- Heilerziehung
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Heilerziehungspflege (auch Heilerziehung) beschreibt einen Sozialberuf, der die Assistenz in allen Lebenslagen zur Aufgabe hat. Im Speziellen handelt der Heilerziehungspfleger mit Menschen mit sogenannten Behinderungen, die über eine geistige oder körperliche Behinderung verfügen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Heilerziehungspflege wurde von dem Pfarrer Ludwig Schlaich (1899-1977) begründet.
Ausbildung
Den Beruf des Heilerziehungspflegers lernt man im Allgemeinen durch eine Berufsausbildung. Nach einer meistens dreijährigen Ausbildung ist der Abschluss als staatlich anerkannter Heilerziehungspfleger (ugs. auch HEP genannt) möglich, nach einer meist kürzeren Ausbildungszeit der Abschluss als staatlich anerkannter Heilerziehungspflege-Helfer. Bundesweit gibt es teilweise verschiedene Bezeichnungen (in Hamburg z.Bsp. Heilerzieher).
Es gibt hauptsächlich zwei Formen der Berufsausbildung:
- die vollzeitschulische Ausbildungsform
- die praxisintegrierte Ausbildungsform
Bei der Vollzeitschulischen Ausbildungsform besuchen die Schüler nach der alten Schulverordnung(zwei Jahre lang) die Berufsfachschule und danach folgt dann das Anerkennungsjahr in einem Praxisbereich, in dem die praktische Arbeit begriffen und verinnerlicht werden kann. In der neuen, seit 2008 bestehenden Schulverordnung besucht der angehende HEP 3 Jahre die Fachschule, während er 2 Praktika a 10 Wochen und 2 Praktika a 12 Wochen absolviert. Das Praktikum im Wohnbereich ist verpflichtend, der Zeitpunkt kann jedoch frei gewählt werden. =all dies trifft auf Berlin zu! Hessen = 1 Jahr Vollzeitschule mit einem Orientierungspraktikum von 6 Wochen, danach 2 Jahre fachpraktische Ausbildung (2 Tage Schule, 3 Tage Betrieb)
Bei der Praxisintegrierten Ausbildungsform sind die Auszubildenden über die komplette (siehe stand der Schulverordnung)Dauer, in schulischer Begleitung, direkt im Arbeitsfeld der Heilerziehungspflege eingesetzt. Hier muss man (je nach Bundesland) eine bestimmte Anzahl von fachbezogenem Unterricht erhalten und gleichzeitig in einem Betrieb des heilerziehungspflegerischen Wirkungsgebietes arbeiten. In dieser Zeit erhalten die Schüler theoretische Grundlagen vermittelt, welche sie direkt in der Praxis erproben können.
Die Ausbildungsdauer und die Zugangsvoraussetzungen sind in den deutschen Bundesländern nicht einheitlich geregelt. Der Realschulabschluss oder ein gleichwertiger Bildungsabschluss und eine abgeschlossene Berufsausbildung von mindestens zweijähriger Dauer wird meist vorausgesetzt. Bei berufsbegleitenden Ausbildungsgängen, handelt es sich um eine Nachqualifizierung von bereits, seit mindestens zwei Jahren, berufstätigen Arbeitskräften.
Genaue Informationen über Zugangsvoraussetzungen, Studieninhalte, Abläufe, Prüfungsinformationen oder Standorte von Schulen und Regelungen der einzelnen Bundesländer können beim Berufsverband für Heilerzeihungspflege[1] erfragt werden.
Die Heilerziehungspflege-Hilfe-Ausbildung ist eine der möglichen Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung der staatlich anerkannten Heilerziehungspflege; sie dauert im Allgemeinen zwei Jahre und ermöglicht die Anstellung als heilpflegerische Hilfskraft. Auch hierzu sind spezielle Informationen bei den entsprechenden Stellen zu erfragen.
Spezielle Regelungen
In einigen Bundesländern wie Bayern, Baden-Württemberg und Sachsen kann die Ausbildung auch in dreijähriger Form absolviert werden. Hier wechseln sich praktische Arbeit in einer Praktikumsstelle sowie der Unterricht in einer Fachschule ab. Diese Form der Ausbildung wird als praxisintegrierter Ausbildungsgang bezeichnet. An einigen Schulen im Bundesgebiet gibt es auch die vierjährige Teilzeitausbildung, hier wechseln sich wie bei der dreijährigen Ausbildung Theorie und Praktika ab. Vorteil der vierjährigen Ausbildung ist, dass man in vier Bereichen der Heilerziehungspflege arbeiten kann, beispielsweise WfbM, Wohnheime und Schwerstfachpflege.
Der eigentlichen schulischen Ausbildung geht in beiden Fällen ein ein- bis zweijähriges Praktikum voraus. Die Berufsbezeichnung nach Ende der Ausbildung lautet staatlich anerkannter Heilerziehungspfleger beziehungsweise staatlich anerkannte Heilerziehungspflegerin.
Ausbildungsinhalte
Die Ausbildung beschäftigt sich mit Elementen aus der
- Erziehung
- Heilpädagogik
- Psychologie
- Didaktik
- Qualitätsmanagement
- Medien (Wirkung,Gestaltung..)
- Krankenpflege
- Pädagogik
- Logopädie
- Medizin
- Musikerziehung
- Gesundheitserziehung
- Gestaltungserziehung
- Psychomotorik
- Neurologie
- Psychiatrie
- Praxis-und Methodenlehre
- Sport- und Bewegungserziehung
- Werken
- Kunst
- Spiel
- Hauswirtschaft
- Berufskunde
- Jugendliteratur
- Deutsch
- Englisch
- Rhythmik
- Recht
- Soziologie/Sozialkunde
Von besonderer Bedeutung ist die Reflexion des eigenen Handelns.
Auch wenn die Ausbildung sehr vielschichtig ist, handelt es sich um keine therapeutische Ausbildung. An vielen Schulen kann gleichzeitig die Fachhochschulreife erlangt werden, wenn in den Fächern Englisch, Mathematik und Deutsch (Rechnungswesen und BWL an einigen Schulen in Baden-Württemberg) eine zusätzliche Prüfung erfolgreich abgelegt wird.
Einsatzgebiete für Heilerziehungspfleger
- Wohnheime für Menschen mit körperlichen und geistigen Behinderungen (Menschen mit Behinderung)
- Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM)(offizielle Bezeichnung)
- im Rahmen von persönlicher Assistenz (persönliches Budget)
- Familienunterstützender Dienst (FuD)
- Familienentlastender Dienst (FeD)
- Frühförderung
- Offene Behindertenarbeit (OBA)
- Integrative Kindergärten
- heilpädagogische Kindergärten
- Integrationshelfer an Förderschulen
- Als HEP an Sonderschulen, wie Schulen für Praktisch Bildbare
Weiterbildungsmöglichkeiten
- Heilpädagogik
- therapeutische Bereiche wie Heiltherapeutisches Reiten und Psychomotorik
- verschiedene Studiengänge (Fachhochschule)
- Motopädie
- Musiktherapie
- Kommunikationspädagogik
- Soziale Arbeit
- Sozialpädagogik
- Fachwirt für Sozialpädagogik
- Pflegemanagement
- Sonderpädagogische Fachkraft (SPF) für alle Sonderschulbereiche
- Fachlehrer für alle Sonderschulbereiche
- Ergotherapeut
Informationen unter Vorbehalt, da Zugangsvoraussetzungen für Ausbildung verändert werden.
Sonstiges
Wie schon erwähnt, ist Reflexion des Handelns eine der zentralen Themen der Heilerziehungspflege. Neben der Selbstreflexion ist auch der Austausch mit den Kunden und Kollegen sowie stetige Weiterbildung von absoluter Notwendigkeit. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, sich auszutauschen. Neben dem persönlichen Gespräch ermöglichen im Internet verschiedene Webseiten rund um das Thema Heilerziehungspflege den Austausch.
Es gibt vor allem drei Richtungen:
- Informationsseiten (Berufbeschreibungen, Schullisten, Einrichtungslisten, Literatur, etc.)
- Austauschseiten (Internetforen, Blogs, Chats etc.)
- Vorstellungsseiten (Berufsverbände, Projekte, Einrichtungen, Schulen, Einzelpersonen und Schicksale und Erfolge)
Einzelnachweise
Weblinks
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