- Heckflosse
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Als Heckflosse bezeichnet man flossenähnliche Anbauten seitlich des Kofferraums oder mittig am Fahrzeugheck, mit denen Autos in Einzelfällen seit den 1930er Jahren, vor allem aber in den 1950er Jahren entsprechend damaliger Mode ausgestattet wurden. Im Jahre 1934 von Tatra eingeführt, wurde diese Mode nach dem Debüt auf dem US-amerikanischen Markt an einem Cadillac im Jahre 1948 auf die ganze Modellpalette von General Motors ausgeweitet, Chrysler und Ford folgten mit einiger Verzögerung. Ihren Höhepunkt hatten die Heckflossen Ende der 1950er und Anfang der 1960er Jahre in den USA, besonders in den Jahren 1958 bis 1960 überboten sich die Hersteller gegenseitig mit immer größeren und ausgefalleneren Heckflossen. Ihren Höhepunkt erreichte diese Entwicklung mit den vermutlich größten jemals in einem Serienauto verbauten Heckflossen des 1959 Cadillac Eldorado. Vor allem bei Cadillac blieben die Heckflossen auch nach dieser Zeit Teil der Markenidentität und lassen sich dort bis in die jüngere Zeit in angedeuteter Form an den Modellen finden.
Die amerikanische Mode ließ sich mit einiger Verspätung fast weltweit antreffen, auch französische, englische, italienische, deutsche und japanische Hersteller versahen ihre Fahrzeuge mit Heckflossen. Während in den USA die Heckflossen teilweise sehr groß waren, hielten sich die deutschen Autobauer zurück. Über stark ausgeprägte Heckflossen verfügte lediglich der Auto Union 1000 SP. Heute wird in Deutschland mit „Heckflosse“ meistens der Mercedes-Benz W 110/W 111/W 112 aus den Baujahren 1959–1968 bezeichnet, der ab und an noch im Straßenverkehr anzutreffen ist.
Das von 1997 bis 2000 gebaute Kappa Coupé von Lancia hatte Heckflossen, die aus der Wasserrinne im Dach abgeleitet waren.
Die Heckflosse beeinflusste formal auch die Architektur wo man von Googie spricht. Bei Flugzeugen nennt man die Flosse in gleicher Orientierung Seitenflosse.
Weblinks
Commons: Heckflosse – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
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