Heinrich Hager

Heinrich Hager
Heinrich Hager

Heinrich Hager (* 7. Dezember 1893 in Stadtsteinach; † 27. September 1941 in Perekop (Armjansk)[1]) war ein deutscher Politiker (NSDAP).

Leben und Wirken

Hager besuchte zunächst von 1900 bis 1904 die Volksschule in Presseck, dann das neue humanistische Gymnasium in Bamberg und zuletzt, von 1913 bis 1914, das Lyzeum. Von 1914 bis 1918 nahm Hager mit dem Heer und der Fliegertruppe am Ersten Weltkrieg teil, in dem er bis zum Oberleutnant der Reserve im Infanterieregiment 42 befördert wurde. Im Krieg wurde Hager mit zahlreichen Orden und Ehrenzeichen ausgezeichnet: So erhielt er das Eiserne Kreuz beider Klassen, das Bayerische Militärverdienstkreuz II mit Krone und Schwertern, den Bayerischen Militärverdienstorden IV. Klasse, den Ehrenbecher „Dem Sieger im Luftkampf“, das Baltenkreuz, das Russische Armeekreuz, das Verwundetenabzeichen in Schwarz und das Flugzeugführerabzeichen.

1919 beteiligte Hager sich mit der „Eisernen Schar Berthold“, einer Untergliederung des Freikorps Epp, an der Niederschlagung der Bayerische Räterepublik. Von 1919 bis 1921 studierte er neuere Sprachen an der Universität München. 1922 und 1923 legte er die Staatsexamina für die Lehrbetätigung in den Neueren Sprachen ab. 1923 heiratete er. In den folgenden Jahren verdiente er seinen Lebensunterhalt als Lehrer am humanistischen Gymnasium in Hof und an der Oberrealschule in Bayreuth.

Am 1. Dezember 1929 trat Hager in die NSDAP ein. Der Eintritt in die Sturmabteilung (SA) erfolgte am 1. Februar 1930. Anschließend übernahm er bis zum 10. September 1931 die Führung über die SA-Standarte 7. Bei der Reichstagswahl vom Juli 1932 wurde Hager als Kandidat der NSDAP für den Wahlkreis 26 (Franken) in den Reichstag der Weimarer Republik gewählt. Nachdem sein Mandat bei den folgenden fünf Reichstagswahlen – im November 1932, März 1933, November 1933, März 1936 und Mai 1938 – bestätigt wurde, gehörte er dem deutschen Parlament insgesamt knapp neun Jahre lang, bis zu seinem Tod im September 1941, an. Zu den wichtigen parlamentarischen Ereignissen, an denen Hager während seiner Abgeordnetenzeit beteiligt war zählte unter anderem auch die Abstimmung über das – auch mit seiner Stimme beschlossene – Ermächtigungsgesetz im März 1933.

Im August 1934 wurde Hager zum Gauamtsleiter von Bayreuth berufen. Mit Wirkung vom 1. September 1934 zum Studienrat, und mit Urkunde vom 10. Dezember 1937 zum Oberstudienrat ernannt. Am 1. Mai 1938 wurde Hager zum Kreisleiter des Kreises Bayreuth-Eschenbach ernannt. Hinzu kamen Funktionen als Führer der SA-Brigade 77 (Oberfranken) und Gauausbildungsleiter des Gaues Bayerische Ostmark.

Später nahm Hager am Zweiten Weltkrieg teil. Er starb am 27. September 1941 als Hauptmann bei Kriegshandlungen in der Ukraine.[2]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Joachim Lilla/ Martin Döring: Statisten in Uniform. Die Mitglieder des Reichstags 1933-1945, 2004, S. 206.
  2. Der Großdeutsche Reichstag, 1943, S. 37.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Karl Heinrich Hager — (* 17. Januar 1868 in Mainz; † 25. Dezember 1948 in Simbach am Inn) war ein deutscher Bauingenieur, Rektor der Technischen Hochschule München und Direktor der Landesgewerbeanstalt Bayern. Er studierte an den Technischen Hochschulen in Dresden und …   Deutsch Wikipedia

  • Hager — ist ein Familienname: Alfred Hager (* 1958), österreichischer Bildhauer Alva L. Hager (1850–1923), US amerikanischer Politiker Angelika Hager (* 1963), österreichische Journalistin Axel Hager (* 1969), deutscher Volleyballspieler Britt Hager (*… …   Deutsch Wikipedia

  • Heinrich Horlbeck — (* 5. November 1897 in Bayreuth) war ein deutscher Politiker (NSDAP). Biografie Nach dem Besuch der Volksschule und der Realschule absolvierte Horlbeck von 1912 bis 1915 eine kaufmännische und technische Lehre (Papierbranche und Buchbindere …   Deutsch Wikipedia

  • Heinrich Netz — (Josef) Heinrich Netz (* 28. Dezember 1896 in Oberhausen; † 17. März 1983 in München) war ein deutscher Maschinenbauingenieur und Rektor der Technischen Hochschule München. Leben Netz studierte nach seiner Teilnahme am Ersten Weltkrieg… …   Deutsch Wikipedia

  • Heinrich Grüber — (* 24. Juni 1891 in Stolberg (Rhld.); † 29. November 1975 in Berlin) war ein evangelischer Theologe und Gegner des Nationalsozialismus. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Das Büro Grüber 3 H …   Deutsch Wikipedia

  • Heinrich Julius von Klaproth — Heinrich Julius Klaproth (* 11. Oktober 1783 in Berlin; † 28. August 1835 in Paris) war ein deutscher Orientalist, Sinologe und Forschungsreisender. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke (Auswahl) 3 Literatur …   Deutsch Wikipedia

  • Heinrich Thöne — (* 28. November 1890 in Bocholt; † 12. Juni 1971 in Mülheim an der Ruhr) war von 1948 bis 1969 Oberbürgermeister der Stadt Mülheim an der Ruhr. Inhaltsverzeichnis 1 Amtszeit als Oberbürgermeister 2 Leistungen 3 …   Deutsch Wikipedia

  • Heinrich Blasius — (* 9. August 1883 in Berlin; † 24. April 1970 in Hamburg) war ein deutscher Ingenieur und Hochschullehrer. Sein Arbeitsgebiet war die Strömungsmechanik. Nach ihm ist die Ähnlichkeitslösung der inkompressiblen Plattengrenzschicht benannt.… …   Deutsch Wikipedia

  • Heinrich Bang — (* 9. April 1838 in Schlüchtern; † 10. Januar 1896), Bürgermeister von Wesel und Mülheim an der Ruhr. Im Jahr 1866 wurde Heinrich Bang zum Auditor der Garnison in Hofgeismar ernannt und später dem Kommandanturgericht in Wesel zugeteilt wo er 1870 …   Deutsch Wikipedia

  • Heinrich Julius Klaproth — (* 11. Oktober 1783 in Berlin; † 28. August 1835 in Paris) war ein deutscher Orientalist, Sinologe und Forschungsreisender. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke (Auswahl) 3 Lite …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”