Haus der Geschichte Baden-Württemberg

Haus der Geschichte Baden-Württemberg
Haus der Geschichte Baden-Württemberg

Das Haus der Geschichte Baden-Württemberg ist ein Museum des Landes Baden-Württemberg in Stuttgart. Es liegt an der „Stuttgarter Kulturmeile“ in der Konrad-Adenauer-Straße zwischen der Staatsgalerie und der Musikhochschule.

Treibende Kraft bei der Gründung dieses Museums war der baden-württembergische Ministerpräsident Erwin Teufel, CDU.

Inhaltsverzeichnis

Die Dauerausstellung

Die Dauerausstellung gliedert sich in drei Teile. Im Eingangsbereich werden 26 Gegenstände gezeigt, die als typisch für Baden-Württemberg gelten, für jeden Buchstaben des Alphabets einer. Dieses Baden-Württemberg ABC soll die Besucher auf das Thema einstimmen und helfen, Schwellenangst zu überwinden. Im zweiten Teil folgen 200 Jahre Landesgeschichte im chronologischen Durchgang. Hier werden Gegenstände gezeigt, die für die Geschichte der Länder Baden und Württemberg mehr oder weniger bedeutend waren.

Die Räume wurden, ähnlich wie Theaterkulissen, stark inszeniert, das heißt, die Wahrnehmung der Besucher wird stark gelenkt. Im Gegensatz dazu wird oft eine Fülle von Gegenständen gezeigt, die hier die Rolle von Überrestquellen spielen, so dass jeder Besucher auswählen kann, welche Gegenstände er für bedeutend hält; es wird ihm keine Interpretation der Geschichte aufgezwungen. Aus dem gleichen Grund gibt es auch keine Texttafeln, die die historischen Ereignisse einordnen. Der Besucher soll sich selbst eine Meinung bilden. Das ist zwar interessant und ermöglicht es, das Museum mehrmals zu besuchen, weil es immer etwas Neues zu entdecken gibt, gleichzeitig lässt es aber Besucher, die wenig Vorkenntnisse besitzen, etwas ratlos zurück.

Der chronologische Durchgang im zweiten Teil beginnt mit dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 und mündet in das Museum der Gegenwart, wo Gegenstände gezeigt werden, die heute als bedeutsam gelten.

Folgende Abschnitte aus der Geschichte werden hervorgehoben:

  • 1790 – 1815: Territoriale Revolution
  • 1815 – 1848: Vormärz
  • 1848 – 1866: Die Revolution und ihre Folgen
  • 1866 – 1914: Einbindung in den Nationalstaat
  • 1914 – 1945: Die zwei Weltkriege und die Zwischenkriegszeit
  • 1945 – 1972: Der Aufbau des Südweststaates
  • 1972 – 2002: Parlamentarische Demokratie im Medienzeitalter
  • Was Baden-Württemberg heute für seine Bewohner bedeutet, versucht eine multimediale Inszenierung über das „Depot in den Köpfen“ jedes Einzelnen zu beantworten.

Im dritten Teil der Ausstellung versucht ein sogenannter Themenpark, Probleme der Gegenwart in einen historischen Kontext zu stellen. Hier werden Themen wie Natur und Umwelt am Beispiel des Schwarzwaldes behandelt, Wirtschaft, Urbanisierung, Religion, Migration, Partnerschaft, Ehe und Familie, Wissenschaft und Forschung sowie die Beziehungen zum Nachbarn Frankreich.

Das Konzept der Dauerausstellung wurde vom Atelier des Stuttgarter Szenografen und Architekten Prof. Uwe R. Brückner entwickelt, der u.a. für die Expo 2000 in Hannover und die Schweizer Expo 02 in Biel Ausstellungsarchitekturen entworfen hatte.

Das Archiv

Das Haus der Geschichte unterhält eine umfangreiche landesgeschichtliche Sammlung mit großem Fotoarchiv, darunter das Archiv des Postkartenherstellers Gebrüder Metz in Tübingen mit rund 370.000 Glasplatten-Negativen.[1] Dort ist grundsätzlich eine Einsicht möglich, auch Abzüge von den Negativen können erstellt werden. Die endgültige Katalogiesierung und Digitalisierung stehen wegen chronischen Personalmangels allerdings noch aus.[2]

Das Museumsgebäude

Eingangsbereich mit Vitrinen

Das Museumsgebäude ist Teil des Stirling-Wilford-Ensembles an der Stuttgarter Kulturmeile.

Andere Standorte

Wie auch bei anderen Landesmuseen in BW gibt es Zweigstellen an anderen Orten:

Weblink

Einzelnachweise

  1. Haus der Geschichte Baden Württemberg
  2. Gebrüder Metz
48.7788888888899.1858333333333

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