- Harald Dohrn
-
Harald Dohrn (* 17. April 1885 in Neapel; † 29. April 1945 in München) war Sympathisant der Weißen Rose und Regimekritiker zur Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland.
Leben
Er war einer der Söhne des Meeresbiologen Anton Dohrn und übernahm 1912 an der Seite seines sieben Jahre älteren Bruders Wolf Dohrn die Leitung des Festspielhauses Hellerau bei Dresden. Nach dem tragischen Tod von Wolf Dohrn 1914 trat er in dessen Nachfolge der Leitung ein und führte dieses im Sinne seines Bruders trotz der Schwierigkeiten des Ersten Weltkrieges weiter. 1922 kaufte er das Festspielhaus mit Hilfe seines erworbenen Familienvermögens dem durch die Hyperinflation in wirtschaftliche Schwierigkeiten geratenen Gründer der Gartenstadt Hellerau, Karl Schmidt, ab, um die grundsätzlichen Ziele des Projektes wahren zu können, zu deren Einhaltung sich Schmidt zu dieser Zeit wirtschaftlich außerstande sah.
Trotzdem konnte er jedoch finanzielle Probleme insbesondere ab 1933 nicht verhindern und musste das gesamte Gelände 1938 an den NS-Staat veräußern. Nach dem Verkauf des Geländes an den sächsischen Staat verlegte er drei Jahre später, 1941, seinen Wohnsitz an den Tegernsee und gründete eine physiotherapeutische Praxis.
Seine Tochter Herta heiratete 1941 Christoph Probst, der Mitglied der Weißen Rose war. Dohrn geriet als Sympathisant dieser Vereinigung und Regimekritiker ins Visier der NS-Justiz, wurde 1943 jedoch zunächst freigesprochen. 1945 beteiligte er sich gemeinsam mit seinem Schwager Hans Quecke an einem Aufruf der Freiheitsaktion Bayern. Er wurde jedoch denunziert und am 29. April 1945, kurz vor Einmarsch der Amerikaner, von einem SS-Kommando erschossen.
Weblinks
Wikimedia Foundation.