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Hawker Sea Fury
Hawker Sea Fury FB.11Typ: Jagdflugzeug Entwurfsland: Vereinigtes Königreich
Hersteller: Hawker Aircraft Erstflug: 21. Februar 1945 Indienststellung: Oktober 1945 Produktionszeit: 1945 bis 1955 Stückzahl: 980 Die Hawker Sea Fury war ein einmotoriges, britisches Jagdflugzeug. Es wurde 1945 von Hawker entwickelt. Die Sea Fury war das letzte kolbenmotorgetriebene Jagdflugzeug, das bei der Royal Navy zum Einsatz kam und das schnellste einmotorige kolbenmotorgetriebene Serien-Jagdflugzeug, das je gebaut wurde.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Hawker Fury war der evolutionäre Nachfolger der erfolgreichen Typen Hawker Typhoon und Tempest aus dem Zweiten Weltkrieg. Die Fury wurde 1942 von Hawker-Designer Sidney Camm entworfen und sollte eine Art leichte Tempest II werden. Der Rumpf stammte von der Tempest, war allerdings diesmal komplett als Monocoque ausgeführt. Die elliptischen Tragflächen der Tempest wurden modifiziert und das Cockpit höher gelegt.
1943 forderte die Royal Navy eine Flugzeugträger-Variante der Fury an. Boulton Paul Aircraft arbeitete an dieser Version, während Hawker an der Royal Air Force-Version weiterarbeitete. Die erste Sea Fury flog am 21. Februar 1945 erstmals. Sie hatte einen Bristol-Centaurus-XII-Motor, aber noch keine einklappbaren Tragflächen. Der zweite Prototyp erhielt einen neuen 5-Blatt-Propeller, einen Centaurus-XV-Motor und einklappbare Tragflächen. 200 Maschinen wurden bestellt, davon wurden allerdings nur 100 bei Boulton-Paul gebaut.
Beide Prototypen gingen noch in die Flugzeugträger-Testphase, als mit der Kapitulation Japans der Zweite Weltkrieg endete. Damit wurden auch die Arbeiten an der landbasierten Fury eingestellt. Die erste Serienmaschine war die Sea Fury F.X, die erstmals im September 1946 flog. Allerdings gab es bei Trägerlandungen Probleme mit den Landehaken. Nach einigen Konstruktionsänderungen konnten im Frühjahr 1947 erfolgreiche Landungen durchgeführt werden.
Einsatzgeschichte
Die frühere Supermarine Seafire der Royal Navy konnten nie richtig überzeugen und wurde deshalb auf fast allen Flugzeugträgern durch die Sea Fury F.X. ersetzt. Die F.X. wurde später durch die FB.XI ersetzt, einer Jagdbomber-Variante, auch FB.11 genannt. Von dieser Maschine wurden wahrscheinlich 650 Maschinen hergestellt. Die Flugzeuge blieben bis 1953 auf den Trägern im Dienst und wurden dann durch die Hawker Sea Hawk ersetzt.
Die FB.11 diente im Koreakrieg als Erdkampfbomber und wurde auf den britischen Flugzeugträgern HMS Glory, HMS Ocean und HMS Theseus, sowie vom australischen Flugzeugträger HMAS Sydney eingesetzt.
Am 8. August 1952 konnte der britische Pilot Peter Carmichael eine MiG-15 im Luftkampf abschießen. Das letzte Schwadron der Royal Navy mit Sea Furies wurde 1955 aufgelöst. Die Mk.50-Exportvariante wurde nach Australien (ca. 50), Kanada (74), Deutschland (8), Irak (30), Ägypten (12), Burma (21), Pakistan (98) und Kuba (17) verkauft. Die Niederlande kauften 24 Maschinen und bauten danach weitere 24 in Lizenz bei Fokker.
In Deutschland wurden die Flugzeuge durch eine zivile Firma als Zieldarstellungsflugzeug betrieben. Im Auftrag der Bundeswehr schleppten die Maschinen an einem mehrere hundert Meter langem Kabel eine Art Fahne hinter sich her, auf die mit Flugabwehrkanonen gefeuert wurde.
Kubanische Sea Furies kamen bei der Invasion in der Schweinebucht 1961 zum Einsatz.
Insgesamt wurden 960 Hawker Sea Fury gebaut.
Heutige Maschinen
Heute gibt es noch etwa ein Dutzend flugfähige Sea Furies. Die meisten Maschinen sind stark modifiziert und werden in Flugrennen eingesetzt, z. B. in den Reno Air Races 2006. Weitere nicht flugfähige Maschinen existieren in vielen Museen rund um die Welt.
Versionen
- Sea Fury F.10
- Jagdflugzeug für die Royal Navy, 50 wurden gebaut.
- Sea Fury FB.11
- Jagdbomber für die Royal Navy, Royal Australian Navy und Royal Canadian Navy, 615 wurden gebaut.
- Sea Fury T.20
- zweisitzige Trainerversion, 60 wurden gebaut.
- Sea Fury F.50
- F.10 für die Koninklijke Marine, 12 wurden gebaut.
- Sea Fury FB.51
- FB.11 für die Koninklijke Marine, 12 von Hawker gebaut, 24 von Fokker in Lizenz.
- Sea Fury FB.60
- FB.11 ohne Faltflügel und Fanghaken für die pakistanische Luftwaffe (87 sowie 5 FB.11) und den Irak (30), 128 wurden gebaut.
- Sea Fury T.61
- zweisitzige Trainerversion für Pakistan und Irak mit zwei hintereinander liegenden Cockpits, 7 wurden gebaut.
Technische Daten
Kenngröße Daten der Hawker FB.11 Länge: 10,6 m Flügelspannweite: 11,7 m Tragflügelfläche: 26 m² Höhe: 4,9 m Antrieb: 1× Bristol Centaurus XVIIC mit 1.850 kW (2.480 PS) Höchstgeschwindigkeit: 740 km/h Reichweite: 1.127 km Besatzung: ein Pilot Dienstgipfelhöhe: 10.900 m Leergewicht: 4.190 kg Max. Fluggewicht: 5.670 kg Bewaffnung: 4 × 20-mm-Hispano-Kanonen, 908 kg Bomben, 12 × 76-mm-Raketen Weblinks
- Flugzeuglexikon Bredow: Hawker Sea Fury
Hawker: Audax | Cygnet | Danecock | Demon | Duiker | Fury | Hardy | Harrier | Hart | Hawfinch | Hector | Hedgehog | Henley | Heron | Hind | Hoopoe | Hornbill | Hornet | Horsley | Hotspur | Hunter | Hurricane | Nimrod | Osprey | P.1052 | P.1072 | P.1081 | P.1121 | P.1127 | P.V.3 | P.V.4 | Sea Fury | Sea Hawk | Tempest | Tomtit | Tornado | Typhoon | Woodcock
Hawker Siddeley: Andover | Buccaneer | Harrier | Hawk | HS.125 | HS.146 | HS.681 | HS.748 | Nimrod | Sea Vixen | Trident | P.1154
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