Haus für Mozart

Haus für Mozart
Kollegienkirche und Haus für Mozart
Haus für Mozart

Das Kleine Festspielhaus oder Haus für Mozart ist eine der Spielstätten der Salzburger Festspiele. 47.79777777777813.04257Koordinaten: 47° 47′ 52″ N, 13° 2′ 33″ O

Inhaltsverzeichnis

Erste Projekte

Erste Pläne für die Errichtung eines Festspielhauses auf dem Mönchsberg in Salzburg von den Wiener Architekten Hermann Helmer und Ferdinand Fellner d. J. kamen über das Planungsstadium nicht hinaus.

Der Berliner Architekt Hans Poelzig schuf die Pläne für ein Festspielhaus im Park des Schlosses Hellbrunn, das allerdings nicht über die Grundsteinlegung hinauskam – Richard Strauss führte die symbolischen drei Hammerschläge aus, doch sollte kein weiterer Stein mehr folgen.

Eduard Hütter

Durch den Umbau der ehemaligen Hofstallungen zu einer Mysterienbühne unter der Leitung des Salzburger Landeskonservators Eduard Hütter entstand das erste Salzburger Festspielhaus, das im Jahre 1924 mit Hugo von Hofmannsthals Das Salzburger große Welttheater in der Regie von Max Reinhardt eröffnet wurde.

Clemens Holzmeister

Bereits 1925 wurde das Festspielhaus unter der Leitung von Clemens Holzmeister erstmals umgebaut und stand als Ausweichquartier für den Jedermann zur Verfügung. Die erste Aufführung im umgebauten Festspielhaus war Carlo Gozzis Schauspiel Turandot in der Bearbeitung und Übersetzung von Karl Gustav Vollmoeller und der Regie von Max Reinhardt.

Die erste Opernaufführung war Fidelio von Ludwig van Beethoven unter der Leitung von Franz Schalk, zu der Clemens Holzmeister die Bühnenbilder entwarf.

Im Jahre 1936 folgte der nächste Umbau wieder unter Clemens Holzmeister und intensiver Beratung durch den Dirigenten Arturo Toscanini, der auch die erste Opernaufführung, wiederum Fidelio leitete.

Benno von Arent

Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich im Jahre 1938 galten die Fresken Anton Faistauers, die Mosaike Anton Koligs und die Skulpturen Jakob Adlharts als Entartete Kunst, Clemens Holzmeister war politisch nicht mehr opportun, und so folgte der nächste Umbau unter der Leitung des "Reichsbühnenbildners" Benno von Arent, die erste Aufführung war Der Rosenkavalier von Richard Strauss unter der Leitung von Karl Böhm im Jahr 1939.

Hans Hofmann und Erich Engels

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges war vorerst an einen weiteren Umbau nicht zu denken, zunächst wurde das Neue Festspielhaus (heute: Großes Festspielhaus, Architekt wiederum Clemens Holzmeister, Eröffnung 1960) erbaut, danach wurde das nunmehrige Alte Festspielhaus von den Salzburger Architekten Hans Hofmann und Erich Engels erneut umgebaut und 1963 mit Mozarts Le Nozze di Figaro unter Lorin Maazel wiedereröffnet.

Das Kleine Festspielhaus war wenig geliebt, und so gab es schon früh Pläne für einen neuerlichen Umbau. Nachdem Clemens Holzmeister 1970 den Zuschauerraum der Felsenreitschule neu gestaltet hatte, legte er im Jahr 1978 entsprechende Pläne vor, die er später nochmals überarbeitete, damit sollte ein gleichzeitiges Bespielen der Felsenreitschule und des Kleinen Festspielhauses ermöglicht werden – doch wurden diese Pläne trotz der Fürsprache Herbert von Karajans nie ausgeführt.

Wilhelm Holzbauer und François Valentiny

Haus für Mozart, Zuschauerraum
Goldene Wand, Foyer

Zum Mozartjahr 2006 wurden die ehemaligen Hofstallungen zum vorläufig letzten, dem mittlerweile sechsten Mal von den Architekten Wilhelm Holzbauer, einem Schüler von Clemens Holzmeister, und dem Luxemburger François Valentiny zum Haus für Mozart umgebaut. Die Gestaltung der drei Eingangsportale übernahm der Künstler Josef Zenzmaier, mit dem Entwurf und der Herstellung der "Goldenen Wand" im Foyer wurde der deutsche Künstler Michael Hammers betraut. Zur feierlichen Eröffnung wurde wieder Le Nozze di Figaro, diesmal unter der Leitung von Nikolaus Harnoncourt aufgeführt.

Im Haus für Mozart finden 1.580 Menschen Platz, es gibt 1.495 Sitzplätze und 85 Stehplätze. Felsenreitschule und Haus für Mozart können nun auch gleichzeitig genützt werden.

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