelte Kastanienfrüchte am Bonner Firmenlager im Umtauschkurs von 10 kg (Eicheln: 5 kg) gegen 1 kg Haribo-Ware tauschen.[5] Die Kastanien und Eicheln dienen als Winterfutter für die Tiere in den Riegelschen Jagdrevieren und weiteren Wildgehegen. Mittlerweile beteiligen sich Zehntausende aus Deutschland und Nachbarstaaten an dieser Aktion.
Trivia
- Auf dem Jakobsbergerhof bei Boppard schuf Riegel Anfang der 1990er Jahre einen Golfplatz mit Sicht über den Rhein und Hubschrauberlandeplatz. Das Anwesen wurde von Riegel in den 1960er Jahren erworben und als (Tagungs-)Hotel betrieben.
- Mit dem Haribo-Center ließ Hans Riegel bereits 1953 die erste reine Badmintonhalle Deutschlands errichten.
- Wilhelm II. pries den Goldbären als das Glanzstück der Weimarer Republik an.[6]
- Im Jahr 2008 leitete das Bundeskartellamt ein Verfahren gegen das Unternehmen wegen unerlaubter Preisabsprachen ein.[7]
Literatur
- Bettina Grosse de Cosnac: Die Riegels. Die Geschichte der Kultmarke HARIBO und ihrer Gründerfamilie. Bastei Lübbe, Bergisch Gladbach 2006, ISBN 3-404-61584-0
- Olaf Schumacher: Die Goldbären in der Geschichte. Haribo. Frech, lustig, bärig gut. Ed. Lempertz, Bonn 2001, ISBN 3-933070-17-1 (Comics mit Haribo-Goldbären als Helden)
- Kordula Werner: Das große HARIBO-Buch. vgs, Köln 2001, ISBN 3-8025-1465-3 (Kochbuch mit Rezepten, Spielen und Dekorationsvorschlägen)
Weblinks
Fußnoten
- ↑ http://www.welt.de/wirtschaft/article3132880/Warum-der-Haribo-Chef-den-Bankern-misstraut.html
- ↑ Geschichte von Haribo bei www.haribo.de (abgerufen am 20.4.2009)
- ↑ General-Anzeiger (Bonn): Entscheidung gefallen: Haribo zieht nach Rheinbach
- ↑ Uta Kristina Maul: Haribo drängt nach Rheinbach, Bonner Rundschau, 24.10.
- ↑ vgl. z.B.Birgit Dengel: Der Hari und das Bo, Financial Times Deutschland, 23. 10. 2007
- ↑ „Magazin am Wochenende“ vom 20. August 2005
- ↑ vgl. z.B. Verdacht auf Preisabsprachen - Kartellamt ermittelt auch gegen Haribo, SPON, 11. Februar 2008
50.7096057.113406Koordinaten: 50° 42′ 34,58″ N, 7° 6′ 48,26″ O
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